Sex oder Schokolade
will, aber ich wiederhole es gern." Er kam auf sie zu, und was seine Nähe in ihr auslöste, war nicht nur Verlangen. Solche tiefen Sehnsüchte kannte Sabrina gar nicht.
„Ich will dich nackt in meinem Bett." Seine Stimme klang tief und zitterte leicht. „Ich will, dass du meinen Namen schreist, wenn du den Gipfel erreichst."
Gut, dachte Sabrina. Damit kann ich umgehen.
„Ich will, dass du nur an mich denkst."
Das klang ein bisschen besitzergreifend.
„Weil Ich nur noch an dich denke."
Sabrina sah ihm in die Augen. Das meinte er ernst. Hoffnung stieg in ihr auf. Wie hatte sich alles so schnell verändern können?
„Du machst mich gierig." Kit küsste sie wieder voller Verlangen.
„Um Himmels willen!" rief Sabrinas Mutter. „Nennt man so etwas heutzutage Freundschaft?"
Sabrina antwortete nicht. Sie war beschäftigt.
Marjories früheres Zimmer war jetzt als Gästezimmer eingerichtet. Nicole war wieder nach unten gegangen, um telefonisch ein Lunch zu bestellen. Marjorie durchstöberte die unausgepackten Kartons. Im Schrank fand sie eine Schachtel mit Erinnerungsstücken an ihre Kindheit. Von Sabrina war natürlich nichts mehr da, denn sie hatte ja mit dreizehn alles gründlich entsorgt.
„Und du hast nichts behalten?" fragte Kit, während Marjorie mit ihren ehemaligen Kuscheltieren schmuste. „Gar nichts?"
„Es ist alles im Müll gelandet. Ich war da sehr konsequent." Das stimmte nicht ganz. Die kleine Pferdestatue aus Bronze hatte Sabrina damals in den Rucksack gesteckt und auch ihr Tagebuch und die Lieblingsjeans. „Nach der Scheidung sind Marjorie und ich oft von unserer Mom zu unserem Dad gefahren. Wenn ich nicht alles in meinen Rucksack bekommen hätte, hätte ich immer irgendetwas vergessen."
„Dads Apartment war eine typische Junggesellenbude", stimmte Marjorie sofort zu.
„Dort habe ich ein Buch verloren und niemals wieder gefunden. Hey, hier ist ein Karton mit deinem Namen drauf." Marjorie holte ihn hervor. „Mach mal auf."
Sabrina setzte sich zu ihr auf den Teppich und öffnete den Karton. Alte Schallplatten und Modeschmuck. „Ja, das ist aus meiner Teeniezeit." Ganz unten fand sie einen Stapel Blätter.
„Was ist das denn?" Kit neigte sich zu ihr.
„Ein paar Zeichnungen." Sabrina blätterte sie durch. „Der Truthahn hier stammt aus dem Kindergarten. Ich dachte, ich hätte das alles auch weggeworfen."
Marjorie holte ein paar Puppen hervor. „Wieso hast du die hier durchgebrochen?"
„Aber das war an dem Tag, als ich alles ..." Sabrina unterbrach sich. „Mom muss es wieder aus dem Müll gekramt und aufbewahrt haben. Seltsam."
Marjorie stieß sie in die Seite. „Das war doch nett von ihr."
„Stimmt schon." Sie blickte zu Kit, der eine Zeichnung von einem ziemlich verunstalteten Pferd glatt strich. Sie räusperte sich. „Anscheinend habe ich meine Mom falsch eingeschätzt. Ich dachte, ihr sei mein ganzer Kram völlig egal."
„Damals warst du zu wütend." Marjorie strich ihr über den Arm. „Sie hat es bestimmt heimlich gemacht, weil du dich sonst noch mehr aufgeregt hättest."
Kit setzte sich schweigend hin und griff nach dem Bild eines Schmetterlings. Fast sehnsüchtig betrachtete er die Kinderzeichnung.
„Lass uns alles wieder einpacken." Sabrina packte alles wieder in den Karton, bevor ihre Kehle sich noch mehr zuschnüren konnte. Sie war nicht sentimental, mal abgesehen vom Ring ihrer Großmutter. Und selbst auf den würde sie verzichten, wenn sie dafür Kit bekommen konnte.
„Kann ich das hier behalten?" Kit hatte immer noch die Pferdezeichnung. Er ging mit dem Blatt ans Fenster und sah Sabrina dann so eindringlich an, dass ihr Puls wie wild raste.
„Wenn du magst." Sie unterdrückte ein Zittern in der Stimme.
„Hier ist dein Krönchen vom Abschlussball." Marjorie hielt das Plastikdiadem hoch.
Sabrina schnappte es sich und schob den Karton energisch zurück in den Schrank. „Genug mit den Erinnerungen."
Fragend hob Kit die Augenbrauen. „Du warst die Königin des Abschlussballs?"
„Das sollte ein Scherz sein. Eigentlich hätte Becky O'Connor gewinnen sollen. Sie war Cheerleader und bei allen beliebt. Sie ging mit dem Quarterback aus. Ich war zusammen mit... s einen Namen habe ich vergessen. Ich habe den Idioten schnell wieder abgelegt. Er wurde so ernsthaft und anhänglich." Sie erzitterte.
„O Junge. Das war sein Todesurteil." Lachend sah Marjorie wieder zu Kit. „Ich hoffe, Sie haben keine Heiratspläne."
Er zögerte einen
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