Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
(S. 54) getroffen …
Petra (44) schreibt:
«Mein Freund und ich sind jetzt drei Jahre zusammen, seit einem Jahr wohne ich bei ihm. Anfangs stand er unheimlich darauf, mich zu lecken. Eigentlich okay, es wird aber anstrengend, wenn er nach einer halben Stunde immer noch nicht genug hat. Dann kam er mir mal auf die Toilette hinterher, hockte sich vor mich und wollte meinen Urin trinken. Da ging bei mir nichts mehr, ich konnte nicht pinkeln. Ein anderes Mal kamen wir von einer Party heim, ich war gut alkoholisiert, er wollte es wieder, und ich machte mit. Danach ließ ich mich öfter darauf ein. Mein Ding war’s nicht, aber ich wollte, dass wir wenigstens noch irgendein Sexleben haben; ihn törnt so etwas tierisch an, danach schläft er immer mit mir – sonst kaum noch. Er kommt beim Verkehr sehr selten, aber er sagt, dass ihn das Spiel trotzdem befriedigt.
Seit wir zusammenwohnen, läuft fast nichts mehr. Ich habe ihn oft darauf angesprochen, und immer gibt er mir die Schuld: Mit mir sei es nicht prickelnd, ich würde ihn einengen usw. Irgendwann meinte er, ich soll mir lustige Dinge in die Scheide stecken und mich vor ihm befriedigen, das turne ihn an. Seitdem habe ich zwei Vibratoren, das hat aber auch nichts genutzt. Vor vier Monaten nahm er dann meine Hand und schob sie sich nach und nach ganz in den After. Da habe ich erst gesehen, dass sein After unnatürlich geweitet ist. Inzwischen hat er mir auch seine Sammlung selbstgebauter Dildos gezeigt. Allesamt für meine Scheide viel zu groß, aber er schiebt sie sich hinten rein und findet das geil. Er hat auch ein Klistier für seinen Darm. Er hat mich mal mit ins Bad genommen, den Schlauch hinten eingeführt und das Wasser aufgedreht. Dabei ejakulierte er aus seinem schlaffen Glied. Ich solle das auch ausprobieren, um zu sehen, wie abgefahren das ist. Kann ich nicht, finde ich abartig! Seitdem er mir sein ganzes ‹Spielzeug› gezeigt hat, geht er zwei- bis dreimal die Woche ins Bad und treibt diese Spielchen mit sich selbst. Mich fasst er nicht an. Inzwischen habe ich auf seinem Computer lauter Hardcore-Pornos gefunden, so mit Apfelsinen und noch Schlimmeres in Scheide und After stecken. (Ja, ich habe heimlich spioniert, es musste einfach sein.) In seinem Arbeitszimmer liegen häufig Tempos mit noch feuchtem Sperma rum. Er findet das nicht weiter schlimm, ich könne es mir ja auch selbst machen. Er sagt immer, er will mich nicht verlieren, und verlangt gleichzeitig, dass ich ihn bei seinen perversen Spielen begleite, obwohl ich das einfach nur entsetzlich finde.
Wenn ich diese Geschichte so lese, kann ich sie selbst kaum glauben, aber sie stimmt leider wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass mir so etwas passieren könnte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Mut hatte, jemandem davon zu erzählen. Und natürlich weiß ich, dass jede andere Frau schon lange weg wäre. Aber ich habe in diese Wohnung ziemlich viel Geld investiert. Außerdem habe ich zwei Kinder (nicht von meinem jetzigen Freund). Alleine ist die Miete für mich nicht zu schaffen. Ich hänge hier irgendwie fest, in dieser völlig abstrakten Welt. Ich schaffe es nicht einmal, mit meiner besten Freundin darüber zu reden. Ich schäme mich dafür.»
Oje, was macht Petras Freund da nur?! Man könnte zwar – wohlwollend betrachtet – sein Verhalten als eine Art Angebot an sie betrachten, so à la «Schau, Petra, das ist meine Art von Sex, und wenn du sie mit mir teilen willst, gerne!» ABER … da hapert es vor allem im Zwischenmenschlichen. Erstens sollte ihm eigentlich klar sein, dass seine Vorlieben
sehr
speziell sind und nicht grade viele weibliche Anhängerinnen haben (männliche auch nicht) – allein schon deswegen wäre Vorsicht angesagt, das zu offenbaren. Vor allem wenn man von Anfang an sieht und mitbekommt, dass es so gar nicht ihr Ding ist. Zweitens, würde ein Mann, der seine Partnerin achtet, diese ganzen Abwegigkeiten vor ihr vollführen und sie obendrein dazu nötigen? Und schon gar nicht würde er
ihr
die Schuld zuschieben, von wegen mit ihr sei es «nicht prickelnd, sie enge ihn ein usw.». Also eines kann ich sagen: Männer, für die der Sex nicht mehr prickelnd ist oder die sich eingeengt fühlen, finden in der Regel andere Wege, als die ganze Hand der Partnerin in ihren Anus zu schieben.
Statt darauf zu achten, dass das gemeinsame Sexualleben auch Petra gefällt (etwas, das beziehungsfähige Männer von selbst tun), werden seine Vorlieben und Ansprüche immer
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