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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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schön weit auf ihn eingehe. Wenn er mich wirklich lieben würde, würde er mich wenigstens mit dem Extrem-Kram verschonen.»
    Er wiederum blockiert ab und zu, weil er denkt: «Wenn sie mich wirklich lieben würde, dann würde sie die Sachen tragen.» Meines Erachtens wird er mit diesem Denken nur den eigenen Frust erhöhen, weil sie ihm schon so weit entgegenkommt, wie es für sie noch irgend geht; mehr würde ihre Lust eindämmen. Seine Frau weiß ganz genau, was er sich wünscht. Von daher lautet meine Antwort auf die Frage vieler Fetischisten «Soll ich es ihr immer wieder sagen?» ganz eindeutig
Nein
! Damit treibt man sie eher in die Total-Blockade.
    «Verdrängen» ist wiederum der beste Weg, um es zu einer Besessenheit werden zu lassen. Christofs Lösungsvorschlag: «Soll ich lieber im Internet surfen und mir die Sachen selbst anziehen?» Es spricht nichts dagegen, solange es nicht zu Unfrieden in der Beziehung führt. Oder man stellt es sich nur in der Phantasie vor. Das tun ja die meisten Menschen, die wissen, dass sie von ihrem Partner nicht alle Wünsche erfüllt bekommen können.
    Christof kann auch überlegen, ob er eine entsprechende Absprache mit seiner Frau treffen möchte: Er behelligt sie nicht weiter mit seinen extremeren Vorlieben, geht ihnen aber ab und zu für sich alleine nach – und bittet sie um Toleranz dafür. Sie wird sowieso schon ahnen, dass er auch heimlich allerlei treibt. Von daher wäre es vielleicht besser, es sozusagen mit ihrem Segen zu tun. Bloß eines darf er auf keinen Fall:
ihre
Sachen anziehen! Er sollte sich lieber eine eigene «Kollektion» zulegen.

Ich möchte normalen Sex genießen, kein SM und Fetisch mehr
    Martin (42) wandte sich an meinen Kummerkasten:
    «Ich war 12 Jahre verheiratet. Der Sex war nie wirklich erfüllend. In den letzten Jahren der Ehe flüchtete ich in
SM -Fantasien, in denen ich den devoten Part übernahm. Als Fetisch erkannte ich für mich Füße, Beine, Damenschuhe und -mieder. Ich sammelte Bilder dominanter Frauen, und der Sex mit mir selbst wurde erfüllender als die wenigen Male mit meiner Frau. Ich begann mir zum Onanieren Damenmieder anzuziehen, putzte darin das Haus, fotografierte mich darin in devoten Posen und fertigte mir digitale Bilder, in die ich mich zu Füßen der dominanten Frauen hineinkopierte, oder ich fesselte mich selbst. Der Kick verschaffte mir noch intensivere Orgasmen. Meine Ehe kippte. Wir gingen zu einer Eheberatung, bei der auch Sex-Phantasien zur Sprache kamen. Ich äußerte sie offen. Meine Frau war empört. Sie durchstöberte das Haus und den
PC und fand schließlich meine Bilder und Sachen. Sie kam damit nicht klar und ließ sich scheiden.
    Ich versuchte dann, meine Phantasien mit dominanten Frauen auszuleben, hatte zwei private Beziehungen mit Dominas. Der Sex war toll, aber es fehlte etwas, es war nicht das, was ich wirklich suchte.
    Ich habe jetzt eine Frau kennengelernt, die ich sehr liebe. Das Leben mit ihr ist so, wie ich es mir wünsche. Wir machen normalen Sex, ich vermisse meine Phantasien nur noch bedingt. Aber: Ich habe Erektionsprobleme, die ich mit Viagra überdecke. Zudem komme ich nicht zum Orgasmus. Meine Freundin bemüht sich sehr, doch es klappt nicht. Ich habe ihr nicht von meinen
SM -Phantasien erzählt, das möchte ich auch nicht. Ich sagte ihr, meine Probleme hingen mit meiner Scheidung zusammen und würden sich irgendwann von selbst lösen. Kannst du mir raten, wie ich damit weiter umgehen kann? Ich möchte normalen Sex genießen, kein
SM und Fetisch mehr.»
    Im Rahmen meines Kummerkastens konnte ich Martin kaum helfen. Denn es ist ja nicht so, als ob er mir schreibt: «Ich komme zu schnell, was hilft da?» Bei ihm – das muss man ehrlich feststellen – tun sich gewisse Abgründe auf, und die können wiederkommen, wenn seine Beziehung in ruhigere Fahrwasser gerät (und der Reiz des Neuen abflaut). Zumal es sich ja jetzt schon andeutet:
«Probleme, die ich mit Viagra überdecke»
. Und, nun ja, es sind nicht nur Erektionsprobleme, die da überdeckt werden.
    Dass der Sex in seiner geschiedenen Ehe nicht erfüllend war, ist auch nicht der eigentliche Grund dafür, dass seine Erotik in eine extreme Richtung abgedriftet ist (die Neigung dazu schlummerte vermutlich schon vorher in ihm). Denn bei Millionen Deutschen ist der Sex nicht erfüllend, und trotzdem entwickeln sie sich nicht in eine solche Richtung. Daher riet ich ihm, falls er es wirklich ändern will, zu einer Sexualtherapie.

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