SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao
inzwischen über
Mene-thol-heps Grab und die Vorgänge in London bekannt war.
Auch eine neueste Mitteilung ging ihr zu.
Die Routinemeldung war erst kurz vorher aus
London bei den Computern der PSA eingegangen.
Infolge der vermuteten Wichtigkeit jedoch
hatten ’Big Wilma’ und ’The clever Sophie’ den Hinweis sofort ausgewertet und
richtig eingestuft.
In London war eine Vermißtenmeldung
aufgegeben worden.
Eine gewisse Brenda Robinson behauptete, daß
ihrem Bruder aller Wahrscheinlichkeit nach in Kairo etwas zugestoßen war. Walt
Robinson hätte vor einer Woche seinen Urlaub in Ägypten i angetreten und täglich
mit ihr telefoniert. Heute abend jedoch sei sein Anruf ausgeblieben. Ihr Bruder
hätte ihr ausdrücklich eingeschärft, sich um ihn zu kümmern, wenn er sich zum
verabredeten Zeitpunkt nicht melden sollte.
Brenda Robinson glaubte Grund zu haben, sich
um das Leben ihres Bruders zu sorgen.
Sie hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt,
sämtliche Kontakte ausgenutzt, die ihr zur Verfügung standen.
Das waren nicht wenige.
Brenda Robinson war Journalistin und
Korrespondentin der großen englischen Zeitung ’Times’. Als Mitarbeiterin dieses
Blattes kam sie weit herum.
Diese neueste Mitteilung hatte X-RAY-1
deshalb auch in sein Fernschreiben an Morna eingebracht, weil Walt Robinson
zufällig im Hotel ’Sphinx’ logierte. Morna hatte dadurch die Gelegenheit, am
Ort gezielte Fragen zu stellen und selbst Nachforschungen in die Wege zu
leiten.
Nachdenklich faltete die Schwedin das Telex
zusammen und verstaute es in ihrer Handtasche.
Einige Passagiere der Chartermaschine hatten
inzwischen die Hotelhalle betreten und bildeten eine dichte Gruppe vor der
Rezeption, um sich in die Anmeldeformulare einzutragen.
Die Leute standen dicht nebeneinander.
Eine Frau in Mornas Alter mit kurzgeschnittenem,
kastanienbraunem Haar, etwa mittelgroß, kam direkt neben die Schwedin zu
stehen.
Morna griff gerade nach ihrem Zimmerschlüssel
und wollte gehen, als ihr etwas einzufallen schien und sie den Portier
ansprach.
»Ach, entschuldigen Sie, noch eine Bitte...«
»Ja, Madam ?« fragte
der dunkelhaarige Mann mit dem gepflegten Lippenbart höflich.
»Wissen Sie zufällig, ob Mister Robinson
schon im Haus ist ?«
»Da müßte ich nachsehen, Madam. Einen
Augenblick bitte .. . Robinson ... und der Vorname?«
»Walt Robinson ...«
Die Frau neben Morna hielt inne mit dem
Ausfüllen des Anmeldeformulars. Aus den Augenwinkeln warf sie einen Blick auf
die attraktive Blondine.
Der Portier wandte sich ihr zu.
»Tut mir leid ,
Madam! Mister Robinson ist noch nicht zu Hause. Kann ich ihm etwas bestellen,
wenn er eintrifft ?«
Morna lächelte. Sie mußte das Spiel so echt
wie möglich spielen. »Ich wollte ihn überraschen. Er weiß nicht, daß ich hier
bin. Ich bin seine Verlobte und wäre Ihnen für eine kleine Gefälligkeit dankbar .. .«
»Ich werde Ihnen diesen Dienst gern erfüllen,
Madam .«
»Wenn Mister Robinson eintrifft, würden Sie
mich dann bitte kurz anrufen .. .«
»Selbstverständlich, Madam. Ich werde eine
entsprechende Notiz hinterlassen für den Fall, daß ich nicht mehr hier sein sollte . ..«
»Vielen Dank!«
Morna Ulbrandson drückte ihm ein Trinkgeld in
die Hand, das er dankend ablehnen wollte, doch ehe er reagieren konnte, hatten Mornas
geschickte Finger ihm das Geld schon zugesteckt.
Der Gepäckträger begleitete sie zum Aufzug.
Die Frau mit dem kastanienbraunen,
kurzgeschnittenen Haar hatte langsam den Kopf in Mornas Richtung gedreht und
blickte der Schwedin nach, die im Lift verschwand.
Die Miene der Fremden wirkte ernst und
verschlossen, in ihren Augen war ein eigenartiger Ausdruck zu erkennen.
Man spürte förmlich die Unruhe, die diese
Frau plötzlich ausstrahlte, als sie mit erzwungener Festigkeit das Formular zu
Ende ausfüllte.
Der Portier nahm die Anmeldung entgegen und
legte ihr mit der anderen Hand sofort den Zimmerschlüssel auf den Tisch.
»Sie haben die Nummer 1842, bitte schön. . .
Das ist in der achtzehnten Etage .«
Plötzlich stutzte er und schüttelte den Kopf.
»Das ist merkwürdig«, sagte er mit dem Anflug eines Lächelns.
»Was finden Sie so merkwürdig, Sir ?«
»Ihren Namen . .. Sie sind Miß Robinson . . .
wir haben noch einen Mister Robinson hier .«
»Ja. Ich weiß. Walt Robinson ... er ist mein
Bruder .«
*
Der Portiere sah aus, als hätte er in eine
saure Zitronen gebissen.
»Vor wenigen Sekunden . . . die Dame neben
Ihnen . . .«
»Eine
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