SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

für die PSA entwickelt
worden war.
    Iwan traf ins Schwarze.
    Die Laserstrahlen bohrten sich in den Kopf und den
hinteren Teil des weißlichen Stranges, der noch halb in die Luft ragte und
somit den Körper des Opfers nicht direkt berührte. Auf diese Weise schloss der
Agent aus, den Taxifahrer zu treffen.
    Die Laserstrahlen wurden von dem unheimlichen Geschöpf
förmlich geschluckt.
    Es wich zurück und hielt sein Opfer noch immer
umklammert, so dass nicht das Geringste von ihm zu sehen war.
    Der Unheimliche warf den Kopf hin und her, verdickte
sich und kehrte auf halbem Weg zu dem umgekippten Buick zurück.
    Iwan kauerte noch immer hinter der Bodenwelle und
feuerte, so oft er konnte, ohne einen unmittelbaren Erfolg zu erkennen.
    Das Geschöpf mit dem langen Strangleib verließ das
Autowrack vollständig, so dass auch der hinterste Teil seines Körpers sichtbar
wurde.
    Der Schlangenleib ruhte auf vier stämmigen, leicht
abgeknickten Beinen, die Ähnlichkeit mit denen einer Fliege hatten. Der
Hinterleib war dick und breiig, der Schlangenleib ruhte darauf wie auf einer
massigen, leicht zerfließenden Säule.
    X-RAY-7 konnte an dem Geschehen nichts ändern.
    Er sah, wie der Körper mit dem Beulenkopf in sich
zusammensackte und unförmig und geschmolzen aussah wie ein Schneemann unter den
wärmenden Strahlen der Sonne.
    Ein dicker, zerschmelzender Kloß lag da, der sich
langsam breiig erweiterte und dann in der Erde versickerte. Die fahlgelbe Masse
wurde zähflüssig und rollte träge über den Körper des am Boden liegenden
Taxichauffeurs.
    War die Wirkung auf die Laserstrahlen zurückzuführen?
    Es war zu früh, diese Frage zu beantworten.
    Der Taxichauffeur lag unten in der steinigen Bucht
neben dem Autowrack. Von dem Alptraum-Geschöpf war weit und breit kein
Anzeichen mehr.
    So schnell es ihm möglich war, rutschte der Russe die
Böschung nach unten, um dem Mann zu Hilfe zu kommen...
     
    *
     
    Der Taxichauffeur atmete schwer, sein Herz schlug
schnell und unregelmäßig.
    »Alles okay ?« fragte Iwan
Kunaritschew laut, bettete den Mann auf die Seite und winkelte dessen Beine an.
    Der Fahrer schien noch mal mit dem
    Schrecken davongekommen zu sein. Auf halbem Weg zum
Erfolg hatte das unheimliche Etwas mit dem Beulenkopf seinen Würgegriff
gelockert und war verschwunden.
    X-RAY-7 inspizierte die unmittelbare Umgebung. Der
Boden sah unverändert aus und wirkte auch nicht feucht.
    Zunächst mit einem spitzen Stein, dann mit einem
trockenen Stöckchen, das er fand, zog Kunaritschew tiefe Rillen in den
steinigen Boden. Unweit von ihnen entfernt, plätscherten die Wellen der See
gegen das steinige Gestade und brachen sich an bizarren Felsbrocken, die kahl
und feuchtschimmernd aus dem Wasser ragten.
    Im Boden war alles unverändert. Das unheimliche
Alptraum-Geschöpf hatte sich im wahrsten Sinn des Wortes in Luft aufgelöst.
    Der Taxifahrer stöhnte.
    »Mister... was war das ?« So
lautete die erste Frage, die über seine zitternden, blau angelaufenen Lippen
kam.
    »Tut mir leid! Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.
Mir wäre ebenfalls wohler, wenn ich wüsste, um wen oder was es sich da
gehandelt hat...«
    Iwan war dem Mann behilflich, auf die Beine zu kommen.
Der Fahrer war weiß wie eine Kalkwand . Er tastete
seine Arme und Beine ab.
    »Schmerzen ?« fragte X-RAY-7.
    »Es tut mir alles weh ...«
    »Kein Wunder, wenn man bedenkt, in welcher Mangel Sie
sich befanden ...«
    Der Fahrer schüttelte sich plötzlich. »Mir graut, wenn
ich daran denke, dass wir die ganze Zeit über hinter so etwas her gerast sind.
Kann es denn wirklich sein, was wir gesehen haben ?«
    »Da wir beide das Gleiche erlebt haben, würde ich doch
sagen - ja .«
    »Und wo ist >Es< - jetzt ?«
    »Keine Ahnung.« Iwan wollte eine weitere Bemerkung
anfügen, behielt sie jedoch für sich, um den Mann, dessen Nerven
verständlicherweise aufs äußerste strapaziert waren, nicht noch mehr zu
erschrecken. Vielleicht liegt er breit und flach wie ein Teppich unter den
Steinen und lauert nur wenige Zentimeter unter dem Boden auf eine weitere
    Chance, um das zu vollenden, was beim ersten Angriff
möglicherweise nicht geglückt ist... das hatte er sagen wollen.
    »Können Sie allein gehen ?« fragte Iwan.
    »Ja.«
    »Dann laufen Sie schon mal los. Ich komme nach ...« Er
deutete nach vorn, wo sich in der Dunkelheit abzeichnete, dass die Böschung
flacher wurde. Hier an dieser Stelle, wo sie herabgekommen waren, sah er keine
Chance, noch mal nach oben zu