Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
teuren Parfüm, die meinen Mann so aufreizend anlächelt. Mein Unterbewusstsein blickt finster drein. Er hat dir keinen Anlass zur Eifersucht gegeben. Scheiße, heute gehen meine Stimmungen aber wirklich auf Achterbahnfahrt. Was ist bloß mit mir los?
»Ana«, reißt Kate mich aus meinen Gedanken. »Bist du mit dem Kopf noch in Südfrankreich?«
»Ja, irgendwie schon.«
»Du siehst erholt aus«, sagt sie, runzelt jedoch die Stirn.
»Das gilt für euch beide«, bemerkt Grace strahlend, während Elliot unsere Gläser auffüllt.
»Auf das glückliche Paar.« Carrick hebt lachend das Glas, und alle tun es ihm gleich.
»Und Gratulation an Ethan, der es geschafft hat, einen Studienplatz für Psychologie in Seattle zu ergattern«, meldet sich Mia mit einem bewundernden Lächeln zu Wort. Ethan grinst süffisant. Ist sie mit ihm einen Schritt weiter gekommen? Schwer zu sagen.
Ich lausche dem Geplänkel bei Tisch. Christian erzählt von den Orten, die wir in den letzten drei Wochen besucht haben. Er klingt entspannt; offenbar denkt er nicht mehr an die Brandstiftung. Ich hingegen stochere weiter schlecht gelaunt im Essen herum. Gestern hat Christian gesagt, ich sei dick. Das war ein Scherz! Wieder ein finsterer Blick von meinem Unterbewusstsein. Elliot stößt versehentlich sein Glas um, das klirrend auf der Terrasse landet. Sofort springen alle auf, um die Scherben aufzusammeln.
»Ich schleppe dich ins Bootshaus und versohle dir den Hintern, wenn du nicht endlich fröhlicher wirst«, flüstert Christian mir zu.
Ich sehe ihn mit großen Augen an. Ist das sein Ernst?
»Das wagst du nicht!«, zische ich und spüre tief in meinem Innern diese vertraute Erregung aufsteigen. Er hebt fragend eine Augenbraue. Natürlich wagt er das. Ich blicke zu Kate auf der anderen Seite des Tischs hinüber. Sie beobachtet uns interessiert. Ich wende mich wieder Christian zu.
»Dazu müsstest du mich erst mal kriegen – ich trage flache Schuhe«, fordere ich ihn heraus.
»Würde mir großen Spaß machen, es zu probieren«, flüstert er mit einem lüsternen Grinsen.
Ist das Scherz oder Ernst?
Ich werde rot. Merkwürdigerweise verbessert sich meine Laune.
Beim Nachtisch, Erdbeeren mit Sahne, öffnen sich plötzlich die Schleusen des Himmels. Sofort bringen alle hastig Teller und Gläser in die Küche.
»Was für ein Glück, dass das Wetter gehalten hat, bis wir mit dem Essen fertig waren«, meint Grace, als wir ins hintere Zimmer gehen.
Christian setzt sich an das glänzend schwarze Klavier und fängt zu spielen an.
Grace erkundigt sich, wie mir Saint-Paul-de-Vence gefallen hat. Sie und Carrick sind selbst in den Flitterwochen dort gewesen. Ich fasse das als gutes Omen auf, weil ich sehe, wie glücklich sie miteinander sind. Kate und Elliot kuscheln auf einem der tiefen Sofas, während Ethan, Mia und Carrick über Psychologie diskutieren.
Plötzlich verstummen alle Greys und starren Christian an.
Was ist denn jetzt schon wieder?
Christian singt am Klavier leise Wherever You Will Go . Haben ihn die anderen etwa noch nie singen gehört? Er hält inne, als er merkt, wie still es im Raum geworden ist. Kate sieht mich fragend an, und ich zucke mit den Achseln. Als Christian bewusst wird, dass er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, dreht er sich stirnrunzelnd auf dem Klavierhocker um.
»Sing weiter«, bittet Grace ihn. »Ich habe dich noch nie singen gehört, Christian.«
Er zuckt mit den Achseln. Unvermittelt plappern alle wieder los, nur ich beobachte als Einzige weiter meinen geliebten Mann.
Grace ergreift meine Hände, umarmt mich und flüstert: »Danke, danke, danke!«
»Äh …« Ich erwidere ihre Umarmung, obwohl ich nicht so recht weiß, wofür sie mir dankt.
Grace drückt mir mit glänzenden Augen einen Kuss auf die Wange. Was habe ich getan?
»Ich mache uns einen Tee«, verkündet sie mit belegter Stimme.
Ich schlendere zu Christian hinüber, der aufgestanden ist und zur Terrassentür hinausschaut.
»Hi«, murmle ich.
»Hi.« Er legt den Arm um meine Taille und zieht mich zu sich heran. Ich schiebe die Hand in die Gesäßtasche seiner Jeans. Gemeinsam blicken wir in den Regen hinaus.
»Besser?«
Ich nicke.
»Gut.«
»Du verstehst es, die Leute zum Verstummen zu bringen.«
»Das mache ich die ganze Zeit«, sagt er schmunzelnd.
»Ja, in der Arbeit, aber nicht hier.«
»Stimmt, nicht hier.«
»Niemand hat dich je singen gehört?«
»Offenbar nicht«, antwortet er trocken. »Wollen wir gehen?«
Ich
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