Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
langen Haare verächtlich über die Schultern.
Oh, heute gehörte ihnen die Welt, aber wenn sie mal die dreißig erreicht hatten, würden sie sich daran gewöhnen müssen, die grauen Haare zu zupfen, und man trug Make-up, um die kleinen Kinder nicht zu erschrecken.
Claire blieb vor einem Wegweiser stehen, dann ging sie die Treppe hinauf. Vor der Tür des Vorlesesaals standen ein paar Studenten herum, eng um das Schwarze Brett geschart; eine Brünette in einem lächerlich kurzen Rock, eine Rothaarige, die einen Burberry-Schal trug, und ein gut aussehender Junge mit kastanienbraunen Haaren, der ein Green-Day-Sweatshirt trug.
»Entschuldigung«, sagte Claire. »Ist das der Saal, in dem Dr. Mulholland seine Vorlesung über Verfassungsgeschichte hält?«
Die Rothaarige betrachtete sie von oben bis unten. Die Brünette knurrte: »Mein Gott, woher soll ich das wissen?« Offenbar oblag es dem Jungen zu reden.
»Ja, das ist der Saal«, sagte er. »Bist du neu?«
»Reife Studentin?«, fragte die Rothaarige süß. Zicke.
»Ich will nur mal zuhören«, sagte Claire und lächelte. »Für eine Forschungsarbeit.«
»Über was?«, fragte der Junge. Er hatte klare Katzenaugen, und seine hellbraunen Haare hingen ihm in die Stirn.
»Verfassungsgeschichte«, sagte Claire.
»Ernsthaft?«
»Nein.«
»Warum bist du dann hier, wenn du kein ernsthaftes Interesse hast?«, fragte die Rothaarige.
»Darling, wenn du mein Alter erreichst, musst du deinen Horizont auf jede nur erdenkliche Art erweitern«, sagte Claire giftig.
Das Mädchen drehte sich um und ging mit dem anderen Mädchen in den Vorlesungssaal, sodass Claire mit dem Jungen allein zurückblieb. »Tut mir leid wegen Nat«, sagte er. »Sie ist nicht gut drauf.«
»Das habe ich mir gedacht.«
»Wir sind nicht alle unausstehlich«, sagte der Junge. »Wenn du nachher frei hast, ich meine später, könnten wir eine Tasse Kaffee trinken oder sonst was.«
Die Rothaarige steckte den Kopf durch die Tür. »Daniel, kommst du jetzt oder nicht?«
Oh, verdammt. Claire biss sich auf die Lippe. »Das würde ich gern, aber ich fürchte, ich muss danach gleich weg.«
»Okay, vielleicht später mal.« Daniel ging auch durch die Tür.
Claire legte eine größere Entfernung zwischen sich und den Vorlesesaal und wählte Toshs Nummer.
»Tosh, ich bin im College.«
»Ja und?«
»Ich glaube, ich habe Daniel kennen gelernt.«
Santosh räusperte sich und seufzte. »Claire ...«, sagte sie warnend.
»Hellbraune Haare, blaue Augen, Shirt mit Green-Day-Aufschrift?«
»Das hört sich nach ihm an. Bitte, sage ihm nichts, okay? Das ist sowieso schon schlimm genug.«
»Tosh, er ist umwerfend. Bist du verrückt?«
»Er ist zwanzig!«
»Er ist erwachsen.«
»Halt dich zurück, Claire. Im Ernst. Ich habe ihm gesagt, er soll eine Freundin in seinem Alter finden.«
»Also, das Mädchen, das bei ihm war, war eine Zicke mit Essigtitten vom Planeten PMS. Mit Burberry-Schal und schlechtem Benehmen. Ich weiß nicht, ob er bei ihr war, aber ich weiß, dass er Besseres verdient hat.«
»Claire! Du hast nicht von mir gesprochen?«
»Natürlich nicht.«
»Belasse es dabei. Es ist vorbei. Er ist viel zu jung.«
»Dein Verlust«, sagte Claire. »Aber ich glaube, du wirst ihn bald vermissen.«
Claire war noch nicht überzeugt, dass sie aufgeben sollte. Ihre Märchenfrau-Instinkte leisteten Überstunden - wahrscheinlich hatte das etwas mit einem Überfluss an Audrey Hepburn zu tun. Sie betrat den Vorlesungssaal und wählte einen Platz ziemlich weit vorn. Der Raum war so angelegt, dass ihre Beine auf Augenhöhe mit dem Dozenten sein würden. Gut.
Daniel lächelte sie an, als sie sich setzte. Vielleicht fing er an, Zettelchen zu schreiben. Das wäre lustig. Sich unter Dr. Mulhollands Nase gegenseitig Zettelchen zuzustecken. Er würde sie tadeln und ihr auftragen, ihn nach der Vorlesung in seinem Büro aufzusuchen.
Er kam herein und hatte Bücher und einzelne Blätter bei sich. Er trug ein blasses kariertes Hemd und diese scheußlichen Sandalen. Er sah überrascht und erfreut aus, als er sie entdeckte, und sie schlug die Beine übereinander und holte einen Notizblock und einen Kuli heraus, um zu demonstrieren, dass sie die Vorlesung ernst nahm. Sein unheilvoller Blick bestätigte, dass er ihr keine Sekunde lang glaubte.
»Gut, fangen wir an. Ich empfehle, sich Notizen zu machen, denn vieles von dem, was Sie in diesem Vortrag hören, wird in den Examina nach Weihnachten wiederkehren. Ich habe keine
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