Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
engen Wickeltuch aus goldenem Stoff. Als sie die Arme in die Höhe warf, war sie plötzlich von anderen Tänzerinnen umgeben, sie waren gleich angezogen und wirbelten mit brennenden Fackeln über die Bühne. Die Tänzerin streckte die Arme aus und fing zwei Fackeln von ihren Kolleginnen auf, dann legte sie den Kopf zurück und schluckte die Flammen der einen Fackel. James meinte, die Zuschauer zu hören, die keuchend die Luft anhielten, bevor sie sich erinnerten, dass sie leicht zu beeindrucken sein sollten und das mit einem donnernden Applaus bewiesen.
Sie atmete das Feuer zurück zu den Besuchern.
Sie war phantastisch. Was musste das für eine Frau sein, die sich beibrachte, auf diese Weise mit dem Feuer zu spielen? Er dachte, sie müsste irgendein Adrenalin-Junkie sein, ein Mädchen, das seine Kicks überlebensgroß haben wollte und doppelt so verrückt.
Ihm tat es leid, als sie von der Bühne ging. Die anderen Models waren nichts im Vergleich zu ihr, dürre Frauen mit Beinen wie Flamingos und mit Gesichtern wie schrecklich bemalte Porzellanpuppen. Fleischlose Körper, die künstlerisch gewandet waren in Kleidern, mit der sich keine gesunde Person in der Öffentlichkeit sehen lassen würde.
Die Zuschauer beklatschten ein groteskes Kleid, ausschließlich aus geschlungenen Goldfäden komponiert, die kaum den unterernährten Körper eines Models bedeckten, und James fragte sich, warum, dann schaute er genauer hin und begriff, dass sie nicht dem Kleid applaudierten, sondern dem Model. Es war Zoe Luscombe.
Sie war wegen ihres aufwendigen, mit Juwelen versehenen Kopfschmucks aus türkisfarbenen und goldenen Drähten kaum zu erkennen gewesen, aber als sie sich zu ihnen umdrehte, war kein Irrtum mehr möglich; die großen braunen Augen, die hohe Stirn und ihr Markenzeichen, ein in Burgundrot bemaltes Schmollen.
»Ist das ...?«
»Ja«, sagte Claire. »Himmel, was trägt sie denn da?«
»Ich dachte, Haute Couture soll lächerlich aussehen«, flüsterte James, als Zoe Luscombe zurück hinter die Bühne schritt. »Aber ich kann es nicht glauben. Es ist wirklich sie. Vor ein paar Stunden habe ich sie im Fernsehen erlebt.«
Claire schüttelte den Kopf und schob eine blonde Strähne von den Augen weg. »James, als ich von einer Promi-Freundin sprach, habe ich schon an eine realistische Frau gedacht.«
»Oh, das weiß ich«, antwortete James. »Außerdem ist sie die Muse von Fred Hill.«
In der Beinahe-Dunkelheit bedachte Claire ihn mit einem verwirrten Lächeln. Zu seinem Entsetzen stellte James fest, dass er sich in ihrer Zustimmung sonnte. Wahrscheinlich, weil ich mir das hart verdient habe und weil es so selten geschieht, dachte James.
»Ich kann dir keine Verabredung mit Zoe besorgen«, sagte Claire. »Aber es ist fast schon Zeit, hinter dem Vorhang zu verschwinden.«
»Ich dachte, wir wollten uns die Show anschauen?«
Sie lehnte sich an ihn heran und flüsterte in sein Ohr: »Darling, es geht nicht wirklich um die Show.« Ihre Stimme hatte einen verschwörerischen Klang. Sie atmete Rauch in sein Gesicht. Zum ersten Mal dachte er, er könnte sie mögen und gern ihr Partner in diesem Clou sein. Sie wedelte zwei kleine laminierte Karten unter seine Nase. »Es geht nichts über einen Bühnenpass.«
Sie wollten gerade gehen, als das Publikum wieder zu seufzen begann, diesmal nicht so unterdrückt wie zu Beginn. James schaute auf den Laufsteg und sah das Feuer schluckende Mädchen zurückkommen, aber er musste zweimal hinschauen, um sicher zu sein, dass er das sah, was er sah.
Zoe Luscombe schritt gerade den Laufsteg entlang. Sie trug mit Juwelen besetzte knielange Stiefel mit hohen Absätzen und eine absurde goldene Afro-Perücke - und sonst nichts.
Es gab nicht viel zu sehen, denn die Brüste sahen wie Hungerhaken aus, und ihre Schamhaare waren bis auf einen schmalen Streifen kurzer brauner Härchen abrasiert, aber umwerfend war einfach die Tatsache, dass sie Zoe Luscombe war, eines der höchstbezahlten Models auf dem Planeten, Freundin von Rockstars, fünfmaliges Titelmädchen bei Vogue und in diesem Moment völlig nackt.
»Oh, Mann«, sagte James gedehnt.
Sie schritt den Laufsteg entlang, völlig ungezwungen, als wäre ihr die Nacktheit nicht bewusst - sie schritt, hielt inne, drehte sich und posierte mit gespreizten Beinen, sodass der verlockende Spalt pinkfarbenen Fleisches deutlich sichtbar wurde für alle Fotografen, die alle Zeitschriften in den nächsten zwei Wochen mit den Fotos versorgen würden,
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