SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
ovale
Verließ mit der Gewölbedecke.
Die Agentin warf sich
geistesgegenwärtig herum und ließ sich gleichzeitig zu Boden fallen.
Da hatte jemand hinter ihrem Rücken
gestanden, den sie die ganze Zeit über nicht wahrgenommen hatte?!
Zeit zum Nachdenken fand sie nicht.
Zahllose neue Einflüsse überfluteten
sie.
Die Tür flog mit einem gewaltigen
Knall ins Schloß. Da war jedoch niemand zu sehen, und dennoch ereigneten sich
auf eine furchteinflößende, gespenstische Weise Dinge, die sie ganz forderten.
Die Schwedin wurde in diesen Minuten zum Spielball unsichtbarer Kräfte.
Sie erhob sich ebenso schnell von dem
kalten, groben Boden, wie sie sich darauf geworfen hatte.
Sie war in einer Folterkammer
gelandet!
Furchtbare Marterinstrumente hingen an
den kahlen Steinwänden. Mitten im Raum stand eine Streckbank. Wie durch
Zauberei begannen in einem Feuerloch plötzlich Flammen zu lodern. In ihrem
Schein sah man die Brenneisen, die an der Wand daneben hingen. Doch da waren
noch mehr Haken mit Peitschen, die bis zu dreißig Lederriemen hatten.
Morna Ulbrandson kam gar nicht dazu,
alle Einzelheiten in sich aufzunehmen, so schnell ging das Ganze.
Wieder wurde sie herumgerissen, kaum,
daß sie auf den Beinen stand.
Sie hatte nicht das Gefühl, von Händen
gepackt zu werden, da war einfach eine Kraft, am ehesten vergleichbar mit einem
Wirbelwind, der sie nichts entgegensetzen konnte.
Während sie förmlich in den
Mittelpunkt der Folterkammer getrieben wurde, hörte sie aus weiter Ferne ein
Geräusch, das sie an diesem Tag schon mal vernommen hatte.
Just zu dem Zeitpunkt, als Kevin
Thomas’ Verschwinden bemerkt wurde!
Das leise, gleichmäßige Surren schien
aus der Wand rechts neben ihr zu kommen.
Die unheimliche Kraft warf sie erneut
zu Boden, und dann sah Morna, wie sich die große Peitsche mit den dreißig
Riemen wie von Geisterhand gepackt von der Wand löste und blitzschnell auf sie
zukam!
Die Schwedin, sonst flink und gewandt,
war diesmal nicht schnell genug.
Die Peitsche sauste auf sie herab. Mit
lautem Knall klatschten die Riemen auf ihren Körper.
Morna fuhr mit einem Aufschrei
zusammen.
Der zweite, dritte, vierte Schlag
erfolgte, ehe sie noch die Kraft fand, sich auf die Seite zu rollen.
Und da wartete schon eine zweite
Peitsche auf sie.
Wieder ein Hieb.
Ihr T-Shirt war über Schultern und
Rücken zum Teil aufgerissen. Die Schläge erfolgten mit geradezu
übermenschlicher Kraft.
Das Gewebe färbte sich rot. Deutlich
waren die blutigen Striemen auf ihrem Rücken zu sehen. Brennender Schmerz
verbreitete sich in ihrem Körper. Sie hörte ein heftiges Keuchen und meinte im
ersten Moment, daß ihre mitgenommenen Sinne dies fälschlicherweise mitteilten.
Sie selbst atmete schwer und schnell,
keuchte aber nicht.
Das war etwas anderes, das lag in der
Luft. Da tobte ein Wahnsinniger sich aus, der sich mit Unsichtbarkeit tarnte.
Immer und immer wieder sausten die
Peitschenschnüre auf sie herab, und Morna kam kaum dazu, Luft zu schöpfen.
Bei dem Sturz hatte sie ihre
Taschenlampe verloren, die am anderen Ende der Kammer lag. Die Smith &
Wesson Laser aber hielt sie krampfhaft umklammert.
Und jetzt setzte sie sie ein.
Ein erster greller Lichtstrahl! Er
sauste lautlos durch die Luft und verfehlte sein Ziel. Ein zweiter Schuß! Morna
zielte genau auf die Peitsche und traf diesmal.
Der Griff wurde durchlöchert und
begann zu qualmen. Dann wurde er von den Hitzegraden des Laserlichts in Brand
gesetzt.
Im nächsten Moment leckten
Flammenzungen über das alte, trockene Holz und erfaßten auch die Lederriemen.
Doch selbst die flammende Peitsche
sauste weiterhin auf sie herab. Funken sprühten.
X-GIRL-C rollte sich über den
eiskalten, rauhen Boden.
Beiläufig registrierte sie auf der
Wand neben der Tür am Ende der Folterkammer ein Bild. Es stellte den Vorfahr
aus dem sechzehnten Jahrhundert, Sir Fitzpatrick John Mahon Hampton dar. Auch hier in der Kammer des
Grauens durfte sein Konterfei nicht fehlen! Dieses Büd beherrschte alle Räume und Korridore des steinalten Hampton-Castle, als wäre er
noch jetzt der Herrscher und nicht der junge Malcolm, den sie bis zur Stunde
noch nicht gesehen hatte.
Halb blind , halb bewußtlos vor Angst und Schmerzen nahm
sie, während sie über den Boden kroch, um die andere Seite der Folterkammer zu
erreichen, die Bewegung der Marterinstrumente an den Wänden wahr .
Die Eisen wurden in das glühende Feuer gehalten, als wären zahllose unsichtbare
Helfer bereit, dem
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