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Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Clare
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und noch vor Sonnenuntergang würde man die Bilder überall im Netz sehen können.
    Das Publikum wusste nicht, was es tun sollte. Einige applaudierten zaghaft, andere betätigten sich als Zwischenrufer und buhten, und wieder andere erstarrten in Schweigen, die Lippen fest geschlossen.
    Claire ließ ein lautes, rauchiges Gegacker hören. »Des Kaisers neue Kleider«, rief sie lachend, griff James bei der Hand und rannte hinter die Bühne. »Oder Pussy in Boots.«
    Beide Zwischenrufe würden am nächsten Morgen die Schlagzeilen der Boulevardzeitungen abgeben, zusammen mit Fotos von Zoes unteren Regionen, diskret bedeckt mit einem Stern oder dem Gesicht einer Katze. Brüste konnte man zeigen, aber Genitalien waren noch tabu. James glaubte nicht, dass er in seinem Leben schon einmal so laut gelacht hatte. So hundsgemein Claire auch sein konnte, musste er sie doch wegen ihrer originellen und witzigen Art bewundern, besonders, wenn ihr Witz nicht gegen ihn gerichtet war.
    Hinter der Bühne herrschte Tumult. Es roch nach schalem Zigarettenrauch und nach abgestandenem Champagner. Überall standen Models in den unterschiedlichen Phasen der Entkleidung herum, oder sie zwängten sich durch die Menge, um an die Kleiderständer heranzukommen. Stylisten bestäubten die teilweise entblößten Brüste der Models mit Glitzer, Schneiderinnen knieten und arbeiteten hektisch mit Nadeln.
    Viele Eiskübel standen da, sie enthielten Bouquets von Treibhausblumen. Friseure passten Perücken und Haarteile an. Und überall dazwischen Jacques Dupois, mit seinem bevorstehenden Nervenzusammenbruch beschäftigt.
    James sprach kein Französisch, aber wie alle heranwachsenden Jungs hatte er so viele Male Betty Blue gesehen, dass er Wörter wie ›putaine‹ und ›scalope‹ kannte.
    Der Designer wurde von zwei seiner Assistenten gestützt, während Zoe sich in einen Morgenrock wand und Dupois in ihrer belehrenden Singsangstimme zurief: »Ich habe dir gesagt, wie ich zu Pelz stehe, nicht wahr? Du hättest mir zuhören sollen. Ich habe meine Prinzipien, du dummer kleiner Mann.«
    »Oh, ging es bei dem Streit um das Grundrecht der Tiere?«, fragte Claire, die sich ungefragt einmischte. »Weißt du, dann wäre es besser gewesen, wenn du das Logo deiner Organisation quer über deinen Arsch geschrieben hättest, am liebsten in Blut. Nein, keine Angst, du selbst brauchst nicht zu bluten, such dir einen guten Metzger.«
    Zoe Luscombe war dabei gewesen, sich eine Zigarette anzuzünden, als Claire mit ihrem Monolog begonnen hatte. Während Claire redete, wechselte Zoes Ausdruck von wütender Ungläubigkeit bis zu dem Moment, in dem sie Claire mit etwas anschaute, das Bewunderung sein konnte.
    »Wer zur Hölle bist du?«, fragte Zoe.
    »Ich bin Claire Sawyer. Hier ist meine Karte.« Zoe nahm sie entgegen, als wäre sie hypnotisiert worden, bevor man sie zum nächsten Kleiderwechsel hetzte. »Trotzdem war es eine wunderbare Show«, sagte Claire.
    »Halte dich fern von dieser Schlange!«, kreischte Dupois und ließ sich gegen Claire fallen. »Sie wird dich anstecken, dich vergiften. Himmel, diese Schlampe hasst mich, cherie. Ja, ja, ich buche sie, weil ich geschäftlich nicht auf sie verzichten kann, aber sie ist pures Gift. Arsen. Zyankali.«
    Claire tröstete ihn auf Französisch, das sie nicht nur fließend sprach, es hörte sich auch noch sexy an. Wenn sie englisch sprach, hörte sie sich wie eine Kette rauchende Hexe an, aber Französisch lag ihr rauchig auf der Zunge. »Champagne! Depeche toi«, fuhr sie die Assistenten an, bevor sie wieder zum Englischen zurückkehrte. »Trinken Sie ein Glas, Darling. Ein Glas Champagner. Sie haben es sich verdient. Die Show ist sehr, sehr gut.«
    »Ich habe keine Zeit!« Jacques scheuchte einige weitere Models mit panischen Gesten auf den Laufsteg, und Claire wandte sich wieder an James.
    Ihre Augen leuchteten. »Ich weiß nicht, wie, und ich weiß nicht, warum, aber du bringst mir Glück«, sagte sie aufgeregt. »Geh und misch dich unter die Gäste. Viel Spaß dabei.«
    »Mischen?«, fragte James.
    »Ja, ja. Misch dich unter die Leute, Darling. Such dir einen Drink, such dir einen Joint, und rede nicht über Politik. Und geh den Models aus dem Weg. He, du bist neunzehn Jahre alt, und du schaukelst auf einer See aus Titten und Ärschen, und ich wette, irgendwo gibt es guten Stoff. Diese Models nehmen keine normale Nahrung zu sich. Nun geh schon. Es wird dir gefallen.«
    »Aber ...«
    »Also gut«, sagte Claire, ein Auge

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