Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
lauten: ›Der Internationale Geldfond und sein Beitrag zur Verschlimmerung der Schulden der Dritten Welt.‹ Ich wüsste mal gern, was sie einem heute in der Schule beibringen.«
Daniel folgte ihr in die Dusche und sagte, er wollte tatsächlich über eine Veränderung der Aufgabenstellung nachdenken. Er war wirklich leicht formbar und ganz einfach zu beeinflussen. Das war auch ein Grund, warum sie sich davor fürchtete, sich zu eng an ihn zu binden.
Sie schickte ihn mit einem langen, tiefen Kuss und einem Stapel von Antiglobalisierungsliteratur aus der Wohnung. Ihr blieb der Trost, wenn sie auch das junge Fleisch eines Zwanzigjährigen korrumpierte, dann sorgte sie wenigstens dafür, dass er mehr über die Welt wusste als die anderen in seinem Alter.
Zweites Kapitel
Neil Savage bezeichnete sich selbst gern als ›Der letzte Gentleman der Fleet Street‹ und kultivierte diese Beschreibung, indem er sich ihr mit der Kleidung annäherte. Anzüge aus der Saville Row, Schuhe aus der Jermyn Street, für ihn eigens hergestelltes Eau de Cologne aus Mayfair und der Akzent aus Balham. Er versuchte, den Akzent zu verbergen, aber Claire hatte immer schon ein gutes Gehör gehabt.
Sie hatte den ganzen Morgen damit verbracht, sich die Forderungen der letzten Gewinnerin der Reality Show anzuhören, deren Enttäuschung groß war, dass sie nur wenig Publicity erhielt. Sie verlangte einen Champagner Brunch und eine Menge Streicheleinheiten, damit sie endlich auf die Titelseiten der Zeitschriften kam, die ihr zustanden.
»Spurt sie nicht?«, fragte Neil mit Bedauern in der Stimme. Er legte die Weinkarte mit auffälliger Lässigkeit beiseite. »Und was will sie haben?«
»Schmeicheleien. Liebe. Das Übliche«, sagte Claire.
»Liebe?« Neil hob die Augenbrauen und winkte einen der Weinkellner heran. »Sagen Sie, ist der Chablis so ausgezeichnet, wie er sein soll, oder habt ihr wieder eine Katze über dem Bottich ausgewrungen?«
»Der Chablis ist ein 2002er, ein ausgezeichnetes Jahr, Sir«, sagte der Kellner und lächelte gläsern. »Angenehm frisch mit dem Duft von Zitronen und einem Hauch von Vanille, Sir.«
»Fein, den nehmen wir.« Der Kellner verbeugte sich und zog sich zurück.
»Jetzt wird er die Katze holen und sie in den Wein pissen lassen«, sagte Claire und griff nach ihrem Wasserglas. »Man sollte niemanden verärgern, der einem das Essen zubereitet.«
»Der kleine Scheißer wird sich nicht trauen«, schniefte Neil und zündete sich eine Zigarette an. »Was ist denn nun mit dieser Frau? Hat sie Talent, abgesehen davon, dass sie laut kreischen kann und sich im Fernsehen entblößt?«
»Sie war in einer Reality Show und nicht in einer Talent Show. Kreischen und entblößen an sich ist noch kein Talent, aber es bringt dir viele PR-Zeilen in Tageszeitungen und Zeitschriften, wenn sie durch einen nationalen Sender bekannt geworden ist.«
»Ich glaub's ja nicht.« Neil schüttelte den Kopf. »Warum gibst du dich mit solchen Idioten ab?«
»Das ist mein Job, mein Schatz.« Claire lächelte und bemühte sich um einen verlockenden Ausdruck. Sie zupfte unauffällig unter dem Tisch am Saum ihres Tops, um den Ausschnitt ein bisschen zu vergrößern. Neil und Brüste, das war eine lange Geschichte. Zu seinem Glück war er als Journalist nicht bedeutend genug, deshalb wurden seine kleinen Verfehlungen nicht ausgebreitet, aber Claire hatte Storys von vielen Go-go-Tänzerinnen in den Nachtbars gehört, um zu wissen, dass Neil Savage ein berüchtigter ›Tittengrabscher‹ war. Je größer, desto besser.
»Steck sie weg, Claire. Du weißt, dass ich keinen Artikel schreiben kann, wenn ich keine Story habe. Meine Leser akzeptieren das nicht.«
Claire seufzte und schloss einen Knopf. »Ach, es war den Versuch wert. Was sagst du denn zu einer beträchtlichen Gewichtsabnahme?«
»Sarah Riley?«
»Ja.«
Neil blies den Rauch durch die Luft und schüttelte den Kopf. »Zu wenig. Schätzchen, ich schreibe für eine große Zeitung. Da reicht keine Meldung über die neue Frisur irgendeines Flittchens.«
»Okay.« Claire stibitzte eine seiner Zigaretten, nippte am Mineralwasser und hoffte, dass es mit keiner Katze in Berührung gekommen war. »Was wäre, wenn sie sich die Brüste vergrößern ließe?«
Neil sah ein wenig interessierter aus. »Ja, das passt. Schöne neue Titties. Plant sie tatsächlich eine Vergrößerung?«
»Könnte schon sein«, antwortete Claire zurückhaltend. Sie nahm sich vor, einen Platz in der Klinik zu
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