SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao
Meilen
entfernt, empfing die Botschaft in einer Boeing 747 der amerikanischen
Luftfahrtgesellschaft TWA.
»Ja, Sir. Der Empfang ist ausgezeichnet .«
Morna Ulbrandson kam aus Johannisburg. Sie
hatte dort einen vierzehntägigen Urlaub verbracht und befand sich auf dem
Rückflug nach Europa. In Malmö wollte sie bei ihrer Familie noch drei oder vier
Tage bleiben und dann wieder nach New York fliegen, um dort neue Aufträge zu
übernehmen.
Doch wie üblich kam es bei der PSA immer
anders, als man dachte.
»Es gibt eine Möglichkeit, X-GIRL-C, Ihren
Urlaub zu verlängern. Wo befinden Sie sich im Augenblick ?« wollte Larry Brent wissen.
Hätte Morna geahnt, daß sie in diesem
Augenblick mit dem Mann sprach, den sie liebte, wäre sie aus allen Wolken
gefallen. Auch sie wußte nicht, daß Larry Brent X-RAY-1 war.
»Noch etwa eineinhalb Flugstunden von Kairo
entfernt .«
»Wunderbar! Manchmal mischt das Leben die
Karten in ganz hervorragender Weise. Ich möchte, daß Sie sich dort zwei, drei
Tage oder auch vier Tage aufhalten und sich das Land betrachten .«
»Okay, Sir. Ich tue für mein Leben nichts
lieber als reisen. Und welche Pyramide soll ich dabei besonders inspizieren ?« Es schien, als könne Morna Ulbrandson Gedanken lesen. Aus
Erfahrung wußte sie, daß ein solch plötzliches Angebot aus der Zentrale der PSA
immer mit einem kleinen Haken versehen war.
»Ihnen kann man nichts vormachen«, drang die
Stimme aus dem winzigen Lautsprecher. Ein leises Lachen schwang in ihr mit. »Es
geht nur um eine kleinen Überprüfung von Fakten...«
»Das ist normalerweise ein Fall für einen
Nachrichtenmann, Sir. Es steckt also noch mehr dahinter .«
»Es geht um das Grab von Mene-thol-hep I.
Gibt es diese Mastaba oder gibt es sie nicht? Treten Sie als Touristin auf!
Sehen Sie sich in Sakkara um und fragen sie den Einheimischen ruhig Löcher in
den Bauch! Auf diese Weise kommt manchmal etwas zum Vorschein, womit man gar
nicht gerechnet hat. - Wenn ich über Ihren Flugplan richtig informiert bin,
gibt es in Kairo eine Zwischenlandung. Eine ideale Gelegenheit, aus einer Pause
diesen längeren Aufenthalt zu machen ...«
Morna Ulbrandson wurde noch mitgeteilt, daß
sie alle weitergehenden Unterlagen im Hotel ’Sphinx’ vorfinden würde. Die
Nachricht würde verschlüsselt als Telex unmittelbar nach ihrer Ankunft in Kairo
an sie abgehen.
X-RAY-1 unterbrach die Verbindung.
Morna Ulbrandson veränderte ihre Stellung in
dem bequemen Sitz nicht.
Sie saß etwa in der Mitte des Flugzeuges auf
einem Außenplatz neben dem Fenster. Der Platz neben ihr war frei. Mama hatte
das Armkettchen mit der daran befindlichen Weltkugel ganz dicht an den Mund
gehalten und leise gesprochen, so daß niemand vor und hinter ihr etwas von dem
geheimnisvollen Gespräch über den PSA-Satelliten vernommen hatte.
Es brannte mal wieder...
Die attraktive Schwedin, die, bevor sie zur
PSA stieß, als Mannequin ihren Lebensunterhalt verdient hatte, atmete tief
durch.
Es war kaum damit zu rechnen, daß die drei
oder vier Tage, die X-RAY-1 ihr als zusätzlichen Aufenthalt in Ägypten
versprochen hatte, ein Urlaubsanhängsel sein konnten.
Um 23.00 Uhr landete die Maschine auf dem
Internationalen Flughafen von Kairo.
Alles war vorbereitet. Es gab keine langen
Formalitäten, als X-GIR1-C erklärte, ihre Reise in der ägyptischen Hauptstadt
unterbrechen zu wollen.
Auch die Abfertigung durch den Zoll ging
schnell und unkompliziert über die Bühne.
Man merkte, daß aus dem Hintergrund heraus
bereits Vorarbeit geleistet worden war. Die notwendigen Stellen waren
informiert.
Morna Ulbrandson fuhr direkt mit einem Taxi
zum Hotel.
Dort war ein Zimmer für sie bestellt, und das
Telex lag vor.
Das Hotel ’Sphinx’ gehörte zu den drei
größten und besten Häusern der Stadt. Die Klimaanlage schuf eine frische,
angenehme Atmosphäre und ließ die schwüle Luft draußen vergessen.
Die blonde Frau mit den langen Beinen zog die
Blicke der Männer auf sich, die sich noch in der Hotelhalle aufhielten oder in
der Nähe der Rezeption standen, um sich ebenfalls für die Nacht eintragen zu
lassen.
Draußen fuhr gerade ein Bus mit Touristen
vor, deren Maschine noch vor der Ankunft von Morna Ulbrandsons Flugzeug
gelandet war.
Noch an der Rezeption machte X- GIRL-C sich
mit dem Inhalt des Fernschreibens vertraut, das für einen Außenstehenden einen
simplen Text hatte.
Morna hatte den Codeschlüssel im Kopf und
wurde im Telegrammstil über alles unterrichtet, was
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