Sex oder Schokolade
aus weiter Ferne hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Sabrina schob Kit von sich und trat hastig einen Schritt zurück. Sie strich sich das T-Shirt nach unten und bedeckte ihre feuchten Brüste. Schnell verschränkte sie die Arme vor der Brust. Innerlich bebte sie noch vor Verlangen. Fast hätte sie nachgegeben. Kit brauchte sie nur zu berühren, und schon erlag sie ihm.
„Sabrina?" Ihre Mutter kam die Treppe herauf. „Bist du da oben, Liebes?"
Sie blickte zu Kit. Er saß immer noch auf der Bank und keuchte wie nach einem Dauerlauf.
„Sabrina." Die Stimme klang jetzt schärfer.
„Hier drin, Mom."
Die Tür ging auf. „Du hast also schon meinen neuen Fitnessraum entdeckt. Ist das nicht toll? Ich wollte gleich nach der Reise anfangen können, deshalb habe ich in unserer Abwesenheit einen Maler kommen lassen." Nicole blickte sich stolz um und sah dann zu Kit. „Kit, haben Sie ein paar Gewichte gestemmt?"
„Ja", sagte er. „Das sind gute Geräte."
Sabrina hielt die Arme eng vor die Brüste gepresst. Überall, wo Kit sie mit den Lippen berührt hatte, fühlte ihre Haut sich warm an. „Ja, Kit hat ein bisschen vor mir angegeben."
„Ach so. Kennt Kristoffer Marjorie schon?" Nicole deutete auf ihre jüngere Tochter, die hinter ihr stand.
„Ja, sie war bei uns im Restaurant." Sabrina winkte Marjorie zu. Versuchte ihre Mom, jetzt Marjorie mit Kit zu verkuppeln, weil der Langweiler Jason weg war? Fast bereute Sabrina es, dass sie Kit als harmlosen Freund vorgestellt hatte.
„Hallo, Kit."
„Hallo, Marjorie."
„Übernimm dich nicht mit den Gewichten."
„Sechzig Kilo reichen mir." Prüfend betrachtete er Sabrina.
Nicole überging diese Bemerkung. „Muskulöse Männer haben schon etwas an sich", stellte sie nachdenklich fest. „Euren Vater ... nein, den könnte ich nie dazu kriegen." Nicole lachte unbeschwert. „Dieser Raum ist auch nur für mich. Ich muss auf der Kreuzfahrt acht Kilo zugenommen haben. Dieses Essen! Traumhaft."
„Ich kann es gar nicht erwarten, alles über die Kreuzfahrt zu hören." Marjorie zog ihre Mutter am Arm. „Aber vorher möchte ich einen Blick in mein früheres Zimmer werfen."
„Wenigstens musst du nicht damit rechnen, dass es jetzt ein Fitnessraum ist", sagte Sabrina.
Ihre Mutter wandte sich zu ihr um. „Liebling, was hast du denn erwartet? Du hast doch am Tag unseres Auszugs dein Zimmer komplett leer geräumt." Erklärend fügte sie für Kit hinzu: „Das arme Mädchen war so wütend auf mich, dass sie alle ihre Sachen in den Müll geworfen hat. Ich musste die Kleidungsstücke wieder heraussuchen, damit sie wenigstens etwas zum Anziehen hatte."
„Ach, Mom." Sie stemmte die Hände in die Taille. Ihre Wangen waren gerötet.
„Komm jetzt nicht mit der alten Geschichte. Ich gebe ja zu, dass ich ein schreckliches Kind war."
„Du warst verletzt, und der Umzug kam noch dazu. Dein Dad und ich haben das gut verstanden." Nicole strich ihr über die Wange. Es wirkte tröstend, doch dann flüsterte sie ihrer Tochter ins Ohr: „Ich glaube, du frierst, mein Schatz. Zieh lieber einen Pullover von mir an, bevor Kristoffer es bemerkt."
Nicole drängte Marjorie aus dem Zimmer, und Sabrina schlug lachend die Hände vors Gesicht. „Na, witzig. Meine Mom hat meine erregten Brustspitzen gesehen."
Kit lachte. „Dazu sage ich lieber nichts."
„Ein Glück, dass wir unterbrochen wurden." Sie sah ihn an. „Sonst hätten wir..."
„Das hätten wir." Kit kam auf sie zu.
Sabrina flüchtete zur Tür.
„Wäre das denn so schlimm gewesen?" rief er ihr nach.
Nein, das wäre es nicht, und genau das machte ihr Angst. Sonst hatte sie ihre Beziehungen zu Männern immer fest im Griff gehabt. Dass sie sich jetzt in Kit verliebte, war etwas völlig Neues für sie.
Mit der Hand am Türknauf zögerte sie. „Kit? Wir flirten nur, stimmt's?"
Eine Sekunde lang schwieg er. „Na klar."
„Sagst du das nur, weil du weißt, dass ich dich begehre?" Wie sollte sie ihm erklären, dass ihre Absichten sich geändert hatten? Marjories Plan funktionierte, und die Sache mit Kit wurde für sie immer ernster. Dabei sah er in ihr nur das Mädchen, mit dem man Spaß haben konnte.
„Wahrscheinlich", gab er offen zu.
„Heißt das, du willst mehr von mir als nur ein paar Küsse? Oder ..." Sie verstummte.
Wenn sie jetzt zugab, dass sie sich in ihn verliebt hatte, würde er nur Angst bekommen.
Vielleicht lag das alles auch nur an der Schokolade.
„Ich habe dir gesagt, was ich
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