Sex oder Schokolade
zu bleiben. Zwei Wochen waren Jetzt vergangen, und sie wusste immer noch nicht, was Kit sich als Dessert überlegt hatte.
„In den letzten drei Tagen war er immer schon um fünf Uhr morgens in der Küche, um alles vorzubereiten." Charmaine packte die Tabletts auf die langen Tische. Alle Speisen waren im Restaurant zubereitet worden, weil Mario Alfieri, der Chefkoch, mit der Hotelküche nicht zufrieden war. Die Vorspeisen sollten kurz vor dem Servieren noch einmal aufgewärmt werden. „Vielleicht braucht er jetzt einfach mal eine Pause."
Das stimmte. Kit wusste, welche Bedeutung dieses Lunch für die International Relief Organisation für Sabrina hatte. Er hatte viele Überstunden eingelegt, doch Sabrina war immer noch nicht ganz sicher. „Er hätte mir wenigstens sagen können, wo er hingeht."
Sabrina rief über das Handy ihre Vertretung im Restaurant an. Dort war Kit auch nicht.
Charmaine kam mit dem neu beladenen Servierwagen in den Raum. „Nichts?"
Sabrina schüttelte den Kopf. Es kam sehr selten vor, dass ein Job ihr mehr bedeutete als nur eine Möglichkeit, um Geld zu verdienen. Wenigstens dieses eine Mal wollte sie dabei Erfolg haben.
„So, das sind die Desserts. Die empfindlichen packe ich lieber in den Kühlschrank"
Sabrina steckte das Handy wieder in die Tasche ihrer Schürze und prüfte die Liste der Desserts. „Wir haben alle Desserts außer den handgemachten Pralinen. Hast du die?"
„Hier sind die Pralinen", sagte Charmaine und hob eine große Box hoch. „Aber es gibt dafür keine Schalen. Ich weiß im Grunde überhaupt nicht, wie wir die Desserts servieren sollen."
„Dafür ist Kit zuständig. Er hat irgendetwas Besonderes geplant."
„Dann sollte er lieber bald hier auftauchen und uns einweihen."
„Ich weiß." Sabrina wurde unruhig. „Das sieht Kit gar nicht ähnlich. Uns bleiben nur noch ein paar Stunden Zeit."
„Keine Sorge. Ich habe schon bei unzähligen solcher Ereignisse serviert. Es sieht immer so aus, als würde nicht alles rechtzeitig fertig, aber am Ende klappt es doch."
Charmaine lächelte. „Abgesehen von dem Abend, an dem ich dem Bürgermeister heiße Suppe auf den Schoß gekippt habe."
Sabrina lachte gequält. Parker, Vijay und eine Reihe von Hilfskräften kamen an und erklärten, sie hätten Kit ebenfalls nicht gesehen.
Charmaine zog Sabrina mit in den Ballsaal. „Lass uns die Tische und Gedecke überprüfen. Dann sprechen wir mit den Kellnern die Speisenfolge ab." Sie klopfte Sabrina auf die Schulter. „Du musst dich beschäftigen."
Der Raum sah zum Glück tadellos aus und war schon fast fertig geschmückt. Die Floristen waren bereits gegangen.
Die Blumengestecke bestanden aus exotischen Blumen mit viel Grün inmitten von Zweigen und Beeren. Auf blauen Tischdecken standen funkelnde Kristallgläser und strahlend weißes Geschirr.
Charmaine und Sabrina nahmen alle Tische genau unter die Lupe und richteten hier und da noch das Besteck aus. Hinter dem langen Tisch für den Vorstand hing ein großes Banner mit einer Spirale und einem Globus, dem Logo der IRO.
Alles war fertig bis auf die große leere Stelle mitten auf dem Tisch, an der der Blickpunkt von Kit fehlte. Sabrina rechnete jeden Augenblick damit, dass Daffy oder ihre Assistentin auftauchten und einen hysterischen Anfall bekamen.
Vijay kam in den Saal. „Kit ist hier."
„Ein Glück." Erleichtert drückte Sabrina ihren Notizblock an die Brust.
Charmaine lachte leise. „Ich habe keine Sekunde lang daran gezweifelt."
Sabrina reichte ihr den Block. „Falls die Kellner Fragen haben, weißt du ohnehin am besten Bescheid. Und wenn Daffy erscheint, dann sag ihr, alles sei in bester Ordnung. Ich sehe mal, wieso Kit so lange gebraucht hat."
„Uns bleiben noch zwei Stunden, bis die Desserts serviert werden."
„Ja, aber der Blickfang muss jetzt sofort auf den Tisch." Sabrina hastete los.
Kit schüttete sechs Tassen Zucker in eine schwere Pfanne, als Sabrina in den Raum geplatzt kam.
„Du kommst zu spät, Kit! Wo warst du? Der Blickfang muss jetzt gleich auf den Tisch. Du hast doch nicht etwa irgendeine Eisskulptur im Sinn? Wenn die während der Reden langsam zerläuft, dann ..."
„Immer mit der Ruhe. Du klingst ja wie deine eigene Mutter", unterbrach er sie.
Schlagartig verstummte Sabrina.
Der Zucker fing an zu schmelzen, und Kit drehte die Flamme etwas herunter, während er rührte.
„Das war mies." Sabrina strich sich prüfend über ihr glatt nach hinten
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