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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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sie vor.
    Mit der Hand auf halbem Weg zum Gesicht erstarrte Miranda. „Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Foundation auflegen.“
    Corinne schüttelte den Kopf. „Ich meine nicht dein Make-up, sondern das Dinner. Gefüllte Hühnerbrust. Da weiß ich ein tolles Rezept mit Spinat und Ziegenkäse. Ach, lass das mit der Füllung lieber, das ist zu kompliziert. Kocht doch zusammen. Du lässt ihn den Salat schnippeln und Wein einschenken, und währenddessen unterhaltet ihr euch. Vielleicht ist er der Richtige für dich, lass dich von meinem Altweibergenörgel nicht beeinflussen.“
    „Du nörgelst doch nicht.“ Stirnrunzelnd wandte Miranda sich vom Spiegel in ihrem Spind ab und sah ihre Freundin an. „Wie kommst du darauf?“
    Corinne schloss die Augen und ließ den Kopf gegen den Türrahmen sinken. „Weil ich in letzter Zeit so missmutig bin.“
    „Ach, Corinne.“ Miranda strich ihr über den Arm. „Wir alle sind mal nicht so gut drauf.“ Sie ahnte, wieso Corinne so unausgeglichen war. Sicher war es nicht leicht, Blumengestecke anzufertigen, die höchstwahrscheinlich für die Hochzeit der eigenen Tochter gedacht waren. „Jeder von uns macht mal schwere Zeiten durch.“
    Corinne standen Tränen in den Augen, als sie Miranda wieder ansah. „Ich hätte nicht alle Geschenke, die Brenna mir geschickt hat, weggeben sollen. Ich war sehr lange Zeit unglaublich wütend auf sie. Aber das alles wegzugeben war schlichtweg gemein. Ich hatte nie vor, sie zu kränken.“
    „Natürlich nicht.“ Miranda zog sie in die Arme. „Du wolltest nicht gemein sein. Du warst verletzt.“
    „Ich hätte die Geschenke behalten sollen.“ Corinne löste sich aus der Umarmung. „Ich habe nicht richtig nachgedacht.“
    Miranda fand, dass der Zeitpunkt richtig war, um Corinne einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben. „Du kannst jederzeit im Hotel anrufen und mit ihr sprechen.“
    Corinne, die sich gerade die Augen hatte reiben wollen, erstarrte. „Und mich entschuldigen?“
    „Nein, nicht entschuldigen. Erklären. Einfach mit ihr reden.“
    „Ich weiß nicht recht. Ich will nicht alles nur noch schlimmer machen.“
    „Denk drüber nach.“ So leicht gab Miranda nicht auf. „Überdenken kannst du es doch, oder? Dadurch machst du nichts schlimmer.“
    Corinne hob die Schultern. „Wenn du einen Fremden zu dir einlädst und ihn bekochst, dann kann ich mir auch überlegen, wie ich mich mit meiner Tochter aussöhne.“
    Barry Chance, der den Shuttlebus vom Romantikhotel von Snow Falls fuhr, hielt Caleb offenbar für einen Touristen, der an einer Rundfahrt durch den Ort interessiert war. Dabei wollte Caleb lediglich pünktlich um acht Uhr in der Second Avenue 1205 ankommen.
    Im Innenraum des Minivans war es so heiß, dass Caleb zu ersticken glaubte.
    Barry redete ohne Unterlass. „Second Avenue 1205. Ist das nicht Miranda Kellys Haus?“
    Miranda Kelly. Caleb sah aus dem Fenster in die Dunkelheit. Nur verschwommen konnte er die Bäume erkennen, die zu beiden Seiten der Straße wuchsen. Miranda Kelly. Der Name sagte ihm nichts, auch nicht, wenn er sich dazu ihr Gesicht mit den Sommersprossen, den grünen Augen und dem kurzen dunkelroten Haar vorstellte. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Kennen Sie sie?“
    „Jeder in Mistletoe kennt Miranda. Aber im Grunde kennt hier ohnehin jeder jeden.“ Der Fahrer lachte laut auf. „Ihr gehört der Blumenladen ‘Under the Mistletoe’, aber das wissen Sie sicher, wenn Sie mit ihr befreundet sind.“
    „Na klar.“ Caleb nickte und hoffte, dass der Mann alles erzählte, was er über Miranda wusste.
    „Corinne Sparks arbeitet dort für sie.“ Im Rückspiegel sah Barry Caleb an. „Ihre Tochter Brenna ist Ravyn Black, aber das wissen Sie bestimmt auch. Im Moment ist sie ja im Hotel, genau wie der Abgeordnete Eagleton.“
    Über Ravyn und den Abgeordneten wusste Caleb sicher mehr als Barry, doch der Rest klang interessant. Die Schwester hier auf der Highschool, die Mutter im Blumenladen. Vielleicht konnte er dank Miranda erfahren, wieso Brenna sich mit ihrer Familie zerstritten hatte.
    Miranda Kelly. Nein, der Name sagte ihm wirklich nichts.
    „Da sind wir.“ Der Fahrer deutete auf einen winzigen Bungalow, der von der Straße zurückgesetzt lag. Die lange Auffahrt war geräumt, doch auf dem Grundstück lag Schnee. „Soll ich später wiederkommen und Sie abholen?“
    Caleb warf einen Blick auf die Fenster des Bungalows. Die Gardinen waren geschlossen, doch es

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