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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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traf ihn voll.
    Nun war es kein Sog mehr, nun war es Druck.
Das Unheimliche, das das Hotelzimmer bis in den letzten Winkel erfüllte, so daß
selbst sämtliche Fenster platzten und die Scherben Kunaritschew wie wütende
Hornissen umschwirrten, ging noch mal zum Angriff über.
    Der unliebsame Augenzeuge mußte beseitigt
werden!
    Der schwere Mann wurde gegen das Balkongitter
geworfen.
    Iwan machte aus der Not eine Tugend.
    Er stieg über das Gitter. Es war unmöglich,
von hier in die Tiefe zu springen. Immerhin betrug die Höhe vier Stockwerke.
Aber mit etwas Geschick und Glück hatte er eine Chance, den darunterliegenden
Balkon zu erreichen und dann von dort aus im Hotel zu verschwinden.
    Die anderen Bewohner und Gäste dieses Hauses
mußten gewarnt werden. Etwas, von dem niemand wußte, was es wollte, was es
beabsichtigte, war geboren - nein, war aus dem Weltall auf die Erde
eingeschleppt worden!
    War dies das Geheimnis jener beiden „überfälligen“
Stunden, deren Verlauf nie rekonstruiert werden konnten und an die Morrison und
Squash keine Erinnerung mehr hatten ?
    Der Krach im Zimmer und die knallenden
Geräusche, die die auseinanderfallenden Scheiben verursachten, waren nicht
unbemerkt geblieben.
    Vom Balkon aus sah Kunaritschew, wie mit
aller Kraft die Zimmertür aufgedrückt wurde. Zwei Personen standen auf der
Schwelle: Der Zimmerkellner und eine Frau, die einen dicken Schlüsselbund in
den Händen hielt.
    Die beiden Menschen wurden Opfer des
Pestmonsters.
    »Zurück !« brüllte
Kunaritschew noch. »Lauft um euer Leben !«
    Aber sie konnten ihn nicht hören.
    Sie meinten, in eine Wolkenlandschaft
gerissen zu werden.
    Die ganze Wut, die Kunaritschew nicht hatte
erreichen können, weil er sich der tödlichen Gefahr rechtzeitig entzogen hatte,
traf die beiden zufällig Eintretenden, die dem Lärm nachgegangen waren.
    Die Kleider zerfetzten, Haut und Fleisch
rissen auf und wurden unter dem Todesatem des Kopfgebildes zu hauchdünnen
Resten, die als verbrannte, verglühte Asche durch den Raum und die Luft
segelten. Nichts sonst verbrannte - nur die Körper. Von einer Sekunde zur
anderen.
    Zurück blieben hochaufgerichtete, wie
verbrannte Stahlgerippe aussehende Skelette, die von dem Gebilde und der
tosenden Dunkelheit aufgenommen wurden.
    Die Kraft der Bestie, so kam es Iwan
Kunaritschew vor, schien mit jeder Sekunde, die verstrich, noch zuzunehmen.
    Er überwand das Gitter.
    Die Balkonbrüstung unten war zu weit
entfernt, als daß er sie auf Anhieb mit seinen Fußspitzen hätte erreichen
können.
    Weiter nach unten zu klettern, aber war ihm
nicht vergönnt.
    In dem Moment, als er mit beiden
    Händen die obere Brüstung umklammerte,
geschah etwas Unheimliches, Unerwartetes.
    Das Metall unter seinen Fingern zerbröckelte
wie ein morsches, spinnweb- artiges Gespinst, und Iwan Kunaritschew stürzte in
die Tiefe, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggerissen!
     
    ★
     
    Er lag am Boden, und der Hals schmerzte, als
er wieder zu Bewußtsein kam.
    Larry Brent schlug die Augen auf. Sofort war
die Erinnerung wieder da. Er lebte, aber wo befand er sich?
    Seine Augen gewöhnten sich sofort wieder an
die schummrige Umgebung.
    Dies war ein Schlafzimmer. Auf dem Bett lag
ein dunkles Skelett und . . . Nein, dort lag nichts mehr! Es war verschwunden.
    Wie elektrisiert kam Brent in die Höhe.
    Wieso lebte er? Warum hatte man ihn
verschont?
    Unwillkürlich näherte er seine Hände seinem
Hals. Er war wie wund. Innen und außen.
    X-RAY-3, der aufgrund eines geheimnisvollen
Testaments auch als Leiter und damit X-RAY-1 der PSA fungierte, hatte nur den
einen Wunsch, so schnell wie möglich von diesem Ort zu verschwinden und
herauszufinden, wessen Würgegriffen er fast zum Opfer gefallen wäre. Irgend
etwas hatte den kräftigen, rätselhaften Angreifer dazu veranlaßt, auf halbem
Weg einzuhalten. Was war der Grund gewesen?
    Das Druckgefühl um den Hals blieb, als würden
ihn noch immer unsichtbare Finger würgen.
    Sharon!
    Sie fiel ihm plötzlich wieder ein.
    Wie lange wartete sie schon draußen?
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr und
erschrak. Seit seiner Ankunft war über eine Stunde vergangen.
    Ob Sharon noch da war?
    Angst stieg in ihm auf, als er daran dachte,
daß ihr etwas zugestoßen sein könnte.
    Vielleicht das, was man auch ihm zugedacht -
aber nicht zu Ende geführt hatte...
    Er begann zu rennen und durchquerte das
Lokal, in dem noch immer das Licht brannte, aber kein Mensch saß.
    Draußen

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