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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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können ?« »Natürlich
gibt es die. Wer sie bei Tageslicht sieht, dem ist nie etwas geschehen. Aber
wehe dem, der bei Nacht dort auf der Insel ist. Der Dämon ist allgegenwärtig
und sein Hunger unersättlich. Er verschlingt jeden, der sich dort während der
Dunkelheit aufhält...«
    »Und woher weiß man das so genau, wenn
es noch niemand gesehen hat .«
    »Man weiß es eben, Monsieur .«
    »Und warum nennt man die Insel des Dämons auch
die „Knocheninsel"? Wohl deshalb, weil die Skelette der Opfer dort wohl
als Überbleibsel zu sehen sind, nicht wahr?«
    »So muss es wohl sein .«
    »Diejenigen, die dort die Ausgesetzten
zurückließen, müssen ja bei einem wiederholten Besuch dann gesehen haben, was
von den Zurückgebliebenen noch vorhanden war .«
    »Es wird wohl so sein, wie Sie sagen,
Monsieur. Der Name existiert schon, so lange ich zurückdenken kann. Meine
Mutter und Großmutter haben ihn schon benutzt, aber warum interessieren Sie
diese Dinge so sehr ?«
    »Nur so, Madame. Vielleicht haben sie etwas
mit dem zu tun, was in der letzten Nacht geschehen ist...« X-RAY-3 erzählte ihr
ganz offen von dem Erlebnis, das er gehabt hatte. Ashelma war schockiert. Sie
wollte es anfangs nicht glauben. Doch als Larry Brent ihr den beschädigten
Maschendraht vor seiner Fensteröffnung zeigte, war sie überzeugt davon, dass er
die Wahrheit gesprochen hatte.
    »Gibt es hier auf Tatakoto einen Friedhof auf
den die Beschreibung passt, die ich gegeben habe ?« setzte Larry Brent das Fragespiel fort, um so viel wie möglich zu erfahren.
    »Es - gab ihn, Monsieur«, antwortete Ashelma
leise auf seine Frage. »Hier an dieser Stelle wo jetzt das Hotel steht gab's
einst einen Friedhof .«
    Die Frau sagte es mit weltentrückter
Miene und nagte nervös an ihrer Unterlippe.
    »Es war ein Friedhof, wie er in der Kultur
meiner Rasse üblich ist«, fuhr' X-RAY-3 fort.
    »Ja, das war er wohl«, reagierte Ashelma mit
diesen für ihn erstaunlichen Worten. »Ich selbst habe ihn nie gesehen. Als
meine Großmutter noch ein junges Mädchen war, muss es diesen Friedhof gegeben
haben. Durch meine Mutter weiß ich, dass weiße Piraten die Schiffe überfielen
und Schätze raubten, die Menschen mordeten, hier auf der Insel ein Versteck
hatten und hier oben auf dem Hügel einen Friedhof anlegten.
    Als die letzte Stunde einiger von
ihnen gekommen war .«
    Ihre letzten Worte klangen so leise, dass
Larry Mühe hatte, sie zu verstehen.
    »Gab es im Zusammenhang mit diesem Friedhof
besondere Ereignisse, Madame ?«
    Die alte Eingeborenenfrau antwortete nicht
gleich. Es schien, als würde sie tief in sich hineinhorchen, als würde sie
einer fernen Stimme lauschen. Dann erst sprach sie. »Man sagt, dass durch ihre
Adern das Blut des toten Dämon geflossen sei und Sie deshalb für alle Zeiten
verdammt wären .«
    Ihre Worte waren dazu angetan, das Rätsel noch
größer zu machen, als es aufzuklären.
    »Das Blut des toten Dämons ?« echote Larry. »Aber ich denke, dass dieser Dämon, von dem wir vorhin sprachen,
noch immer existieren soll. Wenn er aber schon damals vor mehr als
hundertdreißig oder hundertvierzig Jahren...«
    Er unterbrach sich als Ashelma den Kopf
schüttelte »Das ist es nicht, Monsieur... ich sprach von einem anderen Dämon,
den die Weißen mitbrachten. Er begleitete sie wie ein Schatten auf Schritt und
Tritt. Hier auf der Insel, auf Tatakoto - so sagt die Legende - erfüllte sich
das Schicksal des Dämons. Aber ehe er starb, sprach er einen Bann aus über die
Männer des Piratenschiffes die von Stunde an verflucht seien und bei ihrem
Ableben an diesen Ort seines Todes kommen sollten, um gemeinsam mit ihm diese
Erde zu teilen .«
    Larry Brents Augen wurden schmal. »Das alles
wissen Sie, Madame«, sagte er halblaut. »Dann wundert mich eines sehr, dass Sie
auf diesen angeblich verfluchten Boden, wo einst ein Friedhof gewesen war, wo
das Blut eines Dämons vergossen wurde, wo es Verbannte gab, die angeblich auch
dieses Blut in ihren Adem gehabt haben sollen, dieses Hotel und Ihr Haus
errichtet haben.«
    Sie lächelte geheimnisvoll. »Man muss nicht
alles glauben, was Legenden berichten,
    Monsieur Brent«, entgegnete sie freundlich.
»Sie mögen denken, dass viele Menschen in meinem Alter, die niemals von dieser
Insel hier fortgekommen sind, seltsame Ansichten über gewisse Dinge haben
müssen. Meine Mutter und meine Großmutter mögen die Dinge noch ganz ernst und
furchtbar genommen haben. Auch ich war anfangs skeptisch. Zwei meiner

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