Sex oder Schokolade
Tisch?
„Wie ist es gelaufen?"
„Von deinen Desserts sind alle begeistert. Die Assistentin hat mich ausgefragt, ob du auch für private Partys Desserts machst. Daffy wünscht sich eine Party, auf der nur Desserts serviert werden."
„Das Geld könnte ich gebrauchen."
Sabrina blickte zum Ventilator. In den letzten Tagen hatte Kit oft von einem gemeinsamen Apartment geredet und von einem gemeinsamen Dinner mit ihren Eltern. Sabrina spürte deutlich, dass er wirklich eine Familie gründen wollte. Obwohl sie auf seine Vorschläge nie einging, sprach er immer wieder davon. Sie hatte ihn sogar dabei ertappt, dass er die Immobilienanzeigen in der Zeitung las. „Wofür brauchst du das Geld?"
„Für mein neues Heim."
Sabrina seufzte. „Mir ist heiß."
„Am Wasser ist es kühler."
Das war anscheinend ein Hinweis. „Du verdienst bestimmt nicht schlecht, aber nur Millionäre können sich ein Apartment mit Blick aufs Wasser leisten."
„Kann sein."
Sabrina schwieg. Wenn er so einsilbig blieb, dann würde sie eben auch nichts mehr sagen.
Eine Weile lauschten sie dem Verkehrslärm und den Streitereien der Nachbarn. Bei dieser Hitze gerieten die Leute schnell in Rage. Schließlich hielt Sabrina es nicht mehr aus. „Ich weiß, dass mein Apartment zu klein ist."
Kit reckte die Arme nach oben. „Ja. Sieh mal, ich kann die Wände gleichzeitig mit den Fingern und den Zehen berühren."
Sabrina unterdrückte ein Lächeln. „Na, herzlichen Glückwunsch."
„Macht ja nichts. Du bleibst nicht lange hier."
„Stimmt genau." Sabrina stellte sich vor, irgendwo unter Palmen zu liegen. Sie bemühte sich, Kit nicht zu berühren. Die Luft in dem winzigen Raum schien zu kochen. „Vielleicht sollte ich auf den Balkon gehen."
„Du bist nackt", stellte Kit fest.
„Dann haben die Nachbarn wenigstens einen Grund, mit dem Streiten aufzuhören." Träge hob sie eine Hand, ließ sie aber wieder sinken. „Später vielleicht."
Kit berührte ihren Schenkel. „Ich könnte dir ein kaltes Bad einlassen."
„Igitt. Das Wasser ist mir zu braun."
Zärtlich strich er ihr über die schweißnasse Haut. Gerade als sie ihm sagen wollte, dass sie im Moment keinerlei Berührung ausstehen könne, fing es an sich gut anzufühlen.
Sabrina blickte aus dem Fenster. Im Abendlicht verfärbten die Ziegelhäuser sich von rot über braun zu schwarz, und von der Straße drang der Schein der Straßenlaternen herauf. Kit streichelte die Innenseite ihrer Schenkel, ging jedoch nicht weiter. Sabrina krallte sich am Laken fest. Ihre Kopfhaut kribbelte und die Fußsohlen auch. Sie sehnte sich überall nach Berührung.
Sabrina schloss die Augen. „Wie lange muss ich eigentlich arbeiten, bevor ich Urlaub bekomme?"
„Ein Jahr. Wo willst du denn hin?"
„Irgendwohin, wo es feucht ist."
„Ich auch." Kits Stimme klang heiser vor Verlangen. Er berührte sie zwischen den Schenkeln.
Stöhnend wand Sabrina sich hin und her. „Würdest du mit mir kommen?"
„Ja."
Sie spreizte die Schenkel und fuhr Kit mit einem Knie über die Boxershorts. Er rang nach Luft.
„Wenn ich die Stadt nicht mehr ertrage." Sie stöhnte auf. „Und auch den Job. Wenn ich wegziehen muss." Sie spürte Kits Finger in sich eindringen, und ihr wurde immer heißer.
Hemmungslos wand sie sich auf dem Futon.
„Bleib bei mir", bat Kit sie leise.
„Wir könnten zusammen weiterziehen." Sie konnte kaum noch sprechen.
„Ich will dich hier bei mir."
„Tiefer", flehte sie. Kit sollte immer ein Teil von ihr bleiben, egal, wo sie hinzog.
Er beugte sich über sie und küsste ihre Schulter. „Du bist so glitschig wie ein Aal."
„Und du schmeckst salzig."
„Du bist verschwitzt."
„Mach trotzdem weiter."
„Ich werde niemals aufhören."
Irgendwann hört es immer auf, dachte sie, aber sie konnte nicht mehr sprechen. Sie spürte Kit so intensiv, dass sie aufschluchzend seinen Namen ausstieß und den Gipfel der Lust erreichte.
Diese dumme Verliebtheit wollte einfach nicht verschwinden, obwohl Sabrina so achtlos damit umging.
11. KAPITEL
„Wo ist Kit?" Charmaine rollte einen Servierwagen voller Tabletts mit abgedeckten Speisen in den Vorbereitungsraum, der ihnen vom Hotel zugewiesen worden war. Sabrina überprüfte die Vorspeisen. Putenbrust mit grünen und schwarzen Oliven. Mit ihrem Notizblock und dem Kopfhörer fühlte sie sich etwas sicherer. Vielleicht schaffte sie es tatsächlich, alles unter Kontrolle zu behalten.
„Ich weiß nicht", sagte sie und versuchte ruhig
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