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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Showny atmete tief durch. Neugier und Angst hielten sich
einige Sekunden die Waage - dann siegte die Neugier.
    Fröstelnd lief die Frau zum Schuppen, um einen Spaten zu holen.
Und sie machte eine neue, überraschende Entdeckung!
    Deutlich war zu sehen, daß ein Spaten erst kürzlich benutzt worden
war. Frische, krumige Gartenerde klebte daran. Aber weder John noch sie hatten
in der letzten Zeit ein Gartengerät benutzt. Außer dem Rasenmäher...
    Lilian Showny zwang sich innerlich zur Ruhe. Sie hatte schon mehr
als einmal im Leben bewiesen, daß sie nicht so leicht einzuschüchtern war. Auch
diese mysteriösen Vorgänge in ihrer unmittelbaren Umgebung wollte sie
ergründen. Koste es, was es wolle. Soviel Mut brachte sie noch auf.
    Mit dem Spaten in der Hand kehrte sie an die betreffende Stelle
hinter den Rosensträuchern zurück.
    Sie begann zu graben.
    Der Boden war noch locker. Das Ereignis lag erst einige Stunden
zurück.
    Lilian Showny bereitete es keine Schwierigkeiten, den flachen
Erdhügel abzutragen.
    Neben der ursprünglichen verräterischen Stelle entstand ein Hügel
aus frischer, dunkler Erde.
    Die Frau hob eine Grube aus.
    Spatenstich für Spatenstich folgte. Lilian Showny arbeitete wie
ein Roboter und hörte auch nicht auf, als ihre Glieder anfingen zu schmerzen,
als ihr Rücken bereits weh tat und der Schweiß im Gesicht stand.
    Sie wollte wissen, was hier vergraben lag ... es ließ ihr keine Ruhe ...
    Sie sahen nicht die Morgensonne und wußten nichts von dem, was
sich nur eine Steinwurfseite von ihnen entfernt abspielte.
    Dorothee Valec, May Weston und Charles Turnup hatten Raum und Zeit
vergessen.
    Die Menschen, die dem geheimnisvollen Hypnoseruf des Unsichtbaren
gefolgt waren, fühlten sich träge und seltsam schläfrig.
    Die Müdigkeit setzte fast gleichzeitig bei ihnen ein. Irgendeine Substanz
war dem Kaffee und Tee zugesetzt gewesen.
    Doch dieser Gedanke kam ihnen nicht...
    Dorothee Valec fielen die Augen zu. Am Tisch schlief sie ein.
Langsam senkte sich ihr Kopf auf die mit einer weißen Damast Decke versehene
Platte.

Charles Turnup folgte. Auch er fiel von einer Sekunde zur anderen
in einen betäubenden, traumlosen Schlaf.
    May Weston bekam das alles nicht mehr mit.
    Vor ihren Augen begann es zu kreisen. Sie wollte sich noch
erheben, als beachsichtige sie, eine Schlafstelle aufzusuchen. Sie kam noch auf
die Beine, sackte dann aber auf der Stelle zusammen.
    Langsam rutschte sie vom Stuhl, blieb in halb verkrümmter Stellung
liegen und schlief ein.
    Durch die Wände kamen zwei Gestalten.
    Die eine war jung, etwa dreißig. John Willex!
    Die andere alt, trug einen weißen Vollbart und bewegte sich mit
erstaunlicher Elastizität und Wendigkeit. Das war - Sir Anthony Frederic, der
seit fünf Jahren verschollene Henker.
    Frederic und Willex waren nicht mehr stofflich.
    Wie schemenhafte Geister passierten sie die massive Wand und
erreichten den zum Festsaal dekorierten Kellerraum, in dem die gedeckte Tafel
stand und die drei Gerufenen schliefen.
    Ein kühler, scharfer Luftzug blies einen Großteil der halb
abgebrannten Kerzen in den Lüstern aus. Geheimnisvolle Dämmerung entstand.
    Die beiden geisterhaften Gestalten strebten zielbewußt auf die
Tafel zu.
    Sie räumten das Geschirr ab. Das ging mit erstaunlicher
Schnelligkeit und Lautlosigkeit.
    John Willex trug hinaus, der halbdurchsichtige Anthony Frederic
räumte die Speisereste zusammen.
    Willex suchte das hintere Ende des langen Saales auf. Dort befand
sich eine Nische. In der Dunkelheit war der verborgene Kontakt nicht zu
erkennen, den Willex antippte.
    Oberhalb der Schmutzleiste befand sich ein lockerer Stern. Der
kippte mit einem leisen 'plopp' nach hinten und löste die Mechanik aus.
    Für den Geisterkörper John Willex wäre es kein Problem gewesen,
erneut, die massive Wand zu durchqueren.
    Aber dann hätten die Teller, Tassen und Kannen zurückbleiben
müssen. Die aber sollten verschwinden. Eine geheime Wandtür klappte auf.
    Knirschend mahlten schwere Steinquader aufeinander und gaben einen
mannshohen, etwa einen Meter breiten Spalt frei.
    Feuchte, kühle Luft strömte in den Festsaal, in dem nur noch eine
Handvoll Kerzen brannte.
    Unruhig bewegten sich die Flammen.
    Willex verschwand im Dunkeln hinter dem Quader.
    Ein kahler, quadratischer Raum lag vor ihm.
    Darin gab es einfache, klobige Regale, in denen Kostbarkeiten
aufbewahrt waren, die jeden Freund schöner Dinge zu einem Begeisterungsausbruch
hingerissen hätten.
    Silberne Bestecke,

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