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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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sozusagen von außen beobachten wie ein Fremder oder sich kurz danach noch einmal in den genauen Ablauf hineinversetzen und sich fragen:
Was
ist
wie
gelaufen und wie hätte es eventuell auch
anders
laufen können? Und wenn es auch anders hätte laufen können,
warum
lief es dann genau so, wie es lief? Damit diese Selbsterforschung gelingen kann, müssen Sie sich Stille und die notwendige Zeit zugestehen, um sich tief auf den Erinnerungsvorgang einzulassen.
    Stellen Sie sich z.B. ein Paar vor, dessen Beischlaf-Ablauf komplett ritualisiert ist: Die Frau bekommt etwa zehn Minuten des Vorspiels, das bei ihr (vermeintlich) am besten «funktioniert», sodass ihr Intimbereich einigermaßen bereit ist. Dann dringt der Mann ein, und sie haben Verkehr, bis die Frau eine Art mechanischen Orgasmus hat (Ja, das gibt’s, auch wenn das sonst eher Männer erleben). Daraufhin stößt er schneller, um auch seinerseits seinen Höhepunkt zu erleben. Diese beiden haben ihre Körper darauf programmiert, durch ein bestimmtes Procedere zu kommen. Aber eigentlich kann man bei diesem standardisierten Ablauf gar nicht mehr von «Orgasmus» und «Höhepunkt» reden. Es handelt sich eher um genitale «Plopps», die weder besonders erfüllend noch befriedigend sind. Indes wissen sie auch nicht so recht, wie sie es anders machen könnten.
    Natürlich ist es ein wenig störend oder unbequem, sich mitten im Akt Gedanken über seine inneren Vorgänge zu machen, aber es kann überaus nützliche Informationen liefern:
    «Was läuft bei mir eher automatisch ab?» (Etwa, dass einer von beiden sich kaum bewegt und abwartend ist.)
«Wie fühlt sich das, was da passiert, für mich an?», um es dem Partner mitzuteilen: «Genaugenommen ist das, was wir grade machen, ein bisschen langweilig/nicht wirklich erregend/fühlt sich nicht so gut an» oder Ähnliches.
    Im nächsten Schritt könnten sie dann versuchen zu erspüren, was sie eigentlich bräuchten, um auf ein höheres Level an Lust und Ekstase zu gelangen. (Das gilt unbedingt auch für den Mann! Denn höchstwahrscheinlich sind auch bei ihm weder die Erregung noch der Orgasmus besonders intensiv.)
    Solch ein Innehalten, Hinterfragen und Anstoßen von Veränderungen ist immer darauf angewiesen, dass die betroffenen Partner offen miteinander kommunizieren und sich erlauben, solche Cuts zu setzen.

Ich empfinde beim Sex zu zweit wenig, aber beim Onanieren genug
    Eine weitere interessante Kombination aus Wissenslücken und Konditionierung zeigt das Beispiel von Steffen (29): Er hat schon immer Erregungsprobleme beim Verkehr mit Partnerin, weil er dabei zu wenig spürt (egal wie lange und in welcher Stellung). Daher bleibt sein Penis auch nicht immer komplett steif und der Spaß auf der Strecke. Hingegen beim Onanieren sind seine Empfindungen und die Erregung sehr intensiv. Er mutmaßt, dass es daran läge, dass er beim
Selfservice
die Vorhaut schön auf und ab bewegen kann, während sie beim Koitus mit seiner Freundin zu wenig bewegt wird. Er habe schon probiert, «den Penis so in sie hineinzustecken, dass die Vorhaut über der Eichel bleibt. Das hat aber auch nicht geholfen.»
    Ich sage ihm, dass Männer, die beschnitten sind, ja auch genug spüren, um in Fahrt zu kommen und die Erregung beizubehalten. Ich hake nach, ob seine Empfindungen durch den Gebrauch von Kondomen gedämpft werden, doch er benutzt keine. Auch die Frage, ob er möglicherweise Opfer sexuellen Missbrauchs geworden ist – denn in diesem Fall stellt die Psyche sexuelle Empfindungen oft einfach ab –, verneint er.
    Ich hake nach: «Hast du dir eine bestimmte Art zu onanieren angewöhnt, die deutlich von der Stimulation durch Verkehr abweicht, z.B. sehr kräftig, sehr schnell?»
    «Ich umfasse die Vorhaut sehr eng und schiebe sie über die Eichel, ziemlich schnell, sonst entsteht kein geiles Gefühl», antwortet er mir. «Übrigens ist meine Eichel am vorderen unteren Rand permanent etwas wund.»
    Es stellt sich heraus, dass er mehrmals täglich vor dem PC onaniert.
«Allerdings hole ich mir nur ‹einen hoch›, während ich Pornos ansehe. Ich versuche dabei immer, nicht zum Orgasmus zu kommen, weil ich mir den sozusagen aufheben möchte für den Sex mit meiner Freundin.»
    Bei Steffens Problem kommen mehrere Faktoren zusammen:
    Meine Erkundigung nach seinen genauen Penis-Maßen ergibt, dass seine Eichel und der obere Teil des Schaftes sehr schmal sind, weiter unten hat er deutlich mehr Umfang. Beim normalen Vaginalverkehr, bei dem sich

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