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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Vorstellung
jetzt ankündigen, und dann werden Sie tanzen .«
    »Ja.« Ich nickte nochmals.
»Pers-hick- Mavis , das bin ich !«
    »Mächtiger Tiberius !« rief Mr. Amalfi, und Harry setzte sich so unvermittelt
auf, daß die Contessa von der Liege auf den Fußboden kullerte. »Ich habe die
Ehre, den Auftakt der Unterhaltung anzukündigen; die Sklavin neben mir wird
Euch zu Ehren tanzen .«
    Es folgte ein leichter Applaus,
und ehe ich’s mich versah, stand ich auf den Beinen und wirbelte hinweg vom
Tisch. Die Musik schien lauter und schneller zu werden, und während ich im Takt
zu ihr tanzte, schien mir das Ganze so mühelos, daß ich mich zu fragen begann,
wieso ich eigentlich nicht schon viel früher erkannt hatte, welch großartige
Tänzerin ich war. Ich weiß nicht genau, wie lange ich herumgetanzt bin,
jedenfalls lag ich anschließend ausgestreckt vor dem Kaiser am Boden und hörte,
daß alle wie verrückt applaudierten, derweil er mit hervortretenden Augen auf
mich niederstarrte.
    »Und gestern
abend habe ich Sie für frigid gehalten«, murmelte er heiser.
    Ich lächelte ihn verschwommen
an, stand auf und kehrte zu meinem Platz neben Mr. Amalfi zurück.
    »Das war ausgezeichnet«, sagte
er, als ich mich setzte. »Ich glaube nicht, daß die Contessa den Kaiser heute abend noch irgendwie interessieren wird .«
    »He!« Jackie Kruger guckte über
den Tisch zu mir herüber, wobei es ihr sichtlich schwerfiel, den Blick auf mich
zu konzentrieren. »Wir sind doch gleichberechtigt, nicht wahr? Ich lasse es
nicht zu, daß Sie alle Lorbeeren für sich einsammeln, Mavis .« Sie stieß Marty heftig den Ellbogen zwischen die Rippen, und dadurch hörte er
auch endlich auf, mich wie hypnotisiert anzustarren, was mir eine bedeutende
Erleichterung war. »Geh und hol die Eisenwaren, Sejanus«, sagte Jackie. »Ich
habe mal wieder Lust, ein bißchen mit dem Sensenmann zu flirten .«
    Marty brummte, stand auf und
stolperte zum Hof hinaus. Keine Minute war vergangen, da war er auch schon
wieder da — samt einem Armvoll grauslicher Wurfmesser.
    »Teil zwei der Vorstellung,
mein Kaiser«, verkündete Mr. Amalfi. »Sejanus beweist jetzt sein
übermenschliches Geschick im Umgang mit Wurfmessern, assistiert von der zweiten
Sklavin .«
    Jackie stand auf und verneigte
sich so tief vor Harry, daß sie ums Haar auf einen Obstteller gefallen wäre.
Unsicheren Schritts wandelte sie zur Holztür in der Mauer gegenüber und stellte
sich mit dem Rücken dagegen. Marty nahm etwa drei Meter vor ihr Aufstellung, blinzelte angestrengt, hob ein Messer hoch empor und hielt es eine
ganze Weile so — dann warf er. Die Spitze zischte über Jackies Kopf ins Holz,
wobei sie ihr das eine oder andere Haar abrasierte. Ich hörte, wie die
ehrenwerte Pamela laut nach Luft schnappte, und wußte genau, wie ihr zumute
war. Dann streifte das zweite Messer Jackies Schulter und grub sich ins Holz. Es
war einer jener peinsamen Anlässe, bei denen man nicht weiß, was schlimmer ist:
zuschauen oder gar nicht hinsehen. Hier schaute ich jedenfalls zu — es ist
komisch, aber so geht es mir immer. Marty fuhr fort, Messer zu werfen, und
jedes einzelne schien Jackies Körper zu berühren, während er ihre ganze Figur
mit Stahl einrahmte. Aber sie schrie nicht oder sonst was, deshalb sagte ich
mir, sie könne nicht verletzt sein — trotzdem war ich ehrlich froh, als sich
das letzte Messer neben ihrem rechten Oberschenkel ins Holz bohrte.
    Alles klatschte wie wahnsinnig.
Marty drehte sich um und verbeugte sich linkisch, dann streckte er den Arm nach
Jackie aus, sie solle vortreten und sich neben ihn stellen. Sie lächelte,
nickte und trat entschlossen einen Schritt nach vorn. Es gab ein schwaches
Reißgeräusch — und gleichzeitig trat sie aus ihrem Sklavinnenkostüm heraus, das
von den Messern an die Tür genagelt war. Ich nahm an, daß Jackie, so wie sie
gebaut war, niemals einen BH trug, weil’s ja eigentlich keinen Anlaß dazu bei
ihr gab. Aber dieses Mal hat sie das sicherlich bereut. Sie blickte kurz an
sich hinab, wo außer ihr selber nur ein schwarzes Höschen von Bikinimaß zu
sehen war, gab ein Stöhnen von sich und galoppierte dann geschwind wie der Wind
zum Hof hinaus. Sofort stieß Marty einen schrillen Schrei aus und jagte hinter
ihr her, als sei’s eine verabredete Hetzjagd.
    Harry klatschte so heftig, daß
er fast von der Couch gefallen wäre. Als Gelächter und Applaus dann schließlich
verebbten, sah er Mr. Amalfi an. »Ich gratuliere Ihnen zu der

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