Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
Lebens- und Beziehungsqualität verbessern.»
«Ist so ein Fetisch typisch männlich?», fragt Hannes.
«Dein spezieller Fetisch: nein. Die allgemeine Neigung zu einem Fetisch: ja. Von den knapp 300 E-Mails zum Thema Fetisch, die ich bisher in meinen Kummerkästen erhielt, waren nur zwei dabei, in denen Frauen von ihrem Fetisch berichteten.»
«Ist mein Sexualverhalten narzisstisch?»
«Unter anderem, ja. Bei vielen Menschen gehört Narzissmus mit zur Lust.»
«Werde ich eine Frau finden, mit der ich das ausleben kann?», fragt er.
«Das ist schwierig. Am ehesten findest du eine ansprechende Professionelle, die du dafür bezahlst.»
«Dann wird das mit Sicherheit meine parallele sexuelle Tätigkeit neben meiner Beziehung sein», konstatiert er.
«Für viele Männer mit Fetisch-Neigung ist das Normalität», erkläre ich. «Warum auch nicht? Man kann ja durchaus neben dem Paar-Sex auch noch eine eigene Sexualität pflegen – und die muss man dem Partner nicht unbedingt aufdrängen, wenn sie nicht dessen Sache ist. Manchmal trägt ja gerade die Geheimhaltung zum sexuellen Reiz bei.
Allerdings wenn du einen sehr starken Wunsch hast, deiner Neigung mit einer (Liebes-)Partnerin nachzugehen, so wäre schon zu überlegen, ob du dich deiner Freundin nicht einmal vorsichtig offenbarst. Du darfst dabei halt nicht mit der Tür ins Haus fallen; bring es ihr in kleinen Häppchen näher. Und wenn du auf Widerstand stößt, gehst du erst einmal einen Schritt zurück und bei anderer Gelegenheit wieder einen kleinen nach vorn.»
Sie geht auf meinen Fetisch ein, aber es ist mir zu wenig
«Ich bin ein Nylon- und Stilettofetischist», vertraut mir Christof (35) an. «Das reicht bis in meine Kindheit zurück. Bis heute ziehe ich mir manchmal solche Dinge an und befriedige mich darin.
Ich bin hetero, meine Frau und ich sind seit mehreren Jahren glücklich verheiratet. Ich hatte ihr bereits am Anfang unserer Beziehung von meiner Neigung erzählt, und sie geht auf meine Wünsche in Bezug auf Nylon ein.
Was sie allerdings nicht akzeptiert, ist, dass ich ihre Kleidung anziehe. Und bei den Schuhen gehen unsere Vorstellungen recht weit auseinander. Aber immerhin ist sie bereit, ihre High Heels für mich anzuziehen. Mein Problem ist: Es sind nicht die Schuhe, die ich ihr aussuchen würde – es reicht mir nicht. Ich habe ihr mal welche gekauft, doch die will sie nicht tragen.
Für mich ist in dieser Sache der gemeinsame Sex ziemlich ausgereizt, und ich will den Bogen nicht überspannen. Sie sagt, sie wird nicht alle meine Wünsche erfüllen können – womit sie sicherlich recht hat.
Unser Sexleben ist sehr wechselhaft. ‹Mit Fetisch› geht’s gut, ‹ohne› habe ich oftmals Startschwierigkeiten – ich bin eben nicht so erregt. Ich will ihr aber nicht ständig sagen, dass sie sich etwas Bestimmtes anziehen soll. Aber dann denke ich doch an meine Fetischsachen und dass sie nicht ganz auf mich eingeht; dann blockiere ich, und sie sagt wiederum, ob ich sie nicht auch ‹ohne› begehre. Das will ich ja auch, aber dann geht es erst recht schief. Worauf sie mir sagt, dass ich sagen soll, was ich will. Aber was soll ich dann sagen? Das, von dem ich weiß, dass sie es für mich tun würde, oder das, was ich eigentlich will?
Was mache ich, wenn ich sie nicht dazu bringen kann, meinen Fetisch mit mir auszuleben? Soll ich es verdrängen? Um meine Frau nicht ständig zu nerven und meinem Trieb zu frönen, surfe ich öfters im Internet und befriedige mich mit Hilfe entsprechender Bilder. Außerdem trage ich doch manchmal ihre Unterwäsche – sowie die Schuhe, die sie nicht tragen möchte. Danach fühle ich mich jedoch schlecht.»
Wie seine Frau selbst schon angedeutet hat: Ein Beziehungspartner ist nicht dafür da, um
alle
Bedürfnisse zu erfüllen. Christof hat sowieso schon riesiges Glück, eine Frau gefunden zu haben, mit der er eine gute Ehe führt und die zugleich auf seine Fetische eingeht (wenn auch nur teilweise). Die meisten Frauen hätten nämlich wenig Lust dazu. Ich verstehe seine Frau auch gut, wenn sie ihn fragt: Genüge ich dir so, wie ich bin, denn nicht? Bin ich ohne diese Zutaten sexuell unattraktiv?
Er sollte sich im Klaren darüber sein, dass es für sie wahrscheinlich einfach wäre, einen Partner zu finden, der ihre Art von Sexualität teilt; aber für ihn ist es ganz und gar nicht einfach!
Das Dilemma besteht unter anderem darin, dass sie findet: «Ich beweise meine Liebe doch schon genug, indem ich ganz
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