Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
verkniffen. Inzwischen bin ich mehr als froh, dass ich ihn nicht nach New York begleite.
»Hatten Sie ein schönes Wochenende?«, erkundigt er sich.
»Ja, danke.« Was soll das nun wieder?
»Waren Sie mit Ihrem Freund zusammen?«
»Ja.«
»Was macht er beruflich?«
Er ist dein Chef … »Er ist Geschäftsmann.«
»Interessant. In welcher Branche?«
»Ach, er mischt in vielen Branchen mit.«
Jack beugt sich wieder näher zu mir. »Sie reden wohl nicht gern über ihn, was?«
»Er engagiert sich in der Telekommunikation, der industriellen Fertigung und der Landwirtschaft.«
Jack hebt die Augenbrauen. »So viele unterschiedliche Interessen. Für wen arbeitet er?«
»Er ist selbstständig. Wenn Sie mit dem Dokument zufrieden sind, so wie es ist, würde ich jetzt gern gehen. Ist das in Ordnung?«
Er lehnt sich Gott sei Dank wieder zurück, von mir weg. »Natürlich. Tut mir leid, ich wollte Sie nicht aufhalten«, lügt er.
»Wann werden hier die Schotten dichtgemacht?«
»Die Sicherheitsleute sind bis elf da.«
»Gut.« Mein Unterbewusstsein sinkt erleichtert darüber, dass wir nicht allein in dem Gebäude sind, in seinen Sessel zurück. Ich fahre den Computer herunter, nehme meine Handtasche und stehe auf.
»Er ist Ihnen wichtig? Ich meine, Ihr Freund?«
»Ich liebe ihn«, antworte ich und sehe Jack in die Augen.
»Verstehe.« Jack erhebt sich von meinem Schreibtisch. »Wie heißt er?«
Ich werde rot.
»Grey. Christian Grey«, sage ich mit leiser Stimme.
Jack fällt die Kinnlade herunter. »Seattles vermögendster Junggeselle? Der Christian Grey?«
»Ja, genau der.« Ja, Christian Grey, dein oberster Vorgesetzter, der dich zum Frühstück verspeist, wenn du mir noch einmal zu nahe kommst.
»Er ist mir gleich irgendwie bekannt vorgekommen«, bemerkt Jack. »Nun, er kann sich glücklich schätzen.«
Ich blinzle. Was soll man darauf sagen?
»Einen schönen Abend noch, Ana.« Jack lächelt, doch dieses Lächeln erreicht seine Augen nicht. Er stolziert steif zurück in sein Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Ich stoße einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Das Problem dürfte gelöst sein. Wieder einmal hat Christians Zauber gewirkt. Sein Name versetzt Berge und sorgt dafür, dass dieser Mann sich mit eingezogenem Schwanz vom Acker macht. Siehst du, Christian? Allein dein Name schützt mich – du hättest es dir sparen können, die Ausgaben des Verlags zu kürzen. Ich räume meinen Schreibtisch auf und schaue noch einmal auf die Uhr. Jetzt müsste Christian eigentlich da sein.
Der Audi steht am Gehsteigrand, und Taylor springt heraus, um die hintere Tür auf der Beifahrerseite für mich zu öffnen. Noch nie zuvor habe ich mich so gefreut, ihn zu sehen. Ich steige ein.
Christian erwartet mich mit unsicherem Blick auf dem Rücksitz.
»Hi«, murmle ich.
»Hi«, erwidert er vorsichtig.
Als er meine Hand ergreift und sie fest drückt, taut mein Herz ein wenig auf. In meiner Verwirrung habe ich mir nicht einmal zurechtgelegt, was ich zu ihm sagen will.
»Bist du mir immer noch böse?«, fragt er.
»Ich weiß es nicht.«
Er hebt meine Hand an seinen Mund und haucht federleichte Küsse darauf.
»Was für ein Scheißtag«, sagt er.
»Ja.« Zum ersten Mal, seit er heute Morgen ins Büro aufgebrochen ist, fange ich an, mich zu entspannen. Seine Gegenwart wirkt beruhigend auf mich. Jack, die schnippischen Mails und die aufdringliche Elena treten in den Hintergrund.
»Jetzt, da du da bist, ist es besser«, murmelt er. Während Taylor den Wagen durch den abendlichen Verkehr lenkt, schweigen wir beide, in unsere eigenen Gedanken versunken. Ich spüre, wie Christian sich ebenfalls zu entspannen beginnt, als er sanft seinen Daumen über meine Fingerknöchel gleiten lässt.
Taylor setzt uns vor Christians Haus ab, und wir fliehen vor dem Regen geduckt hinein. Christian ergreift meine Hand, während wir auf den Lift warten. Dabei schweift sein Blick hektisch über die Vorderseite des Gebäudes.
»Du hast Leila also noch nicht aufgespürt?«
»Nein. Welch sucht nach wie vor nach ihr.«
Während wir den Aufzug betreten, mustert Christian mich mit intensivem Blick. Und plötzlich ist es wieder da, wie aus dem Nichts, dieses Gefühl, dieses Knistern.
»Spürst du es auch?«, raunt er.
»Ja.«
»O Ana.« Er zieht mich zu sich heran, eine Hand in meinem Nacken, und küsst mich. Meine Finger streicheln seine Wange, während er mich gegen die Aufzugwand drückt.
»Ich hasse solche
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