Sex oder Lüge
dadurch nicht einen Vorsprung?“
„Rein technisch gesehen …“
Mehr konnte er nicht sagen, denn sie setzte sich bereits rittlings über ihn. Am Bauch spürte sie, wie hart und bereit er schon wieder für sie war.
Es fiel Caleb unendlich schwer, die Hände weiterhin hinter dem Kopf verschränkt zu lassen, anstatt Miranda an sich zu ziehen, ihre Brüste zu umfassen und mit der Zunge zu reizen, bis sie vor Lust aufstöhnte.
Stattdessen schloss er die Augen und ließ sie gewähren. Er lag, so still er nur konnte. Von der Schulter ausgehend, ließ Miranda die Zungenspitze bis zur Halsbeuge gleiten, küsste und leckte eine Spur über seine Brust hinab und dann über den Bauch nach unten zu seinem Glied.
Sie küsste seine Eichel, ließ ihre Zunge darüberschnellen, brachte ihn schier zum Verzweifeln, als sie endlich die Lippen um ihn schloss und zu saugen begann. Dann brachte sie ihre Finger ins Spiel, massierte ihn fest, ohne aufzuhören, ihn mit Lippen und Zunge zu liebkosen. Seine Hoden spannten sich an, und obwohl er sich mit aller Macht dagegen wehrte, wusste er, wie vergeblich das war: Jeden Augenblick würde er kommen.
Er wollte Miranda noch warnen, indem er sich zurückzuziehen versuchte, doch sie schüttelte nur leicht den Kopf, schob seine Hand beiseite und fuhr fort zu saugen und zu lecken, bis er aufstöhnend kam.
Sie löste sich nicht von ihm, nahm alles, was er zu bieten hatte. Erst als er stöhnend und völlig verausgabt aufs Bett sank, hob sie den Kopf. Am liebsten wäre Caleb in diesem Moment eingeschlafen, so erschöpft war er.
Doch er hatte Miranda einen Marathon versprochen, also rollte er sie auf den Rücken, kniete sich zwischen ihre Schenkel und senkte den Kopf. „Jetzt bin ich dran“, stieß er heiser aus.
6. KAPITEL
Mirandas innere Uhr weckte sie noch vor dem Klingeln ihres Handys.
Ohne Caleb zu wecken, stand sie so leise wie möglich auf und reckte sich. Lächelnd erkannte sie, dass Patrice’ Voraussagen eingetroffen waren: Sie lächelte tatsächlich verklärt und selig. Und das, obwohl ihr nach der vergangenen Nacht alle Muskeln wehtaten und ihre Haut wund und äußerst empfindlich war. Vermutlich würde sie auf dem Weg zum Auto kaum noch aufrecht laufen können. Ein guter Schmerz.
Was mit ihrem Slip passiert war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern, und im Moment blieb ihr keine Zeit, lange danach zu suchen. Lautlos holte sie ihre Sporttasche aus dem Wandschrank, suchte einen frischen Slip, Socken und BH daraus hervor und zog sich an.
Als sie gestern Abend Calebs Nachricht oder, besser gesagt, das Wort gelesen hatte, hatte sie nur wissen wollen, wieso er nicht zur Show gekommen war. Je länger sie jedoch darüber nachdachte, desto glücklicher war sie darüber, dass er nicht dort gewesen war.
Es hatte sie schon genug abgelenkt, ständig im Publikum nach ihm zu suchen. Was wäre erst in ihr vorgegangen, wenn sie ihn tatsächlich entdeckt hätte? Vielleicht hatte er sich das auch überlegt und war weggeblieben, damit sie ihren Auftritt nicht verpatzte.
Eigentlich hatte sie ihn darauf ansprechen wollen, als er ihr die Tür geöffnet hatte. Leider hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie den Mut verlieren und alles, was sie sich vorgenommen hatte, vergessen würde. Zum Glück hatte sie wenigstens noch daran gedacht, ihm ihren richtigen Namen zu verraten.
Als er vor ihr gestanden hatte, hatte er so zerzaust ausgesehen, als habe ihn das Warten auf sie um den Verstand gebracht, und da hatte sie ihre lange Fragenliste vergessen. Für sie hatte es nur noch den Wunsch gegeben, dass er sie Miranda nannte.
Wenigstens habe ich das noch hingekriegt, dachte sie, während sie sich die Socken anzog und den Pullover über den Kopf streifte. Alle anderen Fragen konnten warten. Sicher gab es auch ein paar Dinge, die ihm durch den Kopf gingen. Seltsam, dass für sie beide nichts anderes mehr gezählt hatte als der Marathon-Sex.
Gerade wollte sie sich ihre lange Unterhose und die Hose anziehen, als die Nachttischlampe angeschaltet wurde. Miranda schrak zusammen, trat einen Schritt vor und spähte um die Ecke.
Verschlafen sah Caleb suchend um sich, um herauszufinden, was ihn geweckt hatte.
„Tut mir leid“, flüsterte sie, „ich habe versucht, leise zu sein.“
„Das warst du auch.“ Er richtete sich auf und rieb sich das Gesicht. Die Bettdecke glitt ihm bis zur Hüfte hinab, sodass Miranda seine nackte Brust sehen konnte, die sie in der Nacht so gut kennengelernt hatte. Sie
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