Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
bitte? Mein Unterbewusstsein geht würgend zu Boden, und mir wird ebenfalls übel. Nein!
»Ich bräuchte eine Urinprobe«, sagt sie ganz sachlich.
Artig nehme ich den kleinen Plastikbecher, den sie mir hinhält, und gehe damit ins Bad. Nein. Nein. Nein. Bitte nicht!
Wie wird Christian reagieren? Er flippt sicher aus.
Bitte nein!, bete ich stumm.
Ich reiche Dr. Greene die Probe, und sie steckt vorsichtig ein weißes Stäbchen hinein.
»Wann hat Ihre letzte Periode eingesetzt?«
Wie soll ich über so etwas nachdenken, wenn meine ganze Aufmerksamkeit dem Stäbchen gilt?
»Äh … am ersten Juni.«
»Und wann haben Sie aufgehört, die Pille zu nehmen?«
»Letzten Sonntag.«
Sie schürzt die Lippen. »Dann sollten Sie aus dem Schneider sein. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wäre Ihnen eine ungeplante Schwangerschaft nicht gerade recht. Wenn Sie die Pille nicht zuverlässig jeden Tag nehmen, ist die Dreimonatsspritze eine gute Alternative.« Sie straft mich mit einem strengen Blick und hält das weiße Stäbchen hoch.
»Alles okay. Der Eisprung hat noch nicht stattgefunden, was bedeutet, dass Sie, vorausgesetzt, Sie haben Vorkehrungen getroffen, nicht schwanger sein dürften. Ein paar Worte zu der Spritze. Wir haben uns das letzte Mal wegen der möglichen Nebenwirkungen dagegen entschieden, aber die Nebenwirkungen, die ein Kind mit sich bringt, sind bedeutend weitreichender und langfristiger.« Sie lächelt über ihren kleinen Scherz, während ich in meiner Schockstarre zu keiner Reaktion fähig bin.
Dr. Greene klärt mich zwar rückhaltlos über die potenziellen Nebenwirkungen auf, aber ich bekomme kein Wort von dem mit, was sie sagt. Ich würde eher damit fertigwerden, jede Nacht von einer Frau an meinem Bett besucht zu werden, als Christian sagen zu müssen, dass ich schwanger bin.
»Ana, kommen Sie, bringen wir’s hinter uns«, reißt Dr. Greene mich aus meinen Gedanken, und ich schiebe artig den Ärmel hoch.
Christian schließt die Tür hinter Dr. Greene. »Alles in Ordnung?«, erkundigt er sich.
Als ich stumm nicke, sieht er mich mit besorgtem Blick an. »Anastasia, was ist los? Was hat Dr. Greene gesagt?«
»In sieben Tagen wird das Leben für dich leichter.«
»In sieben Tagen?«
»Ja.«
»Ana, was ist?«
Ich schlucke. »Mach dir keine Sorgen. Bitte, Christian, lass mich einfach in Ruhe.«
Christian umfasst mein Kinn und sieht mir in die Augen, um die Ursache für meine Panik zu ergründen.
»Sag’s mir«, fordert er mich auf.
»Es gibt nichts zu sagen. Ich würde mich jetzt gern anziehen.« Ich winde mich aus seinem Griff.
Er fährt sich stirnrunzelnd mit der Hand durch die Haare. »Lass uns duschen.«
»Okay«, murmle ich geistesabwesend, und er verzieht den Mund.
»Komm.« Er zieht mich ins Bad, wo er die Dusche aufdreht und sich hastig auskleidet, bevor er sich mir zuwendet.
»Ich weiß nicht, was für eine Laus dir über die Leber gelaufen ist oder ob du nur schlechte Laune hast, weil du zu wenig geschlafen hast«, sagt er, während er meinen Bademantel öffnet. »Bitte sprich mit mir, sonst befürchte ich das Schlimmste.«
Scheiße! Aber na gut …
»Dr. Greene hat mich geschimpft, weil ich die Pille vergessen habe, und gesagt, ich könnte schwanger sein.«
»Was?« Er erstarrt in der Bewegung.
»Zum Glück bin ich es nicht. Sie hat einen Test gemacht. Es war ein Schock, das ist alles. Wie konnte ich nur so dumm sein?«
Er entspannt sich sichtlich. »Bist du sicher?«
»Ja.«
Er stößt einen tiefen Seufzer aus. »Gut. Ich kann verstehen, dass dich das aus der Fassung bringt.«
Ich runzle die Stirn. … aus der Fassung bringt? »Ich hatte eher Angst vor deiner Reaktion.«
Er sieht mich verwundert an. »Vor meiner Reaktion? Na ja, natürlich bin ich erleichtert … Es wäre höchst unachtsam und obendrein schlechter Stil, dich zu schwängern.«
»Dann sollten wir vielleicht enthaltsam leben«, zische ich.
»Du hast ziemlich schlechte Laune heute Morgen.«
»Es war ein Schock, das ist alles«, wiederhole ich trotzig.
Er zieht mich an den Aufschlägen meines Bademantels zu sich heran, küsst mich auf die Stirn und drückt meinen Kopf gegen seine Brust. Die Haare darauf kitzeln mich an der Wange.
»Ana, das bin ich nicht gewohnt«, murmelt er. »Mein Instinkt rät mir, es aus dir herauszuprügeln, aber ich bezweifle, dass du das möchtest.«
»Allerdings. Das hier ist besser.« Ich schließe die Arme fester um Christian, und wir stehen endlos lange in dieser
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