Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK248 - Dr. X - Todesatem

SGK248 - Dr. X - Todesatem

Titel: SGK248 - Dr. X - Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
seinen mächtigen Händen die Knie umspannt und saß auf
dem Block ein wenig nach vorn gebeugt.
    Das steinerne Gesicht mit den beiden scharf eingezeichneten
Nasenlöchern, den großen Augenhöhlen, die nichts weiter waren als zwei tiefe,
in den Stein führende Löcher, und das spitze, lange Horn mitten auf der Stirn
waren Bill Flemming genau zugewandt.
    Links neben der Statue stand eine Frau, die ein hauchdünnes,
durchscheinendes Gewand trug. Die im Hintergrund blakende Fackel durchleuchtete
das Gewebe, und der makellose, verführerische Körper zeichnete sich darunter
ab.
    Die Fremde hatte langes, schwarzes Haar, hielt die nackten Arme
nach oben gestreckt zur Decke und umfaßte eine große Schale, die funkelte und
gleißte. Selbst das müde Fackellicht brachte die geschliffene Kristallschale
zum Strahlen.
    Sie war zur Hälfte gefüllt mit einer dunklen, blauen Flüssigkeit,
die in schweren und öligen Tropfen zwischen den Stalaktiten von der Decke
herabkam und mit dem Gefäß aufgefangen wurden.
    Die Frau trug eine schwarze Halbmaske und wandte nicht den Kopf,
als der Archäologe nur noch wenige Schritte von ihr entfernt im geheimnisvollen
Halbdunkel auftauchte.
    »Du bist gekommen! Das ist gut! Nun gib zurück, war mir gehört...«
Die Stimme klang fürchterlich. Sie ging ihm durch Mark und Bein. Sie kam aus
dem breiten, tief herabgezogenen Maul des steinernen Kr'Okchthu
...
     
    *
     
    Er ging sehr vorsichtig zu Werke.
    Howard Trevon konnte von der Tankstelle aus unmöglich zwischen den
Felsen gesehen werden. Er kam auf der anderen Seite des Hauses an.
    Der Aufstieg war beschwerlich gewesen und hatte bedeutend mehr
Zeit gekostet, als es auf dem normalen Pfad der Fall war.
    Doch darauf kam es jetzt nicht an.
    Trevon hielt es für weitaus wichtiger, Dorothee Collins einen
Gefallen zu tun. Für den Fall, daß sie recht hatte mit dem, was sie geschrieben
hatte, war er bereit, sich einzusetzen. Für den Fall, daß sie wirklich verrückt
war, benötigte sie natürlich Hilfe. Aber er blamierte sie dann nicht noch
dadurch, daß er dem Sheriff unnötige Arbeit aufbürdete.
    Trevon schlich an der hölzernen Hauswand entlang, erreichte die
Eingangstür und probierte, ob sie sich öffnen ließe.
    Es ging, die Tür war nicht abgeschlossen.
    Lautlos drückte er sie wieder ins Schloß und sah sich dann in den
einzelnen Räumen um.
    Niemand im Haus ...
    Wo befand sich der Fremde?
    Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.
    Wie Flemming kurz vorher, so entdeckte auch er die Klappe im Boden
und den Schacht, der in den Keller führte. Das war an sich nichts
Außergewöhnliches. Auf irgendeine Weise mußte man schließlich in den Keller
gelangen.
    Ungewöhnlich allerdings war, daß eine Holzwand im Keller mit dem
Beil zusammengeschlagen war.
    Vor Trevon lag der Weg in die Berghöhle.
    Was für ein Geheimnis barg dieser Keller?
    Trevon sah den blakenden Lichtschein und wurde wie magisch von ihm
angezogen.
    Wo war der Mann, der vorhin das Haus betrat? Warum sah man ihn
nicht?
    Howard Trevons Sinne waren aufs äußerste gespannt. Er war darauf
gefaßt, sich zur Wehr setzen zu müssen, wenn Gefahr drohte.
    Und wo seine Faust hinschlug, wuchs so schnell kein Gras mehr.
    Er verließ sich auf seine Körperkräfte.
    Das leise, knackende Geräusch ließ ihn den Atem stoppen und
herumwirbeln.
    Es kam von oben ... möglicherweise vom Dielenboden, in dem sich
die Falltür befand.
    Trevon ging keinen Schritt mehr weiter.
    Er lauschte.
    Doch das Geräusch trat nicht wieder auf.
    Um sich zu vergewissern, daß sich wirklich niemand an seine Fersen
geheftet hatte, ging er durch das Kellergewölbe in den Raum zurück, wo die
Falltür mündete.
    Atemlos verharrte er im Dunkeln und starrte nach oben.
    Nein - er mußte sich wohl getäuscht haben. Da hatten ihm die
Nerven einen Streich gespielt.
    Niemand kam die Leiter nach unten, um ihn zu verfolgen.
    Trevon setzte seinen unterbrochenen Weg fort...
    Oben in dem kleinen Abstellraum war tatsächlich jemand.
    Es war der große, kräftige Mann, der aussah wie Tom Collins und
doch nicht Tom Collins sein konnte ...
    Trotz seines massigen Umfangs bewegte er sich mit erstaunlicher
Elastizität über die Leitersprossen nach unten und folgte dem ahnungslosen
Howard Trevon...
     
    *
     
    Als Morna Ulbrandson die Augen aufschlug, fiel helles Sonnenlicht
durch die Vorhänge.
    Im ersten Moment wußte sie nicht, wo sie sich befand.
    Dann setzte ihre Erinnerung wieder ein: Ihr Aufbruch von New York,
der

Weitere Kostenlose Bücher