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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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sein Blutkreislauf ihn lange genug wärmen konnte, ohne dass er sich Erfrierungen an Ohren und Nase holte.
    Als er erst unterwegs war, stellte er fest, dass es gar nicht so kalt war, wie er befürchtet hatte. Vielleicht war er auch nur zu beschäftigt damit, sich zu überlegen, wie er den Schaden, den er am Vorabend angerichtet hatte, wiedergutmachen konnte. Zugegeben, Miranda hatte ihn verletzt, doch das gab ihm nicht das Recht, sich ihr gegenüber genauso zu verhalten.
    Sie war kein so zynischer Mensch wie er: Sie glaubte an Liebe, Romantik und bestimmt auch an Happy Ends. Und das, obwohl sie eine Scheidung hinter sich hatte, die die meisten Menschen sicher von jedem Glauben an romantische Märchen geheilt hätte.
    Doch das überraschte ihn eigentlich nicht. Miranda war freundlich, klug, süß und optimistisch – all das, was er selbst nicht war.
    Höchstens klug. Und er besaß Intuition. Sicher hätte er in seinem Job niemals Erfolg gehabt, wenn er keinen Verstand besäße. Andererseits war er jetzt hier in beißender Kälte unterwegs, und das war eher ein Armutszeugnis für seine Intelligenz.
    Ein guter Pfadfinder wäre ich nie geworden, dachte er mit Blick auf seine schneeverkrusteten Boots.
    Er konnte es immer noch nicht fassen, dass Miranda ihn in der Hotelküche einfach zurückgelassen hatte, sodass er selbst einen Weg zurück hatte finden müssen. Eher noch konnte er da verstehen, dass sie ihn auf dem Sofa hatte schlafen lassen, obwohl ihn auch das in seinem Ego gekränkt hatte. Schließlich, dachte er, während er sich gegen einen eiskalten Windstoß stemmte, hatte sie sich ihm keine zwei Stunden, bevor sie ihn auf das Sofa verbannte, mit Leib und Seele hingegeben.
    Sie konnte singen, sie konnte kochen, und sie leitete ihr eigenes Geschäft. Eine so leidenschaftliche Frau wie sie im Bett zu haben, davon träumte jeder Mann – und obendrein sah sie umwerfend aus.
    Wenn ich nicht aufpasse, überlegte er und blies sich wärmend in die Hände, bin ich es am Ende, der anfängt, an Beziehungen zu glauben. Dann gibt es für mich auf einmal außer Lust noch andere Worte, die mit L anfangen.
    Fünf Minuten später erreichte er den Straßenblock, wo die Hausnummern mit 100 anfingen, und dort fand er auch „Under the Mistletoe’ zwischen „Orsy’s Donuts“ und „Hardware by Frank“, einem Café und einem Werkzeugladen. Ordnend strich er sich durchs Haar, und dann versuchte er schnell, das Chaos, das er dadurch auf seinem Kopf angerichtet hatte, wieder zu glätten.
    Sobald er den Verkaufsraum betrat, hörte er zwei Frauen miteinander sprechen. Eine der Stimmen gehörte Miranda, die andere sicher der Mutter von Brenna Sparks. Die ältere Stimme sagte gerade etwas über Zoe, die nach der Schule noch zum Organisationstreffen des Weihnachtsballs müsse und anschließend von Patrice nach Hause gebracht würde.
    Caleb registrierte all diese Informationen und ging zum Verkaufstresen. Die Türglocke verstummte gerade, als die Tür sich hinter ihm schloss, und Brennas Mutter kam mit einem freundlichen „Guten Morgen“ auf ihn zu.
    „Guten Morgen.“ Ihm fiel die Ähnlichkeit zu Brenna auf. Nur ihr Mund war älter, die Lippen trotz des freundlichen Lächelns etwas verbissen. „Ich möchte ein paar Blumen bestellen. Liefern Sie auch in das Hotel in Snow Falls?“
    „Selbstverständlich. Wissen Sie schon, was Sie möchten? Oder soll ich Ihnen bei der Entscheidung behilflich sein?“
    Obwohl sie ihn bestimmt hören konnte, blieb Miranda im hinteren Zimmer. Umso besser, dachte er. „Kennen Sie Candy Cane? Die Sängerin im Club Crimson?“
    Corinne Sparks blickte starr auf den Bestellblock vor sich und klopfte mit dem Kuli darauf, als falle es ihr schwer, ganz ruhig zu bleiben. „Ja, die kenne ich. Soll der Blumenstrauß für sie sein?“
    Er nickte. „Ja. Ich weiß nicht so genau, was Frauen wollen. Ich meine, wenn es um Blumen geht. Rosen wären sicher etwas übertrieben. Und Grünpflanzen wirken eher wie für eine Beerdigung. Was würden Sie mir empfehlen? Was könnte ihr gefallen?“
    „Tja, das hängt davon ab, was Sie mit dem Strauß sagen wollen.“ Sie malte auf dem Block herum, auf den sie bereits Candys Namen geschrieben hatte. „Die Show hat mir gefallen? Danke für die schöne Zeit? Bis nächstes Jahr?“
    Caleb fragte sich, wie viel Miranda bereits über sie beide verraten hatte. „Vielleicht alles gleichzeitig. Und noch ein ‘Tut mir leid, dass ich so ein Mistkerl bin’.“
    „Die Show hat mir

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