Sex oder Schokolade
gelobt?"
„Ist das ein Versprechen?"
„Lass mir etwas Zeit, ja?"
„Wie du möchtest." Eng zog er sie an sich und fing an, Pläne für die nächste Woche und den nächsten Monat zu schmieden.
Sabrina ließ ihn reden und entspannte sich. Hatte sie sich nicht hiernach gesehnt? In Kits Armen zu liegen und diese friedliche Einigkeit zu spüren? Es war nur ein Bedürfnis, das sie stillte.
Dann dachte sie an Kit, der ihr offen und rückhaltlos sein Herz und seine Seele darbot. Sabrina hatte Angst, dass sie ihm dieses Herz früher oder später brechen würde.
„Ich glaube, es ist Zeit für ein Geständnis." Sabrina hielt den Kopf zwischen den Fußknöcheln. Sie schloss die Augen und versuchte ruhig zu atmen und sich auf ihr inneres Zentrum zu konzentrieren.
„Du brauchst nichts zu sagen." Marjorie gab sich offensichtlich Mühe, nicht zu ächzen, während sie nach ihren Füßen griff. „Ich habe dich schon durchschaut."
„Pst", zischte die Frau neben ihnen.
Sabrina dachte an eine weiße endlose Fläche, aber immer drängte Kit sich dazwischen. In den Händen hielt er Trüffel, und sein Blick verriet sein Verlangen.
Schokolade und Sex, die perfekte Mischung. Sabrina war jetzt nach beidem süchtig.
„Du hast den Ring noch nicht verloren", flüsterte Marjorie.
„Aber du hast doch gewonnen."
Schnaubend richtete Marjorie sich auf. „Das glaube ich nicht. Die Wette geht über ein Jahr."
„Ruhe bitte." Die Leiterin des Yoga-Kurses sprach in einem Singsang. „Wir kehren jetzt in unsere Ausgangsposition zurück und entspannen uns. Unsere Gedanken schweigen. Wir werden eins mit den kosmischen Schwingungen."
„Und wie geht's weiter?" flüsterte Marjorie.
Mit geschlossenen Augen lag Sabrina reglos neben ihrer Schwester. „Gar nicht. Jetzt muss ich den Preis für das zahlen, was ich getan habe." Als kleines Mädchen hatte sie diesen Ring oft heimlich angesteckt. Aber wenn sie ihn behielt, würde er ohnehin irgendwann verloren gehen. Marjorie wusste ihn bestimmt besser zu schätzen.
„Jetzt nehmen wir langsam die Beine nach oben", sagte die Kursleiterin. „Die Hände hinter die Knie. Und wiegen. Ganz langsam bitte. Wir dehnen unsere Wirbelsäule, ohne uns zu verkrampfen."
Marjorie umklammerte ihre Kniekehlen und wiegte sich hin und her. Ihr schweißnasses Haar stand ihr zu Berge, und sie ähnelte einem Igel. „Hm", sagte sie nur.
Sabrina streckte die Beine, bis die Zehen hinter ihrem Kopf die Matte berührten. Sie warf Marjorie einen Blick zu. Die war immer noch verknotet und starrte auf die kleine Wölbung ihres Bauchs. „Was soll das denn heißen?"
Die Leiterin kam zu ihnen. „Meine Damen, vergessen Sie nicht, aus dem Bauch heraus zu atmen."
„Ach, deshalb pfeift es aus meinem Nabel." Kichernd ließ Marjorie die Knie los und sank schlapp auf die Matte.
Tief ausatmend streckte Sabrina sich aus. „Denkst du, ich werde mich trennen?"
„Nein." Marjorie musste lächeln.
„Sondern?"
Wütend sah die Frau neben ihnen Sabrina an. „Ruhe. Sie stören meine kosmischen Schwingungen."
„Entschuldigung", flüsterte Sabrina zurück. „Aber das ist sehr wichtig."
„Und wir stehen auf", forderte die Leiterin sie auf. „Zum Schluss begrüßen wir die Sonne. Bitte die Position einnehmen."
Auf einmal konnte Sabrina die nervige New-Age-Musik und den Schweißgeruch nicht mehr ertragen. Sie schnappte sich ihr Handtuch. „Ich kann mich nicht auf Yoga konzentrieren. Lass uns gehen."
Marjorie folgte ihr sofort. „Ich dachte schon, wir müssen ewig hier bleiben."
Die Nachbarin warf ihnen einen zornigen Blick zu.
„Mein Körper ist für solche Knoten nicht geschaffen." Stöhnend warf Marjorie die Tür der Umkleidekabine hinter sich zu.
„Für eine Anfängerin hast du es sehr gut gemacht."
Marjorie holte eine Flasche Wasser aus ihrer Sporttasche. „Kommen wir zum Thema. War er gut?"
Sabrina zögerte nicht mit der Antwort. „Besser als Schokolade. Stell dir die Alpen aus Schokolade vor. Dann war er zehnmal besser."
Marjorie prustete das Wasser wieder aus dem Mund. „Wow." Sie fuhr sich mit der Hand über das Kinn. „Das ist mal ein Vergleich, den ich verstehe. Freut mich für dich."
„Und wieso hast du dann vorhin so komisch gegrunzt?"
„Weil du tatsächlich glaubst, du hättest die Wette verloren." Tadelnd schüttelte Marjorie den Kopf. „Du hörst auch niemals richtig zu."
Sabrina zog sich gerade den Body aus und hielt mitten in der Bewegung inne.
„Keine
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