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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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vorbei, und alles ist unter Kontrolle.“ Nur ich nicht mehr, dachte Grant. „Fahren Sie ruhig wieder zum Country Klub zurück. Wir unterhalten uns morgen darüber.“
    Grant ging weiter, doch Phipps holte ihn für einen Mann seines Alters erstaunlich schnell ein. „Hören Sie, Riordan. Der Polizeichef hat mich auf dem Golfplatz angerufen und mir von einer Schlägerei vor dem Haus meines Chefmanagers berichtet. Und ich möchte Sie daran erinnern, dass dieses Haus der Firma gehört.“
    „Sie brauchen mich nicht daran zu erinnern. Dafür sorgen schon täglich die leblose Atmosphäre und die sterile Einrichtung.“
    Sein Boss hielt inne. „Meine Frau hat das Haus eingerichtet! Wie können Sie es wagen, sie zu beleidigen! Was ist denn in letzter Zeit in Sie gefahren?“
    Grant schob die Hände in die Taschen. Plötzlich hasste er jeden Quadratmeter des Gebäudes hinter ihm, vor allem, weil es seine Art zu leben absolut widerspiegelte – es war protzig, unpersönlich und seelenlos. Zumindest bis Harley aufgetaucht war. „Ich wollte Ihrer Frau gegenüber nicht respektlos sein. Aber ich habe jetzt wirklich nicht die Zeit oder Lust, mich mit Ihnen auseinanderzusetzen. Zwei Frauen wurden gerade in meinem Vorgarten angegriffen, und ich will sichergehen, dass ihnen nichts fehlt.“
    Phipps blies die Wangen auf, sodass er wie ein empörter Kugelfisch aussah. „Wie bitte? Offenbar haben Sie bei Ihrer Auseinandersetzung mit diesem Kriminellen etwas vergessen, nämlich dass ich Ihr Vorgesetzter bin.“
    Grant ging unbeirrt weiter. „Sie sind mein Arbeitgeber, Mr Phipps, nicht mein Vorgesetzter. Und unter den gegebenen Umständen dürfen Sie erst während der Arbeitszeit wieder mit meiner ungeteilten Aufmerksamkeit rechnen.“
    Phipps hielt Grant auf, indem er ihn an der Schulter packte. Da sein Adrenalinpegel noch immer hoch war, hielt allein sein eiserner Wille Grant davon ab, Phipps die gleiche Behandlung zukommen zu lassen wie Buck.
    „Was ist nur in Sie gefahren, Grant? Diese Frau ist nichts für Sie. Meine Quellen haben sie noch nicht eindeutig identifiziert, aber ich weiß, sie ist keine Verwandte von Ihnen. Und dieser Vorfall beweist nur, dass sie kein geeigneter Umgang für Sie ist. Dieses Fiasko ist ein gefundenes Fressen für Mrs Langleys Kolumne. Zum Glück haben wir Sonntag, und die Ausgabe dieser Woche ist bereits ausgeliefert. Also bleiben uns vor Erscheinen der nächsten Ausgabe noch ein paar Tage zur Schadensbegrenzung.“
    Grant überging Phipps Worte, Harley sei nichts für ihn. Dies war nicht der richtige Moment, um sich auf eine Debatte über sein Privatleben einzulassen. Im Grunde genommen war es schon immer falsch gewesen, darauf Rücksicht zu nehmen. Angewidert wurde ihm klar, wie oft er seinen Stolz für seinen beruflichen Beruf heruntergeschluckt hatte und wie viel er beinah geopfert hatte, um Harleys Bedeutung für sein Leben zu verbergen – vor seinem Boss und vor sich selbst. Nun, damit war ab jetzt Schluss.
    „Wie Sie meinen, Mr Phipps.“
    „Auf die lokalen Ausgaben der ‚Tampa Tribune‘ oder den ‚Orlando Sentinel‘ wird das natürlich keinen Einfluss haben. Schließlich handelt es sich hier um einen kriminellen Vorfall. Aber wenn ich mit dem Polizeichef spreche, könnte ich eventuell …“
    Während Phipps laut überlegte, ging Grant weiter. Es interessierte ihn herzlich wenig, ob die Auseinandersetzung vor seinem Haus Schlagzeilen machte oder nicht, solange Harley unverletzt war. Bevor der Polizist ihn zur Aussage gebeten hatte, hatte sie erwähnt, dass sie ihr Gedächtnis wiedererlangt hatte. Aber an wie viel erinnerte sie sich? Genug, um an ihre Beziehung zu glauben?
    Harley saß allein auf den Steinstufen vor Mrs Langleys Haus, die Stirn auf den Knien. Irgendetwas an ihrer Haltung warnte ihn, behutsam zu sein. Er setzte sich neben sie und widerstand dem Wunsch, sie zu berühren.
    „Harley ist alles in Ordnung?“
    Sie schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen. „Ich bin mir nicht sicher.“
    „Hat der Kerl dir sehr wehgetan?“
    Endlich sah sie auf, und in ihren tränenverschleierten Augen lag ein entschlossener, gefasster Ausdruck. „Es wird schon gehen. Wahrscheinlich habe ich morgen früh ein blaues Auge, aber ansonsten …“
    „Das ist meine Schuld. Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen.“
    „Es ist nicht deine Schuld. Überhaupt nichts von alldem. Wenn du wüsstest, wer ich bin und was ich durchgemacht habe, würdest du das nicht sagen.“ Eine Träne rann ihr

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