Sex oder Lüge
Gesicht mit beiden Händen und küsste sie.
Seufzend umklammerte sie seine Oberarme und lehnte sich an ihn. Genießerisch öffnete sie den Mund.
Sein Herz hämmerte, während er stöhnend mit den Lippen über ihre strich und ihren Duft einatmete. Er schloss die Augen und kostete ihren Geschmack, und dennoch sehnte er sich nach viel mehr. Doch dafür mussten sie beide ihre Kleidung loswerden.
Candy zuliebe hielt er sich zurück. Er war zu allem bereit und wollte es sofort, doch er spürte, dass sie noch nicht so weit war. Irgendetwas wollte sie vorher noch klären.
Sie ließ seine Arme los und löste sich von seinem Kuss. Verunsichert lächelte sie. „Du weißt genau, dass ich nicht klar denken kann, wenn du das tust.“
„Dann mache ich es anscheinend richtig.“
„Auf jeden Fall.“ Leise lachend nickte sie und trat einen Schritt zurück. „Sicher fragst du dich, wieso ich den Schlüssel nicht benutzt habe.“
Er stützte die Hände in die Seiten. „Wenn du wolltest, dass ich es weiß, hättest du es mir gesagt.“
„Ehrlich gesagt bin ich mir unsicher, ob es eine so gute Idee war, herzukommen.“
Gab es überhaupt eine bessere Idee? Abgesehen davon, dass sie sich beide jetzt auszogen. „Und du dachtest, wenn ich nicht öffne, wärst du aus dem Schneider?“
„Nein, nein, das dachte ich nicht.“
„Wieso bist du dann hier?“ Er war verwirrt.
„Weil ich es wollte.“
„Du wolltest hier sein. Aber du bist nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Verstehe.“ Das lief ja blendend.
„Der gestrige Abend war wundervoll. Erst in der Garderobe, dann in der Küche … und dann noch dein Abschiedskuss. Selbst ohne Kondom: Wenn du darauf gedrängt hättest, hätte ich nicht Nein gesagt.“ Sie wurde rot.
Hätte ich das doch gestern gewusst, dachte er und gestand sich im selben Moment ein, dass er es tatsächlich gewusst hatte. Es war ihm schwer genug gefallen, sie loszulassen und sich vor ihrer Garderobe von ihr zu verabschieden.
Nachdenklich rieb er sich das Kinn. „Sieh mal, Candy …“
„Miranda.“
„Wie bitte?“ Verwundert sah er sie an.
Sie holte tief Luft und sprach weiter. „Ich heiße Miranda. Genau das ist der Punkt, der mich unsicher macht, ob ich jetzt hier sein sollte.“
Das ergab doch keinen Sinn. „Weil du Miranda heißt?“
„Nein“, erwiderte sie geduldig, „weil ich nicht als Candy mit dir zusammen sein mag. Und als ich selbst bei dir zu sein, fällt mir schwer.“
Wenn sie erst ihre Kleidung los war, würde er ihr zeigen, wie einfach alles war. Doch er wusste, dass sie nicht darauf hinauswollte.
„Okay, Miranda.“ Verständnisvoll lächelte er und überlegte, welche Taktik er einschlagen sollte. Küssen hatte ihm nicht den gewünschten Erfolg gebracht. „Hast du Hunger? Sollen wir uns etwas zu essen kommen lassen? Möchtest du etwas trinken?“ Einen Drink konnte er jetzt sehr gut gebrauchen.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich will nur dich. Ich möchte mit dir schlafen, aber ich habe erkannt, dass ich das nur als ich selbst kann.“
Die Drinks konnten warten. „Heißt das, du willst mir all deine Geheimnisse verraten?“
Leise lachte sie auf. „Ganz bestimmt nicht. Nur meinen Namen. Und dies hier.“ Damit zog sie sich die Perücke vom Kopf.
Caleb sah dunkles kurzes Haar, genau wie er schon anhand der Haare in der Bürste vermutet hatte. Jedoch war ihr Haar eher rötlich als braun. „Du bist auch in Wirklichkeit rothaarig.“
„In gewisser Weise.“ Sie errötete.
„Hast du auch Sommersprossen auf der Nase?“ Eine andere Frau unter der Maskerade zu entdecken, fand er urplötzlich sehr spannend.
„Auf der Nase, den Wangen, der Stirn. Gib mir fünf Minuten, um mich abzuschminken, dann kannst du es selbst sehen.“
Ja, er wollte liebend gern eine ganze Reihe von Dingen an ihr sehen. Wortlos deutete er zum Badezimmer und verbeugte sich. Als sie an ihm vorbeiging, gab sie ihm einen Stoß gegen die Schulter, wodurch er aufs Bett fiel.
Lachend stützte er sich auf die Ellbogen und sah gerade noch, wie sie das Jackett aufhob, bevor sie damit im Bad verschwand.
Eine Weile lag er nur da und lauschte dem laufenden Wasser, dann sprang er auf und zog sich Schuhe, Socken und das Hemd aus. Die Hose behielt er vorerst an. Das Licht direkt neben dem Bett schaltete er aus, nur eine Lampe am Fenster ließ er brennen, bevor er sich in einen der zwei Sessel des Zimmers setzte und wartete.
Er stützte gerade die Ellbogen auf die Knie und blickte vorgebeugt
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