Sexsüchtig: Natürlich rein fick-tief ... ;-) (German Edition)
Familiensender, und deine Sendung haben hauptsächlich Frauen geguckt. Die Bilder von deinem Arsch mit dem Pornoflittchen sind die noch lange nicht los.»
Ich denke an meinen Traum und merke, dass meine Hände zittern. «Liz, ich brauche Hilfe», sage ich leise.
«Was ist los?» Sie klingt alarmiert. «Ich komm vorbei. Bleib zu Hause, ich bin gleich bei dir.»
Ich werfe das iPhone aufs Bett und lehne mich in die Kissen zurück, um die Augen zu schließen. Ich werde mich tagelang nicht trauen zu schlafen.
Eine Stunde später klopft es heftig an meiner Haustür. Eilig rase ich die Treppe runter und öffne. Liz ist außer Atem, ihre Haare sind vom Wind zerzaust und ausnahmsweise offenbar heute Morgen nicht frisch gewaschen und gefönt wie sonst immer. Sie ist nicht geschminkt und trägt eine zerschlissene Jeans und ein lässiges T-Shirt mit dem Wort «MILF» drauf.
«Hey Darling», sagt sie und küsst meine Wange. Dann hebt sie ihre Hand, in der sie eine Tüte trägt. «Ich hab Bagels mitgebracht. Frühstück?»
Sie geht an mir vorbei und streicht dabei kurz meine Wange. «Mensch, du siehst echt Scheiße aus. Was hast du nur wieder getrieben?»
Ich zucke mit den Schultern und schließe die Tür hinter ihr. «Ausnahmsweise war ich wirklich brav», erkläre ich und berichte von meiner auferlegten Abstinenz, die nur unterbrochen von ein paar kurzen Wichssessions wirklich erfolgreich war bis heute.
Sie grinst und stellt zwei Becher unter den Auslauf am Kaffeeautomaten, drückt auf einen Knopf und öffnet unmittelbar darauf meinen Kühlschrank, um mir danach einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
«Wovon lebst du eigentlich?», fragt sie und wirft mit spitzen Fingern eine Tomate weg, der wohl kalt war im Kühlschrank, zumindest hat sie sich ein Pelzchen angezogen.
Ich setze mich an den Tisch und nehme dankbar den Kaffee entgegen.
«Vielleicht hast du Entzugserscheinungen?», meint Liz und streicht Erdnussbutter auf einen Bagel, in Ermangelung anderer Möglichkeiten. «Wie ein Alkoholiker oder so. Ich weiß nicht, ob es das gibt, frag doch mal deine Therapeutin.»
Der Gedanke an Dr. Sterling treibt mir Schweißperlen auf die Stirn, und ich bin kurz versucht, Liz von meinem Traum zu erzählen, beschließe aber, ihn für mich zu behalten. Nachher fängt sie noch an darüber nachzudenken, und ihre Rolle darin war nicht gerade preisverdächtig.
«Wie sieht es mit deinem Buch aus? Kommst du voran?» Ich seufze und schüttle den Kopf.
«Ich kann nicht», jammere ich. «Ich hab eine Schreibblockade.»
Liz rümpft die Nase. «Schreibblockaden haben Schriftsteller, Poeten. Du bist ein schlechter Motivationstrainer, der gut aussieht und mit mir ein Vermarktungsgenie für seine Plattitüden gefunden hat.»
Ich zucke zusammen ob ihrer barschen Worte und starre sie an.
«Meinst du das wirklich so, wie du es sagst?», frage ich drohend, aber Liz hat keine Angst vor mir, sondern nickt einfach nur lachend. Sie bohrt den Dolch immer tiefer in mich hinein, ohne auch nur einen Hauch von Mitleid zu zeigen.
«Du hast eine Sexblockade, Ken. Ohne Sex kannst du nicht arbeiten, und mit den ganzen Sexmäuschen geht es auch nicht, weil dein Schwanz deine ganze Energie für sich beansprucht. Nur mit Ellen bist du gut.»
Oh ja, Ellen. Ich sehne mich nach ihr, nach ihrem Enthusiasmus, nach ihrer Überzeugtheit von mir. Sie hat immer hinter mir gestanden, hat an mich geglaubt, und ich bin mir sicher, dass sie das irgendwo tief drinnen immer noch tut. Sonst hätte sie mich längst endgültig zum Teufel gejagt.
«Du hast Recht. Ich komm nicht klar allein», sage ich leise und schiebe ihr die leere Tasse hin, die sie sofort auffüllt. Es tut gut, ihre Mütterlichkeit zu genießen, die wahrhaft selten ist. Offenbar hat sie mein derangiertes Äußeres wirklich besorgt.
Immerhin habe ich mich seit vier Tagen nicht rasiert und fühle mich trotz des vielen Schlafes gerädert und unausgeruht. Sie stellt den Becher vor mir auf den Tisch und setzt sich.
«Ich rede mit ihr», sagt sie. «Vielleicht glaubt sie mir, wenn ich ihr sage, dass du sie brauchst. Ich weiß, was sie dir bedeutet.» Sie greift meine Hand und streichelt sie mit dem Daumen. Ich bin gerührt von so viel Zuneigung und muss mich ehrlich bemühen, nicht loszuheulen.
«Schreib an deinem Buch, Ken! Auch wenn du nur Unsinn verfasst, schreib einfach. Schreib dir von der Seele, was du loswerden willst, und ich werde Ellen sagen, dass du wieder arbeitest. Ich glaube, sie will das
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