Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
Vom Netzwerk:
Angst.
    Wenn sie die Beziehung mit Caleb ausbauen wollte, musste sie ihm gegenüber vollkommen ehrlich sein, denn er bedeutete ihr bereits unsagbar viel.
    Niemals hätte sie geglaubt, einem Vertreter der Presse freiwillig auch nur zu sagen, wie spät es war. Und jetzt hatte sie einem Journalisten nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Herz geschenkt. Das alles ging viel zu schnell, aber seit wann hielt die Liebe sich an einen Zeitplan?
    Sie schluckte. Das konnte doch nicht Liebe sein! Selbst wenn ihr Herz vor Aufregung wie wild schlug. Liebe erwuchs aus Zuneigung, Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Nicht aus heißem Sex im Schlafzimmer, in Hotelzimmern oder Räumen, in denen es nur eine Bank oder den Fußboden gab.
    Aber noch während sie darüber nachdachte, erkannte sie, dass Caleb und sie viel mehr geteilt hatten. Obwohl sie Caleb kaum kannte, hatte sie ihm bereits mehr über ihre Gefühle bezüglich ihrer Vergangenheit verraten als Patrice oder Corinne.
    Gestern Abend war er mit den leckersten Sandwiches ihres Lebens aus der Küche zurückgekommen. Sogar an die Bagel-Chips und die Käsecreme hatte er gedacht.
    Wann war außer ihren engsten Freunden jemals jemand so umsichtig mit ihr umgegangen? Und wann hatte sie sich das letzte Mal ernsthaft gefragt, ob es richtig von ihr war, die bedrückende Vergangenheit zu verdrängen, anstatt sich ihr zu stellen und diese Phase ihres Lebens zu akzeptieren? Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt, an dem sie das ewige Versteckspiel beenden sollte.
    Zugegeben, Caleb hielt an seinen Überzeugungen fest, doch das tat sie auch. Selbst wenn er anderer Meinung war als sie, zog er ihre Ansichten nicht ins Lächerliche. Er ließ sie so sein, wie sie war. Und offenbar mochte er sie auch genau so.
    Ihr Exmann hatte ständig versucht, sie zu verändern, sie immer mehr seinem Ideal einer Ehefrau anzupassen. Caleb hingegen teilte vermutlich nicht ihre Vorstellungen vom Leben, ja, vielleicht mochte er nicht einmal dieselben Bücher oder Filme wie sie, doch er hatte noch mit keinem Wort und keiner Geste angedeutet, sie solle sich ändern.
    Er hatte nicht mal versucht, den Grund herauszufinden, wieso sie sich hier versteckt hielt. Dieser Punkt gab ihr am meisten zu denken. Warum bedrängte er sie nicht mit Fragen? Wieso versuchte er nicht, mehr herauszufinden? Miranda war froh, dass er es nicht tat, obwohl das eigentlich seine Aufgabe als Reporter war. Wollte er sie beschützen? Respektierte er die Grenzen, die sie gezogen hatte? Konnte er seine eigene Neugier im Zaum halten?
    Miranda wollte nicht länger darüber nachgrübeln. Sie musste aufstehen. Wegen des Kitzelns über dem Ohr konnte sie sowieso nicht mehr einschlafen, und außerdem musste sie ins Bad.
    Vorsichtig löste sie sich aus seiner Umarmung, schnappte sich ihren Slip und Calebs Hemd und schlich damit ins Bad. Als ihr kalt wurde, beschloss sie, sich nicht nur das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen, sondern zu duschen.
    Vielleicht wachte Caleb dadurch auf, aber bestimmt wollte er sich ohnehin von ihr verabschieden, also hatte Miranda kein allzu schlechtes Gewissen. Gut möglich, dass er zu ihr in die Dusche kam, ihr den Rücken einseifte und …
    Als dann tatsächlich der Duschvorhang zurückgezogen wurde, erschrak sie und fuhr herum. Während sie zusah, wie der verschlafene Caleb zu ihr in die Dusche stieg, lief ihr Shampoo in die Augen.
    „Aua!“ Sie hob das Gesicht in den Wasserstrahl und konnte deshalb die Augen nicht öffnen, als Caleb von hinten die Arme um sie schlang und sie in den Nacken küsste.
    Lachend löste sie sich von ihm und wischte sich über das Gesicht. „Pass auf, sonst bekommst du Schaum in den Mund.“
    Auch er musste lachen, richtete den Wasserstrahl auf seinen Kopf und prustete den Schaum aus. Dann ließ er das Wasser gleich auf sich gerichtet.
    Jetzt musste Miranda sich zu ihm umdrehen. Wie wunderbar, dass er hier bei ihr war. Miranda schmiegte sich an ihn, damit ihr nicht kalt wurde. „Ich wollte dich nicht wecken“, sagte sie. „Zuerst jedenfalls nicht.“
    Genießerisch strich er ihr über den Rücken. „Und was hat deine Meinung geändert?“
    Sie zitterte. Nein, sie wollte nicht von hier fort und zur Arbeit fahren. „Ich brauchte jemanden, der mir den Rücken wäscht.“
    „Verstehe.“
    „Glaubst du mir etwa nicht?“ Mit jedem Atemzug sog sie seinen Duft ein. Genießerisch strich sie ihm über die Brust.
    „Und wer tut das sonst? Wenn du zu Hause

Weitere Kostenlose Bücher