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SGK248 - Dr. X - Todesatem

SGK248 - Dr. X - Todesatem

Titel: SGK248 - Dr. X - Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Höhe brachte.
    Sein ganzer Organismus schien innerlich zerrissen zu werden. Es
war ein einziger, unendlicher Schmerz, der ihn erfüllte und erstarren ließ. Im
wahrsten Sinn des Wortes.
    Trevon merkte, daß er wankte und den Halt zu verlieren drohte.
Instinktiv umklammerte er noch einen Tropfstein, der direkt neben dem
schwarzen, glatt gearbeiteten Felsklotz emporragte und sich eigenartig warm
anfühlte. Warm, als wäre er durchblutet!
    Dann konnte Howard Trevon sich überhaupt nicht mehr bewegen.
    Halb zur Seite geneigt blieb er an dem Stein hängen. Die Welt um
ihn herum wurde eigenartig fahl und riesig. Laut dröhnte es in seinem Gehirn.
    Schrumpfte er oder was war los mit ihm? Weshalb kam ihm die Halle
mit einem Mal doppelt so groß vor? Und wieso fühlte er sich mit den Steinen
verbunden?
    Eisige Kälte stieg von seinen Beinen aufwärts in den Leib, in den
Kopf.
    Die schöne, nackte Frau lachte leise und bedrohlich.
    Sie füllte sein Blickfeld aus, und er kam sich so klein und
verloren vor, unendlich fern und von ihr...
    »Das ist das Geheimnis, das ich erkannt habe und mit meinem Wissen
ausnutze«, triumphierte sie. »Neugierde kann in vielen Fällen etwas Gutes
bewirken ... aber nicht in allen. Du bist der zweite. Man soll die Gelegenheit,
die sich einem bietet, ausnutzen, um Kr'Okchthu zu stärken ... Denn die
steinerne Schrift der Tafeln sagt: >Aus Stein wird Fleisch und Blut, wenn
aus Fleisch und Blut Stein wird ... daß du hierhergekommen bist, niemand wird
dich jemals finden und erforschen, daß du ein Teil dieser Höhle wurdest.«
    Die Berührung mit dem unheimlichen Götzen aus alter Zeit, dessen
Geheimnis Dr. X Schritt für Schritt ergründet hatte und nun zu verbrecherischen
Taten vorteilhaft nutzte, wurde Howard Trevon zum Verhängnis.
    Sein Körper wurde schmal, als würde er in Bruchteilen von Sekunden
auf eine geheimnisvolle Weise unmerklich jegliche Flüssigkeit verlieren. Die
trockenen Zellen ballten sich zusammen, raschelten wie welkes Laub, wurden
kristallhart, und Howard Trevon war nicht mehr Howard Trevon
...
    An der Stelle, wo er eben noch hockte - war ein neuer, etwa
achtzehn Zentimeter durchmessender und ein Meter sechzig hoher Tropfstein
entstanden...
    Dieser Tropfstein war in diesen Minuten noch genauso warm wie
Howard Trevons Haut zuvor.
    Neben Trevon stand der andere Tropfstein, gegen den er leicht
geneigt lehnte. Der war davor Bill Flemming gewesen, der auf eine andere Weise
Dr. X. und dem unheimlichen, atmenden Gott Kr'Okchthu ins Netz gegangen war.
    Aus der Dunkelheit des Felsenzugangs löste sich der
breitschultrige Mann mit dem Aussehen Tom Collins!
    Dr. X, noch immer ohne Maske, ging ihrem Faktotum entgegen. Diesen
Mann hatte sie mit eigenen Händen geschaffen, und sie veränderte sein Äußeres
nach Bedarf immer wieder, weil sie eine hervorragende Chirurgin war.
    »Das nächste Mal solltest du etwas besser aufpassen«, sagte Dr. X
unfreundlich. Ihre Miene war kalt und bewegungslos, wie aus Marmor gemeißelt.
»Dinge, die nicht geplant sind, sollten auch nicht vorkommen. Du weißt, daß ich
einen anderen Weg zu gehen wünsche. Auch wie und wer geopfert wird, ist von
entscheidender Bedeutung. Vergiß eins nicht - wenn Kr'Okchthu meiner Kontrolle
entgleitet, wird es auch für uns gefährlich! Solange ich ihn in dieser Höhle,
in die man ihn einst verbrachte, beherrsche und führe, ist er ein Werkzeug,
eine hervorragende Waffe. Aber wenn er sich selbständig macht, gibt es
Schwierigkeiten für uns ... Du solltest deine Dorothee darauf aufmerksam
machen, das nächste Mal solche Mätzchen zu unterlassen. Wir können keine
ungebetenen Gäste gebrauchen. Auch zuviel geopfertes Leben kann verkehrt sein,
wenn es in dieser Form geboten wird... Er darf nicht zu mächtig werden .«
    Die nackte Frau trat einen Schritt zur Seite, warf einen Blick auf
die tönerne Statue, die ihren Kopf langsam und verkantet nach vorn brachte.
Dann kam aus dem breiten, halb geöffneten Maul eine lange, schwarze Zunge, die
in das mit blau-schwarzer Flüssigkeit gefüllte Gefäß getaucht wurde.
    Kr'Okchthu haftete mit der langen Zunge etwas von einem Chamäleon
an.
    Er schlürfte langsam die Flüssigkeit aus der schimmernden
Kristallschale.
    »Nimm dir Zeit, Kr'Okchthu... du sollst nur so stark werden, wie
ich es für richtig halte«, murmelte Dr. X. »Dies ist die Lebenskraft derer, die
im Lauf von Jahrtausenden diese Höhle aufsuchten. Opfer, die du selbst
angelockt hast durch Lust und Neugierde ... Aber

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