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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Anwesenden aufforderte, ihre Treue ihr gegenüber zu beweisen.
    »So, wie ihr alle hier sitzt, seid ihr bereit, mit mir gemeinsam
in den Tod zu gehen, wenn ich euch sagte, daß die Stunde dafür reif wäre ?«
    Mit fiebrig glänzenden Augen blickte die schöne Namenlose sich in
der Runde um. Und die Anwesenden antworteten wie aus einem Mund.
    »Ja.« Es hallte fest und sicher durch den Tempel, hier in der
obersten Etage eines Wolkenkratzers mitten in New York.
    Nur eine sagte nicht ja. Das war Janet Sherman.
    Wie im Traum bekam sie die Vorbereitungen mit, die sich nun
abspielten.
    >Sie< holte unter dem Altar einen Bottich und einen
Schöpflöffel hervor. Den Bottich stellte sie mitten auf die Altarplatte, den
Schöpflöffel tauchte sie in die Flüssigkeit, die das Gefäß fast bis zum Rand
füllte.
    Dann griff >Sie< noch mal unter die Altarplatte und hielt
zwei goldschimmernde Kelche in der Hand, die sie an den vordersten Rand des
Altars stellte.
    »Kommt .« , sagte sie nur.
    Und dann erhoben sie sich. Eine nach der anderen. In Zweiergruppen
kamen sie auf ihre Führerin zu die ihnen abwartend entgegenblickte.
    >Sie< füllte mit dem Schöpflöffel jeweils die beiden Kelche,
die von zwei Sektenmitgliedern genommen und die Lippen geführt wurden.
    »Trinkt das Gift! Beweißt mir eure Treue .« ,
sagte die faszinierend schöne Frau.
    Die beiden ersten tranken den Giftsud, und leerten den Kelch bis
zum Grund.
     
    *
     
    »Wir schwören dir Treue bis zum Tod«, sagten die beiden, die den
leeren Kelch zurückstellten, zur gleichen Zeit, verbeugten sich und nahmen ihre
Plätze wieder ein.
    Zwei andere Teilnehmerinnen kamen und tranken das Gift.
    Janet Sherman erlebte alles wie im Traum.
    Insgesamt waren es achtundzwanzig Teilnehmerinnen, die an diesem
späten Mittwoch-Abend ihre Treue zu >Ihr< unter Beweis stellten.
    Die junge Sekretärin hielt den Blick auf jene gerichtet, die das
Gift bereits getrunken hatten, die mit bleichen, abwesenden Gesichtern wieder
auf ihren Plätzen saßen und denen man nicht ansah, was sie da zu sich genommen
hatten.
    Leise Zweifel stiegen in Janet Sherman auf.
    Wurde ihr hier nur Theater vorgespielt oder tranken die Frauen
dieser Gemeinschaft wirklich ein stark wirkendes Gift? Es schien, als würde
>Sie< ihre Gedanken erraten.
    Alle Versammelten außer Janet Sherman hatten den Trank inzwischen
genommen.
    Da gab die namenlose Priesterin am Altar einen leisen Pfiff von
sich und der Vorhang hinter ihr bewegte sich.
    Ein schwarzer Pudel wedelte mit dem Schwanzstummel und umsprang
aufgeregt die Priesterin. Die bückte sich hob den Vierbeiner empor und stellte
ihn mitten auf den Altar, so daß jedermann ihn sehen konnte.
    Dann tauchte die schöne Frau den Schöpflöffel wieder ins Gefäß und
füllte einen Kelch, den sie dem Hund vorhielt.
    »Trink !« forderte sie das Tier auf.
    Der Hund schnupperte an dem Kelch herum und wich einen Schritt
zurück, als fände er den Geruch widerlich. Die ganze Sache schien ihm nicht zu schmecken, und er
verlor das Interesse daran.
    »Trink !« sagte >Sie< nochmals. Mit
festem Blick faßte die Priesterin das Tier ins Auge.
    Es kam näher. Widerwillig, aber gehorsam. Der Hund duckte sich,
schnupperte noch mal an dem Kelch, der ihm vor die Schnauze gehalten wurde, und
leckte dann vorsichtig an der Flüssigkeit.
    Das genügte.
    Der Hund taumelte, ein krampfartiger Ruck ging durch seinen
Körper, und ein leiser, klagender Laut entrann seiner Kehle.
    Wie vom Blitz getroffen, brach, er dann zusammen.
    »Das ist der Beweis«, sagte die Priesterin mit unveränderter
Stimme. »Zyankali wirkt sofort. Er ist tot aber all die anderen, die bisher
davon getrunken haben sie leben noch immer! Wir, Janet Sherman .« , sprach sie plötzlich die junge Sekretärin an, die
zusammenfuhr, »wissen darüber Bescheid. Für dich habe ich diese Demonstration
gemacht. Nun, Janet. auch du willst doch zu uns gehören. Verschreibe mir deine
Treue, dein Leben, sie sind das Unterpfand für das Glück, für die Macht, die du
von Stund' an besitzen wirst !«
    Die Blicke der beiden Frauen begegneten sich.
    Janet Sherman fühlte sich seltsam ruhig und eingepackt wie in
Watte. Keine Spur von Angst kam in ihr auf, als sie sich wie im Rausch von
ihrem Platz erhob und auf den Altar zuging, wo die Priesterin in den zweiten
Becher einen Schluck der todbringenden Flüssigkeit füllte.
    »Du wirst in dieser Nacht Zeuge von Dingen werden, die dir nicht
mal im Traum eingefallen sind, Janet Sherman«, vernahm

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