Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Jahren, als sie nur in einem Mieder und in mit Rüschchen besetzten Strumpfhaltern durchs West End gelaufen war und sich wahnsinnig unanständig und schamlos empfunden hatte.
Heutzutage musste man einem Gerüstbauer dein Höschen ins Führerhaus werfen, um mal was Obszönes zu erleben.
Viertes Kapitel
In London waren Rebellionen keine ernsthaften Angelegenheiten mehr. Es hatte mal Zeiten gegeben, da hatten Rebellen für eine Gefahr für den Thron gesorgt, oder sie hatten Steuereintreiber oder die lokalen Machthaber attackiert. Dann rollten Köpfe, und Leute wurden in den Tower geworfen. Es gab Attentate, diskrete Morde in den Herrschaftshäusern, Köpfe auf Spießen und gelegentlich einen Bürgerkrieg.
Das war das London, über das James, tausende Meilen entfernt in der glühenden Hitze von Dubai, gelesen hatte. Ein kindlicher Teil von ihm war überrascht gewesen, dass die Monarchie sich in den sicheren Händen einer älteren Matriarchin befand, dass es im Parlament gesittet und nicht verwegen zuging und dass die Bauern zwar immer noch rebellierten, sich aber sonst mit Designeretiketten schmückten und sogar bei Castingshows mitmachten.
Es überraschte ihn auch, dass seine Zeitgenossen nicht mit lauter studentischen Unruhen beschäftigt waren. Studiengebühren? Oh, Mummy und Daddy würden sie schon ausspucken. Examen? Besonders gute muss man gut bezahlen. Politik? Nein, danke sehr.
Er hatte gehofft, ein paar ernstzunehmende Jungs zu finden, die entschlossen waren, die Welt zu verändern, aber stattdessen fand er nur Leute, die sich damit herumquälten, ob sie ihre Frisur verändern sollten. Selbst ihre Fähigkeit zu Wutausbrüchen schien gedämpft zu sein. Es war, als erinnerte sich niemand daran, wie man gegen Autoritäten rebellierte oder wie man sich wenigstens ein bisschen unzufrieden mit seinem Schicksal fühlte.
Verdammte Studenten.
Ihre Selbstzufriedenheit hatte James' sorgfältig gepflegte jugendliche Rotzfrechheit noch verstärkt. Er hatte damit zu Hause angefangen, seine Haare zu wirren Strähnen zusammengebunden und in seinem mit Pot verräucherten Zimmer herumgegammelt, um seine Eltern zu reizen. Er war ein spätes Baby gewesen, vielleicht ein ›Unfall‹, und wenn er auch in seinen besseren Momenten glaubte, dass sie ihn liebten, erlaubten sie ihm fast alles, was nach Gleichgültigkeit roch.
Mum sagte, sie könnte kochen, aber sie tat es nicht. Dad hätte für Bestrafungen sorgen können, hielt sie aber nicht für besonders wichtig, weil die Menschen aus den Konsequenzen ihres Handels ihre Lehren zogen. Er ließ seinen Sohn wissen, dass er nach dieser Maxime leben sollte.
Als James angefangen hatte, im Haus Pot zu rauchen, führten seine Eltern das auf jugendliches Experimentieren zurück. Als er sagte, er wollte in London Politik studieren, waren sie dafür: »Oh, ja, das ist nett, Liebling.« Sie stellten einen Etat für Flugreise, Studiengebühren und Unterkunft auf.
Verzweifelt auf der Suche nach Opposition, war James explodiert. »Man sollte glauben, ihr wolltet mich loswerden! Warum hast du mich nicht abgetrieben, Mum? Du hättest dir viel Ärger erspart!«
»Sei nicht albern«, sagte Mum. »Es ist nicht so einfach für eine Frau, sich zu einem Abort durchzuringen. Außerdem bist du jetzt achtzehn. Du bist ein erwachsener Mann. Es ist höchste Zeit, dass du einen Weg in diese Welt findest.«
»Das hast du schon gesagt, als ich in die Pubertät kam. Gib es zu. Du kannst es nicht erwarten, mich von hinten zu sehen!«
»Aber natürlich nicht, Jamie. Doch du warst immer anhänglich und hast geklammert. Du wolltest nicht einmal meine Hand loslassen, weil ich dich zur Schule brachte.«
»Mutter! Da war ich fünf!«
»Groß genug, um keine Aufstände zu machen«, sagte sie und tippte weiter in ihren Computer. Wenn sie nicht Mah Jong mit ›den Mädchen‹ spielte, schrieb sie Artikel über das Dekorieren zu Hause. »Ich weiß nicht, was mit den jungen Leuten heute los ist. Sie sind so schrecklich unsicher.«
»Oder völlig neurotisch, weil man ihnen MTV vorgesetzt und mit Coca Cola und Beruhigungspillen eine Generation von verwöhnten Kids herangezogen hat.«
»Sei nicht so theatralisch. Ich habe dir nie etwas Stärkeres als mal ein Aspirin für Kinder gegeben. Und Cola hast du auch nicht bekommen - wegen des Zuckergehalts. Deine Zähne sind bestens. Keine einzige Füllung in deinem Mund - zum Teil hast du das mir zu verdanken.«
»Ach, dann kennst du wohl den Zustand meiner Zähne
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