Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Clare
Vom Netzwerk:
als antifeministisch angesehen, weil der sexistische Mann glaubt, sie hätte sich für ihn so fein gemacht. Typisch Mann, dass er alles auf sich bezieht. Sie sind alle so eigensüchtig.«
    James wollte gern darauf hinweisen, dass Nefertiti, Kleopatra und Elizabeth I - ein wahrhaft unterschiedliches Frauentrio - eins gemeinsam hatten: Sie waren Königinnen in Gesellschaften, in denen von den Königinnen erwartet wurde, dass sie prachtvoll anzuschauen waren. Die Bevölkerung sollte von ihrem Glanz geblendet werden, damit das Geheimnis des Königshauses erhalten blieb - in einigen Gesellschaften auch, damit der Kopf auf den Schultern blieb. Keine von ihnen hätte sich als Feministin im modernen Sinn betrachtet.
    Das hätte er sagen wollen, aber Daniel hatte seinen Standpunkt schon aufgegeben und nickte und knurrte einige Male, womit er die Mädchen irritierte, und außerdem stellte James ärgerlich fest, dass er in Natalies Gegenwart oft keinen Ton herausbrachte.
    Sie war eine verdammt schöne Frau. Sie war eine jener blassen erdbeerblonden Frauen mit hellen Sommersprossen. Alles an ihr war blass - blasse haselnussgrüne Augen, blasses rotgoldenes Haar. Die feinen Härchen auf ihren schlanken, delikaten Handrücken waren so hell, dass sie fast weiß zu sein schienen. Wo das Dekollete endete, leuchtete die Haut wie die Farbe von Lilien, und James wurde fast erdrückt von der Phantasie über ihre pur-weißen Brüste und die hellrosa Nippel.
    Sie trug immer einen dünnen Goldring mit einem winzigen aufgesetzten Diamanten am Mittelfinger - ihr Geschenk zum achtzehnten Geburtstag -, und wenn sie redete, drehte sie am Ring. Sie redete viel, ihre Stimme klang übertrieben selbstbewusst, manchmal auch durchdringend, wenn sie ihren Standpunkt durchsetzen wollte.
    Es war James nur vage bewusst, dass er sie dümmlich anstarrte. Sie redete oft so intensiv über Themen, die ihr ans Herz gewachsen waren. Manchmal, spät in der Nacht, wenn sie die Kaffeekanne bis zum Bodensatz geleert hatten und wenn ihre Augenlider sich von selbst schlossen, rüttelte sie sich wach, entweder mit Koffein oder Leidenschaft, und ihre müden Augen füllten sich mit Tränen, wenn sie einen Roman erzählte oder von einem Musikstück berichtete, das sie auf besondere Weise gerührt hatte.
    Er würde gern ihre zitternden Hände mit seinen Fingerspitzen gehalten und ihre Tränen von den goldenen Wimpern geleckt haben, bevor seine Lippen über die schlafroten Wangen zu ihrem Mund fanden. Aber er hatte es noch nie getan. Er hatte sich nicht getraut.
    Die Argumente trockneten aus. Daniel las weiter in seinem Buch über Daoismus. Natalie ging ihre Notizen der letzten Vorlesung durch. Sue ließ Teilchenkrümel auf ihr Klatschmagazin fallen. Weil er unbedingt was zu tun haben wollte, wandte sich James an Daniel und fragte, ob er sich den MP3-Player mal ausleihen könnte. Er steckte die winzigen Stöpsel in seine Ohren.
    Er sah Leute durch den Raum gehen - ahnungslose Teilnehmer in einem Musikvideo. Er kannte das Album natürlich - Random Playlist von Shade. Seit er in der Lage gewesen war, die Charts zu verfolgen, hatte es Shade gegeben, aber in letzter Zeit waren sie punkier und lauter geworden.
    Sie hatten einen neuen frontman, nachdem der Vorgänger, Wayne Klusky, völlig durchgedreht war und sie wüst beschimpft hatte. Er war abgehauen und hatte sofort das größte Soloalbum gemacht, das je aufgenommen worden war. Bisher hatte sich das Genie noch nicht wieder bei ihnen sehen lassen, deshalb hatte Shade einen britischen Sänger mit dem Namen Fred Hill engagiert, der gut zu ihnen passte; nicht nur talentiert, sondern auch sexy, charismatisch und einigermaßen witzig bei den Presseterminen. Er hatte eine hellere Stimme als Wayne Kluskys gekünsteltes Kratzen, und im Gegensatz zu früheren Liedern konnte man jetzt den Text verfolgen.
    »Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.
    Der Priester sagt, es sei Latein, aber dir kommt's spanisch vor.
    Wenn du die Schuld auf dich nimmst,
    Überlege es dir gut. Bevor sie dich ans Kreuz nageln,
    Suche dir irgendeinen anderen Idioten aus,
    Denn du bist nicht schuldig, du nicht.«
    James musste lächeln, als er sich daran erinnerte, welcher Skandal die Veröffentlichung der Single ausgelöst hatte. Kirchenführer hatten gefordert, dass der Blasphemie-Paragraph angewendet werden sollte. Als Fred Hill darauf angesprochen worden war, hatte er sich überrascht gezeigt, laut gelacht und gerufen: »Niemand rechnet noch mit der

Weitere Kostenlose Bücher