Sexperimente: Erotische Geschichten
Geburtstagsfeier nach Geschäftsschluss abzuringen. Obwohl Gerome eigentlich ein ganz netter Chef zu sein schien, war er in mancherlei Hinsicht doch recht unentspannt. Wahrscheinlich half Ahmed in diesem Fall, dass der Kerl sich wieder mit seinem Marc versöhnt hatte. Übermäßiger Sex nach einer Durststrecke wirkte sich bisweilen sehr angenehm auf den Gemütszustand mancher Menschen aus.
Kurz vor Mitternacht trafen wir also an der Hintertür des Clubs zusammen. Dario mit Robin, Michael und sein Hannes und natürlich Fabian und ich. Während die Jungs sich über Michaels Klamotten lustig machten – zu seinem Outfit fehlte nur noch eine pinkfarbene Federboa –, klingelte ich bei Ahmed auf dem Handy an.
Ein paar Minuten später öffnete er dann auch die Tür. »Hey, ihr seid früh!«
»Quatsch«, sagte ich, »gleich ist Geburtstag!«
»Wir haben echt Glück, donnerstags ist der Club immer schon vorzeitig leer. Juan sitzt schon im Büro und macht die Tagesabrechnung.« Dann sah Ahmed zu Michael hinüber und grinste. »Schicke Klamotten!«
Alle außer Michael lachten.
»Was denn? Das sieht gut aus!«
Ahmed schüttelte belustigt den Kopf. »Wenn man auf Discokugeln steht!«
»Was?« Michael schrie entsetzt auf. »Seh ich in den Sachen etwa fett aus?«
Wieder lachten alle.
»Entschuldige, ich meinte nicht die Form, sondern den Glitterfaktor.«
»Ach so, aber das passt doch! Wir gehen doch in einen Club!«
Ich seufzte. »Aber nicht zum Tanzen, du Dödel!«
»Wer sagt das? Horizontale Rumba ist mein Spezialgebiet!«
»Ich glaube, du bist ein bisschen Cha-Cha-Cha im Kopf.«
»Warte, bis ich meinen Jive raushole …«
»Jungs«, mischte sich Ahmed ein, »mein Freund wird nicht jünger … Und damit das klar ist, heute gibt es Tabledance. Das tanzt sich mit dem Rücken auf der Tischplatte, die Beine in der Luft.«
Ich grinste. »Wenn die Katze aus dem Haus ist …«
»… ficken die Mäuse auf dem Tisch!«, kreischte Michael.
»Pssst!«
»Sei leise!«
»Bist du verrückt?«
Plötzlich raunten alle durcheinander und Ahmed sah besorgt in den Flur. »Ihr seid echt Pfeifen!«
Michael kicherte. »Sorry. Pfeifen kann ich zwar auch, blasen ist allerdings schöner …«
»Ruhe jetzt und reinkommen!« Ahmed hielt uns die Tür auf.
Ich folgte Michael. Manchmal war er einfach süß – aber nur manchmal …
Wir schlichen durch den dunklen Flur und hörten Juan im Büro schimpfen. Vermutlich hatte er sich verrechnet. Michael musste natürlich wieder kichern. Dass dieser Kerl nie die Fresse halten konnte, unglaublich!
Im Club selbst war das Deckenlicht eingeschaltet. Zum ersten Mal bekam ich mit, wie die Räumlichkeiten tatsächlich aussahen. »Uuh!« Manche Dinge wollte man einfach nicht wissen.
»Dürfen wir jetzt wieder sprechen?«, fragte Michael.
»Moment.« Ahmed schloss die Tür zu den Mitarbeiterräumen.
»Endlich!« Michael warf die Arme in die Luft.
»Hallo?« Ich schüttelte den Kopf. »Das waren keine zehn Sekunden und die hast du nicht mal durchgehalten! Du bist echt schlimm!«
Doch Michael hörte gar nicht zu. »Ist das etwa ein Kondom da?« Er zeigte geziert auf einen der Tische. »Was ist denn hier abgegangen?«
»Wir haben keinen Darkroom«, sagte Ahmed trocken.
»Iiih, es ist ja sogar ein Benutztes!«
»Jetzt tu nicht so, als hättest du dich hier noch nie vögeln lassen«, mischte ich mich ein. »Ich weiß ganz genau, was getrieben wird, wenn ihr euch in die Nischen verzieht!«
»Deshalb gibt es auch keine Discokugeln.« Ahmed lachte. »Rotlicht. Das passt und wirkt stimulierend.«
Ich deutete auf die Lichtschalter. »Dann mach mal das Krankenhauslicht aus …«
»Erst helft ihr mir, hier ein wenig aufzuräumen!«
»Das stand aber nicht im Vertrag!«
»Los Leute, je schneller wir anfangen …« Dario entsorgte den Präser mit einer Serviette.
Das war der Startschuss. So schnell es ging räumten wir den Club auf. Ahmed verzog sich immer wieder kurz zu Juan ins Büro, um zu schauen, wie weit er mit der Bürokratie war. Ich wischte mit einem feuchten Lappen in Windeseile über die Tische. Alle hatten irgendwas in der Hand, um die Bar auf Vordermann zu bringen. Okay, alle außer Michael. Der stand in derMitte und gab übertriebene Anweisungen, welche Stellen wir nicht vergessen sollten. Wir ignorierten ihn bestmöglich und zwanzig Minuten später sah der Gastraum einigermaßen vorzeigbar aus.
»So Leute, Juan ist gleich fertig«, sagte Ahmed. »Boah, ihr seid die Wucht. Könnt ihr
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