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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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damit verknüpft .«
    Er atmete tief durch, eine längere Pause entstand nach diesen
Worten.
    Tausend Fragen beschäftigten Lilian Showny. Doch sie wußte, daß es
verkehrt wäre, sie jetzt zu stellen.
    »Es ist ein schönes Haus, nicht wahr ?« Sie fuhr zusammen, als er unerwartet diese Worte aussprach. »Du fühlst dich
doch wohl hier ... ?«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. »Du möchtest, daß ich ehrlich bin
... «
    »Das erwarte ich, Lil... «
    »Es gefällt mir hier gut. Von Tag zu Tag besser. Anfangs hatte ich
damit gewisse Schwierigkeiten. Das Haus kam mir eigenartig vor. Trotz der
großzügigen Räume, der exquisiten, freundlichen Einrichtung bekam ich das
Gefühl von Beklemmung nicht los. Die Atmosphäre war - unheimlich. Ich hatte das
Gefühl, daß die Wände ringsum, Bilder, Möbel und Gegenstände den Geist Sir
Anthonys atmeten! Er war allgegenwärtig ...«
    »Und - hat sich das geändert ?«
    »Nein! Ich habe noch immer das Gefühl, daß er ständig hier im Haus
lebt. Ich höre manchmal, wenn ich allein bin, leise, tuschelnde Stimmen,
Gelächter ... vernehme schlurfende, tapsende Schritte in den Zimmern über
mir... «
    »Aber du weißt, daß das nicht sein kann, nicht wahr ?« »Mein gesunder Menschenverstand wehrt sich dagegen. Aber
mein Gefühl sagt mir etwas anderes .«
    »Du weißt, daß Sir Anthony tot ist ?«
    »Ich nehme es an. Das Testament ist schließlich in Kraft
getreten... «
    »Er hat in seinem Testament wörtlich folgendes niedergeschrieben: Der
rechtmäßige Erbe meines
    gesamten Besitzes wird John Willex sein. Er wird sein Erbe an dem
Tag antreten, da ich untertauchen und nie wiederkommen werde. Ich werde einfach
spurlos verschwinden und nicht auf den Tod warten, den ein alter Mann in meinen
Jahren stündlich zu erwarten hat. Ich werde dem Sensenmann zuvorkommen. Mit
allem Nachdruck möchte ich darauf hinweisen, daß niemand an meinem Tod schuld
ist, daß kein Verbrechen geschehen ist, wenn ich heute untertauche ...' Und
Anthony Frederic verschwand, wie du weißt .«
    Der Vorgang hatte Schlagzeilen gemacht. Die Polizei hatte trotz
dieses Zusatzes in Frederics handgeschriebenem Testament routinemäßige
Nachforschungen angestellt. Und auch John Willex, als Haupterbe, war überprüft
worden. Dann waren die Recherchen schlagartig eingestellt worden.
    Der Fall wurde in der Presse nicht mehr behandelt. Sir Anthony
Frederic hatte sich einen wirkungsvollen Abgang verschafft, wo er sich befand,
wußte kein Mensch. Und niemand kümmerte sich nach fünf Jahren
    mehr darum. Als Frederic verschwand, war er ein
zweiundachtzigjähriger Greis gewesen.
    »Alle Welt war mit einem Mal überzeugt davon, daß alles nur so
sein konnte, wie der Henker handschriftlich angegeben hatte. Aber ganz so war
es nicht! Und das ist der Punkt, Lil, den ich mit dir besprechen muß. Von
Anfang an - damals als ich noch Junge war und Frederic mitten im Leben stand
hat er schon Kreise gezogen. Wir sind einen Bund miteinander eingegangen. Wir
haben uns versprochen, daß einer für den anderen erledigt, was immer auch
verlangt wird. Egal, worum es sich handelt... «
    »Das ist Wahnsinn, John !« entfuhr es
Lilian Showny unabsichtlich.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es heute nicht mehr
genau zu bestimmen. Anthony hat mich als Werkzeug benutzt. Er hat mich dazu
auserwählt, ihn zu töten... »
     
    *
     
    »Na, Towaritsch«, sagte der Mann mit den roten, widerborstigen
Haaren und dem nicht minder roten und wilden Vollbart, »dann sind wir ja
richtig pünktlich. Die Überraschung ist uns gelungen. Wir werden am Frühstückstisch
sitzen - und dann wird sie die Treppen herabschreiten, uns entdecken und einen
Jubelschrei von sich geben. Das ist fast wie bei einer Revue im Fernsehen oder
im Film ...«
    Der Mann, zu dem er das sagte, saß am Steuer eines silbergrauen Bentley und grinste stillvergnügt vor sich hin, als er
seinen Beifahrer so reden hörte.
    »Ist ja beinahe so, als ob du dich mehr freust als ich«,
entgegnete der blonde Fahrer. Er hatte blaue-graue Augen und ein sympathisches
Äußeres. Zu diesem Mann konnte man sofort Zutrauen haben. Das war Larry Brent
alias X-RAY-3, erfolgreichster PSA-Agent und seit geraumer Zeit sogar deren
geheimnisvoller Einsatzleiter mit der Deckbezeichnung X-RAY-1, was nicht mal
seine engsten Freunde wußte. Larry selbst störte diese Geheimniskrämerei, doch
ein Vermächtnis des ersten X- RAY-1, David Galluns, verpflichtete ihn zu
strengstem Stillschweigen. Daran hielt

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