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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ausgezeichneten
Vorstellung, Tacitus. Was kommt als nächstes ?«
    »Möchten Sie vielleicht ein
wenig Zauberei sehen, o Kaiser ?« Mr. Amalfi erhob
sich. »Könnte Ihre wunderschöne Gemahlin sich womöglich bereit finden, als
meine Assistentin zu wirken ?«
    »Nein«, sagte die Contessa
hastig. »Ich möchte lieber...«
    »Aber, meine liebe Julia.«
Harry runzelte die Stirn. »Du darfst doch zu unserem Ehrengast nicht unhöflich
sein .«
    Sie biß sich auf die
Unterlippe, dann brachte sie ein Lächeln zuwege. »Wenn du darauf bestehst,
lieber Tiberius .« Damit stand sie auf und ging hinüber
zu Mr. Amalfi.
    Wie sie da im Kerzenschein
stand, sah sie wirklich toll aus — mit den langen dunklen Haaren, die ihr bis
auf die Schultern fielen, den flackernden dunkelgrünen Augen und dem nahezu
durchsichtigen safrangelben Gewand, das sich eng an ihre kleine, jedoch
wohlgeformte Brust, an die schlanken Hüften, die langen eleganten Beine
schmiegte. Mr. Amalfi betrachtete sie ausführlich, dann wandte er sich an
Harry.
    »Die Geisterstunde naht, o
Kaiser«, sagte er leise. »Wenn die Gräber gähnen und die Fledermäuse niedrig
fliegen .« Ich hätte schwören können, dicht überm Kopf
Flügelschlag gehört zu haben, und instinktiv schützte ich meine Frisur mit
beiden Händen. »Aber...«, Mr. Amalfis Stimme klang
plötzlich fröhlicher, und der Flügelschlag verstummte. »...aber hier, wo der
mächtige Tiberius hofhält , hier herrscht nur der
Zauber einer warmen Nacht auf Capri, und keine Fledermaus...« Er streckte
unvermittelt die Hand aus und griff der Contessa ins Haar. »Nein, nur eine
friedliche Taube.« Er zog die geballte Hand zurück, öffnete sie, und eine
kleine weiße Taube flatterte davon und verschwand in der Nacht.
    Die Contessa fuhr sich nervös
durchs Haar, dann zeigte sie ihm flüchtig ihr Gebiß. »Ich hätte doch gedacht,
daß eine Sklavin eine passendere Assistentin für diese Art kindischen
Hokuspokus abgibt«, sagte sie mühsam beherrscht.
    »Sind wir nicht alle des
Tiberius Sklaven ?« erwiderte Mr. Amalfi gleichmütig.
»In diesem Sinne sehe ich keinen Unterschied zwischen der wunderschönen
Kaiserin und dem ergebenen Leibwächter .« Er wandte
sich an Ali, der immer noch bewegungslos einen oder zwei Meter hinter Harry stand . »Leihst du mir dein zuverlässiges Schwert ?«
    Der Riese blickte zweifelnd
Harry an; der nickte; dann erst händigte Ali das Ding widerstrebend aus.
    »Vielen Dank.« Mr. Amalfi wog
das Schwert in der Hand, dann hielt er es der Contessa hin. »Nehmen Sie es .«
    Sie ergriff das Schwert und
hielt es ungeschickt an ihre Seite. »Und ?« fragte sie
barsch.
    »Der Zauberer beschützt sich
selbst«, sagte er. »Schlagen Sie auf mich ein, so fest Sie können .«
    »Seien Sie nicht närrisch! Ich
werde doch nicht...«
    »Schlagen Sie zu !« In seiner Stimme klang wieder der Befehlston auf.
    Lange stand sie nur da und
starrte ihn an, dann packte sie den Knauf mit beiden Händen, hob das Schwert
hoch über ihren Kopf und fletschte die Zähne, als sie es mit all ihrer Kraft
herabsausen ließ. Ich hörte jemanden kurz aufschreien und begriff erst
Augenblicke danach, daß ich es selber gewesen war. Das Schwert pfiff auf Mr. Amalfis Schädeldecke zu und schien ihn in zwei Teile
spalten zu wollen — aber dann, als es knapp zwanzig Zentimeter von seinem Kopf
entfernt war, machte er plötzlich eine Bewegung mit der rechten Hand. Die
schimmernde Klinge schien sich in der Luft zu drehen, und die Contessa schrie
auf, als das Schwert aus ihren Händen und über Mr. Amalfis Kopf hinweg durch die Luft flog. Es klirrte, als es auf die Steinplatten hinten
an der Mauer fiel. Ali stieß einen verängstigten Schrei aus, wie eine Mutter,
der man ihr Kind weggenommen hat, und rannte Hals über Kopf hin.
    Die Contessa starrte
begriffsstutzig in Mr. Amalfis Gesicht; der Ausdruck
ihrer Augen verriet so etwas wie Furcht. Dann drehte sie sich um und eilte
stolpernd zum Hof hinaus, das lange Kleid bis zu den Knien hochgerafft.
    »Albernheiten !« verkündete die ehrenwerte Pamela mit lauter trunkener Stimme. » Da’s all’s großer Kuwatsch Geschwindigkeit’s kein ’ exerei ...« Ihr Körper sackte plötzlich vornüber, dann fiel
sie um, und ihr Kopf krachte vernehmlich auf die Tischplatte.
    »Es scheint, die Lady ist
überwältigt«, sagte Peter höflich. »Mit kaiserlicher Erlaubnis werde ich ihr zu
einem angemesseneren Aufenthalt verhelfen .« Er lud
sich die ehrenwerte Pamela über die Schulter,

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