Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
vergrabe die Finger in seinen Haaren. »Wenn ich dich nicht verlassen hätte, würdest du jetzt nicht mit mir hier stehen, oder?«
Seine grauen Augen schimmern dunkel, als er mir sein scheues Lächeln, mein Lieblingslächeln, schenkt. »Nein«, pflichtet er mir bei und tritt mit mir auf den Armen in den Aufzug. Drinnen küsst er mich sanft. »Nein, Mrs. Grey, das würde ich in der Tat nicht. Aber immerhin wüsste ich dann, dass ich für Ihre Sicherheit sorgen könnte, weil Sie mir nicht immer widersprechen würden.«
»Ich widerspreche dir gern.«
»Ich weiß. Und das gefällt mir. Es macht mich … glücklich.«
»Obwohl ich fett bin?«, flüstere ich.
Er muss lachen. »Obwohl du fett bist.« Wieder küsst er mich, leidenschaftlicher, und unsere Zungen umschmeicheln einander. Als der Lift mit einem Ping das Penthouse erreicht, sind wir beide außer Atem.
»Sogar sehr glücklich.« Kopfschüttelnd trägt er mich in den Vorraum.
»Willkommen zuhause, Mrs. Grey.« Abermals ein Kuss, diesmal nicht ganz so stürmisch, und sein bewährtes Christian-Grey-Gigawattlächeln.
»Willkommen zuhause, Mr. Grey.« Ich strahle.
Ich erwarte, dass Christian mich herunterlässt, doch das tut er nicht. Er trägt mich durch den Vorraum, über den Flur in den großen Raum und setzt mich auf der Kücheninsel ab. Dann nimmt er zwei Gläser aus dem Küchenschrank und eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank – unsere Lieblingssorte, Bollinger Rosé. Er öffnet behutsam die Flasche, füllt die Gläser, reicht mir eines, schiebt meine Beine auseinander und stellt sich dazwischen.
»Auf uns, Mrs. Grey.«
»Auf uns, Mr. Grey.«
Wir stoßen an und trinken einen Schluck.
»Ich weiß, du bist müde«, flüstert er und reibt seine Nase an der meinen. »Aber ich würde gern mit dir ins Bett gehen … nicht zum Schlafen.« Er küsst mich auf den Mundwinkel. »Es ist unsere erste Nacht hier, in der du tatsächlich mir gehörst.« Er beginnt, meinen Hals mit sanften Küssen zu bedecken. Obwohl ich hundemüde bin, spüre ich, wie die Lust sich in meinem Unterleib regt.
Christian schlummert friedlich neben mir, als ich durch die riesigen Fenster die pink-goldfarbenen Streifen des herandämmernden Tages am Horizont betrachte. Sein Arm liegt über meinen Brüsten. Ich versuche, wieder einzuschlafen, aber es ist aussichtslos. Ich bin hellwach, meine innere Uhr ist noch auf die europäische Zeit eingestellt.
So vieles ist in den letzten drei Wochen passiert – ach was, in den letzten drei Monaten . Ich bin jetzt Mrs. Christian Grey, Frau des attraktiven, erotischen, philanthropischen, reichen Moguls. Wie konnte das so schnell geschehen?
Ich drehe mich auf die Seite, um ihn zu betrachten. Er sieht mir gern beim Schlafen zu, ich aber bekomme bei ihm nur selten Gelegenheit dazu. Er wirkt jung und sorglos mit den langen Wimpern und dem leichten Bartschatten, die wohlgeformten Lippen leicht geöffnet. Am liebsten würde ich ihn leidenschaftlich küssen, mit der Zunge seinen Mund erkunden, die Finger über seine weichen Bartstoppeln gleiten lassen. Es fällt mir schwer, ihn nicht zu berühren, ihn nicht zu stören. Hm, vielleicht ein bisschen an seinem Ohrläppchen knabbern und saugen. Mein Unterbewusstsein, das gerade im zweiten Band der gesammelten Werke von Charles Dickens schmökert, bedenkt mich über den Rand seiner Lesebrille hinweg mit einem finsteren Blick: Lass den armen Kerl in Ruhe schlafen, Ana.
Am Montag muss ich wieder ins Büro, was heißt, dass wir nur noch heute haben, um uns an den Alltag zu gewöhnen. Es wird merkwürdig sein, Christian den ganzen Tag nicht zu sehen, nachdem wir drei Wochen lang fast jede Minute beisammen gewesen sind. Ich lege mich zurück und starre die Decke an. Man könnte meinen, dass es einem die Luft zum Atmen nimmt, wenn man so viel Zeit miteinander verbringt, aber das ist nicht der Fall. Mir hat jede einzelne Minute unseres Zusammenseins gefallen, auch die Auseinandersetzungen. Jede Minute … nur die Nachricht über das Feuer im Grey House war ein Wermutstropfen.
Das Blut gefriert mir in den Adern. Wer hat es auf Christian abgesehen? Jemand aus seiner Branche? Eine Ex? Ein verärgerter Angestellter? Ich habe keine Ahnung, und Christian schweigt. Er lässt mir nur die allernötigsten Informationen zukommen. Ich seufze innerlich. Mein Ritter in glänzender Rüstung, der immerzu versucht, mich zu beschützen. Wie bringe ich ihn bloß dazu, sich mir mehr zu öffnen?
Er schlägt die Augen
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