Sexy, süß und namenlos
„Ich liebe es, dich zu berühren.“
Sie verstand seinen Hinweis, fuhr mit der Hand am Knöchel beginnend sein Bein hinauf und ließ spielerisch die Finger durch die dunklen Haare auf seinem muskulösen Oberschenkel gleiten. Sie sah auf, als er sich mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht wieder zurücklehnte. Doch dann konzentrierte sie sich erneut darauf, ihn fasziniert zu erforschen.
Grant stöhnte unter ihren zärtlichen Berührungen leise auf. Ermutigt von seiner Reaktion umfasste sie ihn. Sie konnte es kaum erwarten, ihn tief in sich zu spüren, und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm. Doch zuerst würde sie ihn liebkosen, wie er es bei ihr getan hatte. Ohne zu zögern, nahm sie ihn in den Mund, während sie ihre gespreizten Finger auf seine Brust legte und vorsichtig seine harten Brustwarzen rieb. Sie fühlte das heftige Pochen seines Herzens unter ihren feuchten Handflächen.
„Harley, ich brauche dich, jetzt.“
Er zog sie zu sich hoch, sodass sie rittlings auf ihm saß. Dann riss er die Kondomverpackung auf und streifte sich den hauchdünnen Schutz über.
„Sag mir, dass du es willst, Liebling. Sag es mir jetzt, oder …“
Sie legte ihm zwei Finger auf die Lippen, hielt sich mit der anderen Hand an seiner Schulter fest und schloss die Augen. Nie zuvor hatte sie jemanden so sehr begehrt wie Grant. Er war ihr Retter, der sie vor dem dunklen Nichts bewahrte, ein Fantasie-Liebhaber, dessen Sinnlichkeit jeden Gedanken an die Realität auslöschte, ein Traum, der jedoch das Paradies sein konnte.
Sie bog sich zurück und führte ihn zu sich. „Mach, dass ich es niemals vergesse“, hauchte sie.
„Das werde ich.“
Er packte ihre Hüften und drang in sie ein. Harley stieß einen Schrei aus, überwältigt von dem Gefühl, ganz von ihm erfüllt zu sein. „Oh Grant!“
Grant hatte gewusst, dass es seine kühnsten Erwartungen übertreffen würde. Doch die Wirklichkeit raubte ihm geradezu den Atem. Harley kam ihm vor wie eine Frau, die lange enthaltsam gelebt hatte und die Lust jetzt um so mehr genoss. Sie fürchtete sich nicht davor, sich ganz hinzugeben und fallen zu lassen. Noch nie hatte er eine solche Ekstase kennengelernt.
Er stemmte die Füße in den Boden, winkelte die Knie an und setzte sich auf. Harley warf den Kopf zurück und passte sich seinen stürmischen Bewegungen an. Grant beugte sich vor und saugte an ihren Brüsten, ohne den immer schneller werdenden Rhythmus zu unterbrechen, der sie unaufhaltsam zum Gipfel der Lust führte.
„Harley … ich … oh“, murmelte er, presste seine Lippen auf ihre und bäumte sich erschauernd auf.
„Ja, Grant, ja!“ Ihre Schreie spornten ihn an, flehten ihn an, mit ihr gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen.
Er legte die Arme um ihren Rücken, erhob sich, ohne sich von ihr zu lösen, und legte Harley auf die Trainingsbank. Ein letztes Mal drang er tief in sie ein, ehe die Welt um sie herum in einem Wirbel schillernder Regenbogenfarben zu versinken schien.
8. KAPITEL
E in Traum. Eine Erinnerung. Diesmal wachte Harley jedoch nicht auf. Sie war zu müde, um sich zu bewegen, und fühlte sich zu behaglich, um zu kämpfen. Daher driftete sie tiefer in die Bilder ihres Unterbewusstseins. Sie sah einen winzigen, in hellem Pink gestrichenen Bungalow, dessen Auffahrt mit Muschelkalk bestreut war. Ein Zuhause, aber nicht ihr Zuhause. Nur ein Ort, an dem sie gelebt hatte.
Plötzlich befand sie sich in dem Haus, und ein Gefühl der Beklemmung befiel sie. Eine wertvolle antike Lampe stand unpassenderweise neben einer Couch, die noch mit einer Plastikhülle bedeckt war. Ein prächtiger Orientteppich bedeckte den unfertigen Fliesenboden. Geschmackvolle Zeichen des Wohlstands leuchteten zwischen obskuren Sammlerstücken und Mitbringseln von Trödelmärkten. Harley verkrampfte sich bei dem Anblick.
Dann sah sie ein Gesicht. Es war das Gesicht eines Jungen. Er war etwa sechzehn Jahre, trug eine Zahnspange und saß vor einem Computer. Zu jung, um ihr Liebhaber zu sein, und zu alt, um ihr Sohn zu sein, war er dennoch der wichtigste Mensch für sie. Und sie für ihn. Er vermisste sie.
Harley wollte den Jungen, dessen Namen sie nicht mehr wusste, genauer betrachten. Doch stattdessen öffnete sie im Traum plötzlich einen Schrank. Er hing voller Kostüme, die mit Pailletten, Federn und transparenter Seide geschmückt waren. Harley streckte die Hand danach aus, konnte die Kleider jedoch nicht berühren. Die Kleider gehörten ihr und doch wieder
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