Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Frage nicht beantwortet.«
»Ich werde dir eine E-Mail schreiben.«
Er steht auf und beginnt, seine Hosentaschen zu leeren – BlackBerry, Schlüssel, Brieftasche und Münzen. Da behaupte noch einer, Männer hätten nie etwas in den Taschen. Er zieht Schuhe und Socken aus, legt seine Uhr ab, schlüpft aus seinen Jeans und legt sein Jackett über den Stuhl. Dann tritt er auf die andere Seite des Bettes und legt sich neben mich.
»Leg dich hin«, befiehlt er.
Langsam rutsche ich unter die Decke, zucke vor Schmerz zusammen und sehe ihn an. O Mann … er bleibt tatsächlich hier. Ich bin wie betäubt vor Schock, vor Freude. Er stützt sich auf einen Ellbogen und sieht auf mich herunter.
»Wenn du weinen musst, dann tu es vor mir. Ich muss wissen, was in dir vorgeht.«
»Du willst, dass ich weine?«
»Nein, eigentlich nicht. Ich will nur wissen, wie du dich fühlst. Ich will nicht, dass du mir entgleitest. Und jetzt mach das Licht aus. Es ist schon spät, und wir müssen morgen beide zur Arbeit.«
Er ist hier … und kommandiert mich wie gewohnt herum. Er liegt in meinem Bett. Ich verstehe es immer noch nicht so recht … vielleicht sollte ich ja häufiger in Tränen ausbrechen. Ich knipse die Nachttischlampe aus.
»Leg dich auf die Seite, mit dem Rücken zu mir«, murmelt er in der Dunkelheit.
Ich verdrehe die Augen, wohl wissend, dass er es nicht mitbekommt, gehorche jedoch. Vorsichtig rückt er näher, legt die Arme um mich und zieht mich an sich.
»Schlaf jetzt, Baby«, flüstert er. Ich spüre, wie er die Nase in mein Haar steckt und tief einatmet.
Wow. Christian Grey schläft in meinem Bett. In der tröstlichen Wärme seiner Umarmung falle ich in einen tiefen, friedlichen Schlaf.
SIEBZEHN
D ie Kerzenflamme ist heiß. Sie flackert und tanzt in der viel zu warmen Brise, die keinerlei Kühlung bringt. Hauchzarte Flügel flattern in der Dunkelheit umher, winzige Staubteilchen tanzen im hellen Kreis des Kerzenscheins. Ich kämpfe dagegen an, doch der Sog ist zu stark. Mit einem Mal ist es gleißend hell, und ich fliege geradewegs in die Sonne hinein, geblendet vom Licht, schmelzend in der Hitze, erschöpft von meinem verzweifelten Kampf, in der Luft zu bleiben. Mir ist so heiß. Die Hitze … sie droht mich zu ersticken, mich zu verschlingen. Sie reißt mich aus dem Schlaf.
Ich schlage die Augen auf. Und bin eingehüllt in Christian Grey, der sich wie eine Siegesfahne um mich geschlungen hat. Er schläft tief und fest. Sein Kopf ruht auf meiner Brust, sein Arm umschlingt mich und hält mich fest, ein Bein liegt quer über meinen Schenkeln, so dass ich mich nicht bewegen kann. Er erstickt mich mit der Wärme seines Körpers und mit seinem Gewicht.
Draußen ist es bereits hell. Es ist Morgen. Und ich brauche einen Moment, um zu begreifen, dass er die ganze Nacht bei mir war.
Ich habe einen Arm ausgestreckt, zweifellos ein Versuch, eine kühle Stelle zu finden. Ein Gedanke schiebt sich in mein Bewusstsein: Er liegt neben mir und schläft, also kann ich ihn berühren. Vorsichtig hebe ich die Hand und streiche mit den Fingerspitzen über seinen Rücken. Ein leises, gequältes Stöhnen dringt aus den Tiefen seiner Kehle, während er sich regt und mit einem tiefen Atemzug aufwacht. Verschlafen öffnet er die
Augen und sieht mich an – graue Augen unter einem dichten Schopf zerzauster Haare.
»Guten Morgen«, grummelt er und runzelt die Stirn. »Gütiger Himmel, selbst im Schlaf fühle ich mich noch zu dir hingezogen.« Langsam löst er sich von mir und kommt vollends zu sich. Ich spüre seine Erektion an meiner Hüfte. Beim Anblick meiner weit aufgerissenen Augen verzieht er das Gesicht zu einem langsamen sexy Lächeln.
»Hm … hier ergeben sich ja ungeahnte Möglichkeiten, aber ich finde, wir sollten trotzdem bis Sonntag warten.« Er stupst zärtlich mit der Nase an mein Ohr.
Ich werde rot und spüre eine neuerliche Woge der Hitze, die mich überkommt. »Du bist so heiß.«
»Du bist auch nicht zu verachten«, gibt er zurück und reibt sich anzüglich an mir.
Meine Gesichtsfarbe nimmt einen noch tieferen Rotton an. Das habe ich damit nicht gemeint. Er stützt sich auf einen Ellbogen und mustert mich amüsiert, dann beugt er sich vor und küsst mich zu meiner Verblüffung mitten auf den Mund.
»Gut geschlafen?«, fragt er.
Ich nicke, während mir bewusst wird, dass ich tatsächlich gut geschlafen habe; bis auf die letzte halbe Stunde, als die Hitze unerträglich wurde.
»Ich auch.« Er runzelt
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