Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Kamera laufen lassen. Sein Handy piepste. Er klappte es auf, sah, was das Display zeigte, und ließ den Betrachter nicht daran teilhaben. Aber man konnte sich denken, was zu sehen war: Fred begriff, dass er einen Jungen geküsst hatte, geschlagen in seinem eigenen Geschlechterspiel.
Seine Finger stahlen sich unbewusst zu seinen Lippen und in den Mund, und dann schaute er auf, als hätte er die Kamera jetzt das erste Mal gesehen. Seine blassen farblosen Augen glänzten, und er lächelte unsicher um die Fingerspitze, die seine Zähne eingefangen hatten - als wüsste er, was er getan hätte, und nicht unglücklich damit wäre. Das Bild wurde schwarz.
James starrte noch ein paar Minuten auf den Bildschirm und ignorierte das langweilige Video, das danach folgte. Fred Hill hatte einen Jungen geküsst, der große Rockstar, nasser Traum von Millionen Mädchen; er hatte einen Jungen geküsst und fühlte sich offenbar nicht bedrängt oder bedroht. James fand, dass er in seinem Leben noch nie etwas so Mutiges, Cooles gesehen hatte, und die Nerven hörten nicht auf zu zucken. Seine Hoden vibrierten noch, als Claire in ihrer üblichen Wolke aus Zigarettenrauch hereinkam und fragte, ob er für die Show bereit war.
James versuchte, den Anweisungen zu folgen. Er bemühte sich um die Selbstsicherheit, die Claire ihm eintrichtern wollte, und um so auszusehen, als gehörte er auf diese Modenschau, aber er sah nicht ein, warum er mit einer Hand voll quiekender Schauspielerinnen aus Soap Operas herumgehen und plaudern sollte.
»Früher oder später wirst du eine berühmte Freundin brauchen«, sagte Claire.
»Freundin?«, fragte James, mied die Schauspielerinnen und folgte Claire zu einem der Sitze auf der anderen Seite des Laufstegs.
»Nur für die Kameras, Darling.«
»Gut. Ich wollte dir gerade sagen, dass ich mit keiner von ihnen ins Bett gehen werde.«
Sie sah ihn deprimiert an. »Warum bist du so schrecklich?«
James entblößte seine neu gerichteten Zähne und zeigte ein humorloses Grinsen. »Wie man in den Wald hineinruft ...«
Claire schüttelte den Kopf. »Du kannst dir nicht erlauben, wählerisch zu sein. Und komm von deinem hohen Ross runter, bevor du deine Lieblingsorgane verlierst.«
Die Lichter wurden gedämpft, bis der Raum schwarz war und eine Weile auch so blieb, bis ein Spotlight auf dem dunklen Laufsteg auf und ab tänzelte und eine Stimme durch ein Megaphon verkündete: »Madames et Messieurs, je me presente ... la collection de Jacques Dupois.«
»Sind wir im verdammten Paris?«, raunte James, dem bei diesem hohen Anspruch ganz schlecht wurde.
»Halt den Mund, und hol dir keinen runter«, zischte Claire und trat ihn hart gegen den Knöchel.
»Wie du meinst.«
Masturbation war weit weg von seinen Gedanken, als langsam eine Trommel geschlagen wurde, die dann von einer einsamen, wimmernden arabischen Flöte begleitet wurde. Er wusste nicht, welchen Stil der Designer mit seiner Kollektion verfolgte - marokkanische oder arabische Richtung oder eine andere exotische Eingebung, die keine Beziehung zum Osten hatte, soweit James das beurteilen konnte.
Die Trommel schlug stetig weiter, und das Spotlight holte einen Tänzer aus der Dunkelheit. Er musste schon von Anfang an im Dunkeln auf der Bühne gehockt haben. Die androgyne Gestalt war barfüßig und schien nichts anzuhaben außer einer Lage aus Gold und blauer Körperfarbe, die man so aufgetragen hatte, dass sie wie ein Mosaik aussah.
Als der Kopf sich ruckend hob, während der Beat der Trommel krachte, sah James, dass es sich um eine Frau handelte. Ihr kleines, schmales Gesicht war golden angemalt, und die goldgrünen Augen mit dicken Ringen aus schwarzem Kohl glänzten wild.
Sie kam so abrupt aus ihrer gehockten Haltung hoch, dass James Mühe hatte, seinen Blick auf Brüste und Schoß zu lenken, denn er wollte herausfinden, ob sie überhaupt etwas trug, aber als sie mit der Leichtigkeit einer professionellen Tänzerin Pirouetten drehte, sah er, dass sie einen dünnen Gürtel mit Goldfäden trug und darunter eine enge goldene Hose. Etwas Griechisches vielleicht.
Er hätte gern im Programm nachgeschaut, aber es war zu dunkel, und das verdammte Ding war sowieso auf Französisch gedruckt, deshalb hatte er keine Ahnung, woher die Inspiration für diese erste Szene kam.
Die Tänzerin wirbelte herum, bevor sie plötzlich reglos verharrte, ein Fuß dem anderen leicht vorangestellt, der Rücken gewölbt, die kleinen Brüste herausgestreckt, gespannt unter einem
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