Sex oder Schokolade
sagte Sabrina stolz und lächelte Kit zu. Er sah sie an, und bei seinem Blick wurde ihr warm. „Diesen Namen sollten Sie sich merken."
Wie ein kleines Mädchen hüpfte Sabrina den Fußweg entlang. Ihr Haar und der Rock flatterten im Wind. „Du bist ein Star." Kit hielt die Hände in den Taschen. „Und du übertreibst."
„Nein, das meine ich ernst. Du wirst ein sehr berühmter Dessertkoch werden. Du kannst Kochbücher schreiben, eine Unmenge Geld verdienen, in Fernsehshows auftreten und vielleicht sogar eine eigene Kochshow bekommen." Sie drehte sich im Kreis und breitete die Arme aus. „.Lassen Sie sich mit Schokolade verführen. Mit unserem Starkoch Kristoffer Rex.'"
Kit lachte. „Bekomme ich ein Empfehlungsschreiben von dir?"
„Auf jeden Fall!" Sabrina reckte die Hände in den Abendhimmel. „Die ganze Welt soll erfahren, dass du mich rundum glücklich gemacht hast."
„Am heutigen Erfolg hattest du aber auch großen Anteil. Dominique war mit deiner Arbeit sehr zufrieden." Kit zog Sabrina am Arm zu sich und ging mit ihr weiter in Richtung Hafen. „Sie sagte, du hättest die gute Daffy mit ihren Launen wie ein wahrer Profi behandelt."
„Endlich sind meine vielen verschiedenen Jobs mal zu etwas gut gewesen. Durch sie habe ich die nötige Menschenkenntnis bekommen, um mit zickigen Berühmtheiten umzugehen."
Sabrina ließ das Kinn auf seine Schulter sinken. „Ich hatte aber auch viel Hilfe."
„Außer von mir."
Sie lachte. „Abgesehen von der Versorgung mit Schokolade."
„Die trage ich nur an meinem Körper."
„Hm, gut. Vollmilchschokolade steht dir bestimmt am besten."
„Du solltest mich mal in Nusskrokant erleben."
Flüchtig warf sie ihm einen Seitenblick zu. Einen Moment lang war ihre Kehle wie zugeschnürt. Vielleicht experimentiere ich mit ein paar neuen Rezepten an dir. Weißt du was? Dominique hat mich gefragt, ob ich nicht die Dinner-Schicht übernehmen will. Für den Anfang nur am Wochenende. Da muss ich zwar länger arbeiten, aber es bringt mir die meiste Erfahrung und auch mehr Gehalt."
In gespieltem Erstaunen riss Kit die Augen auf. „Sicherheit im Job? Kaum zu glauben. Dann könntest du dir ein Sofa leisten. Und Geschirr."
Auf den häuslichen Aspekt wollte Sabrina eigentlich nicht hinaus. „Ich habe noch nicht zugesagt."
„Du weißt immer noch nicht, ob du bleiben wirst?" Er klang enttäuscht.
„Es ist nur so, dass ..." Wie sollte sie erklären, wie wichtig es ihr war, frei zu bleiben?
Selbst wenn sie blieb, wollte sie weiterhin das Gefühl haben, dass sie zumindest jederzeit die Zelte abbrechen konnte. Je mehr persönliche Bindungen sie einging und je mehr Besitz sie anhäufte, desto gefangener fühlte sie sich.
Und wenn sie sich einfach darauf einließ? Was sollte schon geschehen? Kummer und Leid. Eine Scheidung. Ja, das Leben war oft nicht fair. Und es gab keine absolute Sicherheit.
Sie blickte zu Kit. Aber es konnte auch sehr schön sein.
„Ich muss mich frei fühlen." Da, das war gar nicht so schwer gewesen. Sie wollte Liebe und auch Freiheit. Das musste sich doch verbinden lassen.
„Ich weiß." Kit schlang einen Arm um ihre Taille. Sie erwartete einen Kuss, doch er wandte sich nur zum Fluss. „Wir sind da."
„Am Hafen? Was tun wir hier?"
„Komm mit." Er führte sie auf einen hölzernen Bootssteg, an dem entlang die Segelboote auf und nieder dümpelten.
Sabrina drehte sich zum Hafen um. Die Abendsonne spiegelte sich in den Wolkenkratzern und ließ die kleinen Wellen im Hafenbecken glitzern. „Nach all den Anrufen des Maklers dachte ich, du würdest mir ein Apartment zeigen."
„Stimmt auch fast. Ich habe mich heute mit einem Makler getroffen und bin deshalb zu spät zum Hotel gekommen. Aber es ging nicht um ein Apartment. Die ganze Zeit über hatte ich ein perfektes Zuhause vor Augen. Nicht zu groß, vielleicht auch ein
bisschen renovierungsbedürftig, aber mit einer warmen Küche, Gasherd, Sofa im Wohnzimmer, großem Federbett und einem Kinderzimmer. Aber dann habe ich mich gefragt, wonach du dich sehnst."
Ihr Herz verkrampfte sich. „O Kit, ich würde niemals wollen, dass du mir zuliebe deine Träume aufgibst."
„Das ist ja das Schöne an diesem Boot." In seinen Augen spiegelte sich das Abendlicht.
„Es ist der perfekte Kompromiss."
„Was?" Sabrina begriff überhaupt nichts mehr.
„Das hier ist unser Segelboot. Jedenfalls kann es das werden, wenn wir uns entschließen, den Kaufvertrag zu
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