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Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Clare
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Graffiti leuchtete. Fred Hill hatte kohlschwarze Augen, die im Schatten unnatürlich grell funkelten.
    Supermodel Zoe Luscombe sah James schmollend von einem Plakat für irgendeinen kosmetischen Artikel an - Lippen, Beine und Babyöl. Er kannte diese Leute dem Namen nach, aber er hatte sie nie kennen gelernt. Und sie kannten ihn natürlich nicht. Er spielte für sie eine geringere Rolle als das Hochglanzpapier, auf das ihre Körper gedruckt worden waren. Er wusste das, und schlimmer noch - Natalie wusste es offensichtlich auch.
    James schaute auf den Reisewecker auf dem Schreibtisch und begriff, dass Mitternacht längst vorüber war. Es war drei Uhr, und heute war sein neunzehnter Geburtstag.
    Er starrte wieder auf das Essay auf seinem Laptop. Der Cursor blinkte ihn forschend an und schien zu fragen: »Du weißt, dass dieser Essay nichts als Scheiß ist, nicht wahr?« Er wusste es schon, bevor er damit angefangen hatte. Er hatte auf das Literaturverzeichnis verzichtet und hatte auch nicht genug gelesen. Er würde noch einmal in die Bibliothek gehen müssen, damit er wenigstens passende Zitate bringen konnte. Im Anhang würde er dann noch die Bücherliste aufführen, damit es so aussah, als hätte er sie ganz durchgelesen. Academia - ein würdiger Grundstein in der hohen Kunst des Verarschens.
    Er hörte unsichere Schritte draußen in der Halle, jemand, der sich am Nachtportier vorbeigeschlichen hatte oder der im Zimmer eines anderen noch zusammengesessen und/oder getrunken hatte. Er war überrascht, dass dieser Jemand an seine Tür klopfte. Vielleicht wusste der Jemand, dass er heute Geburtstag hatte.
    James öffnete die furnierte Tür, und Sue hüpfte hindurch. Sie trug eine Dienstmädchentracht und hielt schwarze Stöckelschuhe in ihrer Hand. Die Haare waren zu einer wilden schaurigen Mähne toupiert, und ihr Gesicht war verschmiert von der üppigen Schminke. Sie sah total betrunken aus.
    »Jaaames!«, kreischte sie und ließ sich in einem Wirbel aus Petticoats und Strapsen auf sein Bett fallen.
    »Du hast die Party verpasst!«
    »Da kann ich nicht viel verpasst haben«, sagte James. Es war eine Rocky-Horror-Party, und James hatte noch nie die Faszination mit der Show verstanden. »Ich musste den Essay zu Ende bringen.«
    Sue setzte sich auf, schüttelte den Kopf und würgte auf eine Weise, die ihn befürchten ließ, sie könnte sich in seinem Bett übergeben. Ihre großen Brüste drängelten sich im engen Mieder ihres Kleids, und ein Nippel lugte heraus, als wollte er jeden Moment aus dem Gefängnis ausbrechen. Offenbar war sie noch betrunkener, als sie aussah.
    »Du hättest kommen sollen«, sagte sie. »Den Essay kannst du kaufen, oder du hättest ihn aus dem Internet runterladen können. Hast du was zu trinken da?«
    »Nein«, antwortete James. »Aber ich glaube, du solltest es mit einem schwarzen Kaffee versuchen.«
    »Hast du Zigaretten? Ich hab meine alle aufgeraucht.«
    Er reichte ihr seinen Lederbeutel und füllte den Kaffeefilter am kleinen Waschbecken. Er wünschte, er hätte Pulverkaffee da. Irgendwas, um sie auszunüchtern, damit er sie guten Gewissens hinunter in die Halle und von dort auf ihr Zimmer bringen konnte. Jetzt fühlte er sich noch nicht sicher, sie wegzuschicken, denn ein Erbrechen war immer noch möglich, und es hatte schon Fälle gegeben, dass Betrunkene an ihrem Erbrochenen erstickt waren. Er wünschte, er könnte sie allein lassen, denn er brauchte den Schlaf.
    »Du bist mir doch nicht böse?«, fragte sie mit einer Babystimme. Am liebsten hätte er gesagt: Doch, bin ich. Du bist besoffen, und ich bin nüchtern. Ich arbeite, du nicht. Und du wärst nicht einmal zu mir gekommen, wenn dir nicht die Zigaretten fehlten.
    Aber er drehte sich zu ihr um, wie sie zerzaust auf seinem Bett saß, ein bisschen blöde. Er musste Mitleid mit ihr haben. Er konnte sie nicht anschreien oder sie rauswerfen, nicht in diesem Zustand. Das war, als würde er ein kleines Kind angreifen.
    »Ich bin nur müde, Sue«, sagte er. »Und heute habe ich Geburtstag. Bisher ist es ein Scheißtag.«
    »Es ist dein Geburtstag?« Sie hüpfte unsicher vom Bett, lief zu ihm und schlang die Arme um ihn. »Ach, du armes Baby - warum hast du nichts gesagt?«
    »Habe ich doch gerade getan.«
    »Komm her, Geburtstagskind«, nuschelte sie. Es sollte verführerisch klingen.
    Er drehte sich herum und wollte ihr sagen, dass sie nicht den Hauch einer Chance hätte, aber ihre Lippen drückten sich sofort hart auf seine. Ihre Zunge

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