Sex oder Schokolade
Schaumcreme aus Schokolade und Orange füllen, aber man kann alles Mögliche hineinfüllen."
„Toller Trick." Sabrina klatschte. „Darf ich mal probieren?"
„Natürlich."
Sie stellte sich neben ihn. Allmählich gewöhnte sie sich daran, mit ihm zusammenzuarbeiten. Allerdings machte seine Nähe sie immer noch nervös.
„Nicht zu viel Schokolade", warnte er, als sie den ersten Ballon eintauchte. „Oh, entschuldige, ich hatte kurz vergessen, dass ich mit Miss Schokolade spreche."
Kits tiefes und männliches Lachen machte es Sabrina schwer, sich zu konzentrieren. Er hielt ihre Hand und zeigte ihr, wie sie die Ballons bewegen musste, damit die Schokolade sich genau so verteilte, wie sie es wollte. Eine Sekunde lang schloss Sabrina die Augen und stellte sich vor, er würde ihren Körper genauso geschickt bewegen. Sie malte sich aus, wie er ihre Brüste berührte und liebkoste und dann wieder von vorn begann.
„Jetzt absetzen." Er führte ihren Arm zum Backblech.
Sabrina neigte den Kopf und beobachtete, wie der kleine Schokokelch langsam erstarrte. „Er ist schief."
„Macht nichts. Sie müssen nicht perfekt sein. Deiner wird wie eine Tulpe aussehen."
Mit einem Finger wischte sie einen Schokoladentropfen vom Blechrand und leckte den Finger ab. Hoffentlich wirkte es. „Darf ich noch einen machen?"
Kit musste blinzeln, um wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. „Na klar. Wir müssen die gesamte Schokolade aufbrauchen."
Leider ließ er Sabrina allein weitermachen, um in der Zwischenzeit weiße Schokolade zu schmelzen, damit sie marmorierte Kelche anfertigen konnten.
Bald hatte sie den Bogen raus und füllte zwei Bleche mit tulpenförmigen Kelchen.
Kit zeigte ihr die Technik, wie man mit weißer und dunkler Schokolade das Marmormuster hinbekam, und sie arbeiteten weiter. Über Nacht sollten die Kelche auskühlen und morgen mit dem Tagesdessert gefüllt werden.
„Danke für die Hilfe", sagte er, als sie schließlich alles aufräumten. „Das war ein sehr interessanter Tag."
Sabrina entschuldigte sich. „Ich hätte dich nicht in dieses Familiendrama hineinziehen sollen, wo du doch schon so nett warst und mir den Wagen ausgeliehen hast."
„Nein, es war wirklich interessant, deine Eltern kennen zu lernen." Eindringlich sah er ihr in die Augen. „Jetzt sehe ich dich in völlig neuem Licht."
„Ist das gut?" Sie verzog das Gesicht. Wollte er jetzt ihre Seele ausleuchten?
„Du weißt gar nicht, was für ein Glück du hast."
„Doch, das weiß ich, Kit. Meine Eltern sind nicht perfekt, aber ich bin nicht undankbar."
„Ich stamme aus der Arbeiterklasse. Das fand meine Tante entsetzlich, und sie konnte mich nicht ausstehen." Kit runzelte die Stirn. „Nach dem Autounfall meiner Eltern kam ich zu ihnen. Ich war acht. Beim Unfall habe ich auf dem Rücksitz gesessen, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Meine Tante ist die Schwester meiner Mutter, und als einzige Verwandte fühlte sie sich verpflichtet, mich aufzunehmen, aber sie waren mit mir überfordert.
Ich war laut und brachte Schmutz in ihr schickes Haus. Und durch mich wurde sie ständig an ihre einfache Herkunft erinnert. Mein Onkel mochte mich ohnehin nicht. Ihm waren Wertgegenstände viel wichtiger als Menschen."
„Und wie bist du in einer Pflegefamilie gelandet?"
„Das war meine eigene Schuld. Ich geriet immer mehr in Schwierigkeiten. Schließlich wurde ich verhaftet, nachdem ich mit einem gestohlenen Auto in eine Apotheke gerast war.
Da übergaben meine Tante und mein Onkel mich den Ämtern. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen."
„Aber da warst du erst vierzehn."
„Stimmt." Kit kratzte etwas Schokolade vom Blechrand und hielt Sabrina den Löffel hin.
„Können wir jetzt das Thema wechseln?"
Gehorsam schluckte sie die Schokolade.
Kit zog den Löffel langsam zurück und blickte auf Sabrinas Lippen. „Dir hängt Schokolade am Mundwinkel."
Lächelnd stand sie da und rührte sich nicht.
Kits Gesicht kam immer näher. Sabrina spürte seine Bartstoppeln an der Wange. Dann leckte er ihr mit der Zungenspitze die Schokolade weg. Unwillkürlich öffnete sie die Lippen, doch Kit ging auf diese Einladung nicht ein.
„War da wirklich Schokolade?"
Er lächelte. „Brauche ich denn eine Entschuldigung, um dich zu küssen?"
„Zumindest eine Erlaubnis."
Die erotische Spannung zwischen ihnen knisterte. „Also, darf ich?"
„Du hast das Zauberwort nicht gesagt."
„Bitte kann es Ja nicht
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