Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
der Penis in der Scheide auf und ab bewegt, wird diese durch den breiteren Schaft sozusagen geweitet, wodurch sie für die Eichel dann etwas zu weit ist. Ein Lösungsweg bestünde darin, dass er bei jedem Stoß den Penis ganz herauszieht und wieder eindringt. Das erfordert allerdings außer Übung auch die richtigen Stellungen. Langsames Stoßen dürfte generell günstiger für ihn sein, weil die Scheide (bzw. die Partnerin) dann mehr Zeit hat, sich wieder zu verengen. Er kann außerdem seine Freundin bitten, ihre Scheide rhythmisch anzuspannen (Anleitungen hierzu finden Sie in meinem Buch
Sex für Faule und Gestresste
).
Steffen onaniert viel zu häufig. Es ist anzunehmen, dass die Zahl der Stunden, die er mit Onanieren verbracht hat, um ein Zigfaches höher liegt als die Zeit, die er dem Verkehr mit Partnerin widmet. Daher hat sich sein Penis extrem an die Stimulation per Hand gewöhnt: eng und sehr schnell. Eine vergleichbare Stimulation erreicht man mit der Partnerin natürlich kaum (es wäre auch nicht besonders schön für die Frau). Zudem hat er seinen Unterleib auch noch gezielt darauf trainiert,
nicht
zu kommen!
Steffen muss sich entscheiden, ob er mit dem Onanieren aufhört und seinem Körper und Gehirn die Chance gibt, beim Paar-Sex allmählich mehr zu empfinden, oder ob er das Onanieren nicht lassen kann und sein Leben lang beim Sex zu zweit zu wenig spürt. Leider wird es nicht ausreichen, das Onanieren nur einzuschränken, zumal das bei einer Sucht nicht funktioniert (und wir können davon ausgehen, dass es bei Steffen eine Sucht ist). Eine genaue Anleitung, um den Penis von «Pornonanie» auf echten Sex umzustellen und wieder sensibler zu machen, findet sich ebenfalls in meinem Buch
Sex für Faule und Gestresste
.
Die wunde Stelle an Steffens Eichel trägt zu den Empfindungsstörungen bei. Ich vermute, dass auch sie dem übermäßigen Onanieren zu «verdanken» ist. Trotzdem muss er damit zum Urologen, denn es könnte auch ein Ekzem oder eine Entzündung sein.
Er muss sich trauen, sich beim Paar-Sex im «Zieleinlauf» ganz auf sich und seine Lust zu konzentrieren – es ist ja in der Regel nur kurz!
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Kapitel 3 Kommen die Probleme von aussen – oder von innen?
Zu Sexbewusstsein gehört auch Problembewusstsein, denn über kurz oder lang sieht sich jedes Paar mal mit sexuellen Problemen konfrontiert. Nehmen wir an, Sie lesen dieses Buch, weil auch Sie eins haben. Vielleicht liegt das Problem aber auch bei Ihrem Partner – das denken Sie jedenfalls (Sie werden später erfahren, dass dies ein häufiger Irrtum ist). Oder einer von Ihnen beiden hat aus Sicht des Partners ein Problem, sieht das selbst aber gar nicht so, sodass es erst zu einem wird, weil der andere es problematisiert. So sagt z.B. fast jede dritte Frau: «Von mir aus müsste ich keinen Sex haben, ich könnte genauso ganz darauf verzichten.» Für eine solche Frau stellt es also überhaupt kein Problem dar, wenn innerhalb ihrer Partnerschaft der Verkehr zum Erliegen kommt – für ihren Partner vielleicht schon. Es kann sein, dass er es mit sich abmacht, seinen Trieb unterdrückt oder von eigener Hand stillt; wahrscheinlicher jedoch ist, dass er seiner Frau zusetzt oder fremdgeht, und dann hat sie letztlich doch ein Problem. Eine andere Variante ist, dass man selbst ein Problem hat, es aber auf den Partner projiziert. So erklärt mancher Mann seine Erektionsprobleme damit, dass seine Gefährtin halt nicht (mehr) sexy genug, zu ungeschickt, zu verklemmt ist. Warum tut er das, obwohl das nicht gerade die feine englische Art ist? Vielleicht weil seine Angst überwiegt, als inkompetenter Liebhaber oder als jemand mit einem sexuellen Defizit dazustehen.
Sprich: Ob man ein Sexproblem hat und als wie groß man es empfindet, ist zuallererst eine Frage der Perspektive.
An mich wenden sich z.B. viele Frauen, die ihre zögerliche Erregbarkeit oder ihr wankelmütiger Orgasmus gar nicht stört, aber wehe, sie sind mit einem ungeduldigen oder sehr ehrgeizigen Mann zusammen. Der deklariert das schon mal ganz flugs als Störung.
Manche Menschen wiederum spähen ausschließlich nach
äußeren
Auslösern des Problems, das ist schließlich einfacher, als die Gründe in sich selbst, im Partner, in der Beziehung oder in seelischen Tiefen zu suchen. Die Schuldigen sind schnell ausgemacht: Erkrankungen, Stress, die hellhörige Wohnung, die Pille und vieles mehr.
Es ist zwar gut und wichtig, äußere Problemauslöser ausfindig zu
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