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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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möglich in der vertrackten
Situation, in der sie sich befand.
    »Bill… Morney … Starreporter der ›Weekly News‹…« Seine
Augenlider zitterten, er öffnete sie und starrte mit matten Pupillen in eine
unbestimmte Ferne. » Morney stimmt, das andere ist
Unsinn. Detektiv Morney … sollte aufpassen… etwas
herausfinden… darf nicht darüber sprechen. Wer sind… Sie?«
    Morna Ulbrandson nannte ihren Namen. Morney nickte unmerklich, schien ihre Antwort nicht erfaßt
zu haben.
    »Der Fotoreporter war ein Trick, er
hat es sich einfallen lassen, ich hatte mich der Gruppe später angeschlossen,
fuhr nicht mehr mit zurück. Ausrede, daß ich im Lauf der nächsten Tage noch
einige Fotos vom Castle machen wollte. Die Spuren führten zu den Kammern und in
den Geheimgang .« Wieder dieses Sprunghafte. Morna
konnte den letzten Satz nicht einordnen. Morney schien in Gedanken irgend etwas vorauszusetzen, das sie nicht wissen konnte.
    Da setzte der Atem des Kranken zum erstenmal aus.
    Eine halbe Minute lang.
    Dann atmete Morney wieder.
    »Fliehen, weit weg, Miß«, sagte er
abgehackt und unendlich leise. »Meiden Sie die grauenvollen Kammern, die
Folterkammer, das Rattenverlies, Peitschenkammer, die, in der man die Opfer
teert und federt, die Strahlenkammer, die mein Schicksal wurde, er hat
mitangesehen, wie die Strahlung meinen Körper zerstörte und er hat gelacht,
gelacht, er ist der leibhaftige Teufel. Seine Augen waren überall, sein Geist
ist noch heute wirksam im ganzen Schloß! Vorsicht, nehmen Sie sich in acht vor
der Brut! Wenn ich’s noch mal zu tun hätte, würde ich den Auftrag nie wieder
annehmen, keinen beschatten, beobachten, nicht in diesem Geisterhaus. Überall
Augen und Fenster, damit er einblicken kann, damit er
diejenigen verhöhnen kann, die es wagen, trotz Verbote den Schatz zu bergen.
Fliehen Sie, fliehen Sie !«
    »Wohin? Welchen Weg sind Sie gekommen, Morney ?«
    »Strahlen… Tod aus dem Nichts… der
leuchtende Krater, in den der Meteorit aus dem All einschlug und alles Leben
vernichtete… Strahlung die in einer Million Jahre noch vorhanden sein wird.«
    Er beantwortete ihre Fragen nicht
mehr. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck eines einzigen, großen Schmerzes. Dann
fiel sein Kopf zur Seite.
    Exitus!
    Bill Momeys Augen blieben geöffnet. Morna wagte es nicht, sie zuzudrücken.
    Im Tod noch wirkte die unheimliche,
substanzvernichtende Strahlung weiter. Das Fleisch löste sich von seinem
Skelett. Seine Finger waren nur noch dünne, weiße Knochen.
    Schaudernd wandte sich Morna
Ulbrandson ab. Morneys Sterben hatte viele neue
Fragen aufgeworfen.
    Sie lief in dem Tunnel weiter, in der
Hoffnung, vielleicht jene Stelle zu finden, wo Morney in das Labyrinth hinter dem dicken Gemäuer geriet. Er mußte einen anderen Weg
gekommen sein als sie.
    Vieles verstand sie nicht.
    Er war Detektiv, hatte sich als
Fotoreporter ausgegeben, in welchem Auftrag war er hier aufgetaucht? Er hatte
von einem zweiten, günstigeren Geheimgang gesprochen, der unabhängig von den
Kammern des Grauens existierte. Wo befand sich dieser Gang? War er auch den
Hamptons bekannt?
    Je mehr sie nachdachte, desto mehr
Fragen wurden aufgeworfen. Morna Ulbrandson nahm sich in diesen Sekunden vor,
unbedingt ein ausführliches Gespräch mit Sioban und
Malcolm Hampton in die Wege zu leiten, wenn sie dieses Abenteuer heil
überstehen sollte.
    Der Gang war plötzlich zu Ende.
    Die Tür vor ihr bestand aus dickem,
mit Eisenbeschlägen versehenem Holz. Die Klinke war rostig.
    Mornas Herz schlug bis zum Hals, als
sie ihre Hand auf das kalte Eisen legte.
    Wohin führte die Tür?
    Ein Verdacht stand ganz oben in ihren
Überlegungen.
    In eine Kammer des Grauens?
    Gab es noch einen anderen Weg, jenen
anderen Geheimgang, von dem Morney andeutungsweise
gesprochen hatte?
    Sie sah noch mal davon ab, die Klinke herunterzudrücken.
Erst blickte sie sich genau um. Der Korridor war zu Ende, eine andere
Feststellung konnte sie nicht treffen.
    Woher sie kam, wußte sie. Da ging es
nicht weiter.
    Wohin jedoch die Tür führte, wußte sie
nicht und konnte es höchstens ahnen.
    Sie mußte das Risiko auf sich nehmen.
    Da schlug sie mit der Rechten, in der
sie den entsicherten Revolver hielt, die Klinke herab und stieß die Tür mit dem
Fuß blitzschnell nach innen, ohne die Schwelle zu übertreten.
    Im gleichen Augenblick wurde sie von
unsichtbaren Händen gepackt und erhielt einen Stoß in den Rücken, daß sie nach vorn flog. Morna taumelte in das große,

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