Sexsüchtig: Natürlich rein fick-tief ... ;-) (German Edition)
nicht ernst?» Ich runzle die Stirn und sehe ihr unverhohlen in die Augen. Es ist Dienstag, unser üblicher Termin, und ausnahmsweise habe ich ihr von meinem kleinen Ausflug am Samstag nichts erzählt.
«Doch, doch, natürlich», beeilt sie sich zu sagen und notiert wieder einige Dinge auf ihrem Block.
«Werden Sie Ellen von dem Fortschritt berichten, wenn sie Sie anruft?»
Dr. Sterling hält im Schreiben inne und sieht mich konsterniert an. «Wie kommen Sie darauf, dass Ellen mich anruft?», fragt sie scharf und ihre Augen wirken plötzlich wie die eines Adlers, nur nicht so braun.
«Ellen wird sich doch sicher über meine Therapie informieren», stelle ich fest. «Wozu sollte ich das hier sonst machen?»
Sie seufzt und legt ihre Notizen zur Seite, dann nimmt sie die Brille ab und zwinkert. «Mr. White, Sie haben offenbar immer noch nicht begriffen, was Sie angerichtet haben.»
Ich bin empört. «Natürlich weiß ich das. Und ich habe Ihnen gesagt, dass ich mich ab sofort bemühen werde und mich bessern will. Aber Ellen muss das doch erfahren.»
Sie schmunzelt. «Wir sollten die nächsten Wochen abwarten. Falls es tatsächlich zu einer Besserung kommt, bin ich gern bereit, eine Art Zwischenbericht für Ihre Frau anzufertigen.»
Ich bin enttäuscht, aber ich habe wohl keine andere Wahl.
«Also gut», sage ich und stehe auf. Als ich ihr die Hand reiche, ist es wie ein Versprechen. «Bis nächste Woche. Dann sehen wir weiter.»
Ich klettere in meinen Wagen und rase viel zu schnell den Biscayne Boulevard entlang, 570 PS wollen ab und an demonstriert werden. Die Straßen sind verhältnismäßig leer für Miami um diese Uhrzeit. Beim Fahren checke ich den Posteingang auf meinem iPhone. Nikky schickt ein Erinnerungsbild von ihren Titten.
«Tut mir leid!», textet sie dazu. Seufzend lösche ich die unverständliche Nachricht und blättere weiter, ohne meine Fahrt zu unterbrechen.
Als ich Ellens Namen lese, verlangsame ich unwillkürlich den Wagen. «Arschloch!!!», schreibt sie. Verdutzt halte ich mit quietschenden Reifen am Straßenrand und warte, bis der Verkehr hupend an mir vorbeigefahren ist. Dann schalte ich den Warnblinker ein und wähle ihre Nummer.
Eine unpersönliche, weibliche Stimme teilt mir mit, dass der Teilnehmer derzeit nicht zu erreichen sei. Ich wähle noch einmal, mit demselben Ergebnis.
Fluchend öffne ich die Wagentür, was mir ein erneutes Hupkonzert einbringt, und steige aus. Dann marschiere ich durch den Park Richtung Meer. Dabei wähle ich Jacks Nummer.
«Scheiße», sagt der, als er meine Stimme hört, und legt auf. Ich starre irritiert auf mein iPhone und drücke auf Wahlwiederholung, doch diesmal erwische ich nur die Mailbox, die Jack mit sattem Clubsound hinterlegt besprochen hat. Was ist hier los?
Bei Liz lande ich ebenfalls auf der Mailbox, und langsam gehen mir die Ideen aus, wen ich noch anrufen könnte. Ich blättere durch mein virtuelles Telefonbuch und stelle fest, dass neben diverser Fickmäuschen, die ich für Notfälle gespeichert habe, kaum Menschen von Substanz darin verzeichnet sind. Offenbar habe ich wirklich nur wenige Freunde. Ich drücke auf Stacys Bild, das mir vom Display entgegenlächelt, und warte.
«Hey, Mr. Dick!» Ihre Stimme ist weich und mädchenhaft, und ich muss mich beherrschen, um bei dem Klang nicht automatisch an Dinge zu denken, die ich mir besser verkneifen sollte. «Du wirst immer prominenter, wie mir scheint.» Sie lacht albern.
Ich bin durcheinander. «Was meinst du damit?»
«Hast du keine Zeitung gelesen heute?», fragt sie, was ich verneine. Ich lese nie Zeitung, den Ausbruch eines nächsten Krieges werden mir Fernsehen und Radio nicht vorenthalten, und alles andere interessiert mich nicht besonders. Für Rezensionen ist Liz zuständig. Sie sammelt alles, was über mich erscheint, und gibt mir dann einmal im Monat das Gesamtwerk. «Welche?», frage ich verblüfft zurück, und Stacy lacht wieder. «Such dir eine aus», sagt sie. «Ich hab heute leider keine Zeit für dich, aber am Freitag bin ich noch nicht verplant. Falls du Lust hast, ruf mich einfach an! Bye, Mr. Dick!»
Sie legt auf und lässt mich mit meiner Irritation allein. An meinem SLS macht sich eine junge Politesse zu schaffen, also stopfe ich das iPhone in meine Hosentasche zurück und sprinte zu ihr.
«Entschuldigung Ms., ich musste nur kurz ein dringendes Telefonat erledigen», sage ich hinter ihr so freundlich wie möglich und bereite mein strahlendstes Lächeln vor,
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