Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
reserviert. Scheiße … aber nein, das würde er nicht tun. Oder? Ich habe ihm doch gesagt, dass ich lieber allein fliegen will. Nervös sehe ich auf meine Uhr, als die körperlose Stimme aus dem Lautsprecher dringt. »Cabin crew, doors to automatic and cross check.«
Was heißt das? Machen sie die Türen zu? Meine Kopfhaut prickelt, während ich angespannt warte. Der Platz neben mir ist der einzig leere. Die Maschine löst sich vom Flugsteig und rollt rückwärts. Ich stoße einen erleichterten Seufzer aus, trotzdem kann ich einen leisen Anflug von Enttäuschung nicht leugnen. Vier Tage ohne Christian. Verstohlen werfe ich einen Blick auf das Display meines BlackBerrys.
Von: Christian Grey
Betreff: Genießen Sie es, solange Sie es noch können
Datum: 30. Mai 2011, 22:25 Uhr
An: Anastasia Steele
Sehr geehrte Miss Steele,
ich weiß genau, was Sie da tun – und mit Erfolg, das kann ich
Ihnen versichern. Beim nächsten Mal werde ich dafür sorgen, dass Sie gefesselt und geknebelt in einem Käfig im Frachtraum sitzen. Eines können Sie mir glauben: Sie in diesem Zustand zu sehen wird mir noch viel mehr Vergnügen bereiten, als Ihnen ein Upgrade zu spendieren.
Ich freue mich schon auf Ihre Rückkehr.
CHRISTIAN GREY
CEO mit einer juckenden Handfläche
Grey Enterprises Holdings, Inc.
Scheiße. Genau das ist das Problem mit Christians Humor – ich kann nie genau sagen, ob er Witze macht oder stinksauer ist. In diesem Fall tippe ich allerdings auf Letzteres. Im Schutz der Decke, damit es die Flugbegleiterin nicht mitbekommt, tippe ich eine Antwort.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Ist das ein Witz?
Datum: 30. Mai 2011, 22:30 Uhr
An: Christian Grey
Ich habe keine Ahnung, ob das ein Scherz ist. Wenn nein, bleibe ich lieber gleich in Georgia. Käfige sind eindeutig ein Hard Limit für mich. Tut mir leid, dass ich Sie wütend gemacht habe. Bitte sagen Sie mir, dass Sie mir verzeihen.
A.
Von: Christian Grey
Betreff: Ist es
Datum: 30. Mai 2011, 22:31 Uhr
An: Anastasia Steele
Wie können Sie jetzt noch mailen? Riskieren Sie etwa das Leben sämtlicher Passagiere an Bord, einschließlich Ihr eigenes,
indem Sie mit Ihrem BlackBerry herumhantieren? Ich würde sagen, das verstößt gegen unsere Regeln.
CHRISTIAN GREY
CEO mit zwei juckenden Handflächen
Grey Enterprises Holdings, Inc.
Zwei juckende Handflächen? Eilig verstaue ich den BlackBerry, während die Maschine zur Startbahn rollt, und ziehe meine zerfledderte Ausgabe von Tess heraus, eine leichte Lektüre für den Flug. Kurz nach dem Start klappe ich meinen Sitz nach hinten und schlafe ein.
Die Flugbegleiterin weckt mich, als wir uns im Landeanflug auf Atlanta befinden. Es ist 05:45 Uhr Ortszeit, aber ich habe nur etwa vier Stunden geschlafen und bin ziemlich müde. Dankbar nehme ich das Glas Orangensaft entgegen, das sie mir anbietet, und schiele nervös auf meinen BlackBerry. Keine weiteren Nachrichten von Christian. Na ja, in Seattle ist es kurz vor drei Uhr morgens, und wahrscheinlich will er verhindern, dass ich die Bordelektronik lahmlege, weil ich den BlackBerry eingeschaltet habe.
Mein Zwischenaufenthalt in Atlanta dauert nur eine Stunde. Wieder schwelge ich im Luxusangebot der Firstclass-Lounge. Einen Moment lang bin ich versucht, es mir auf einem der üppig gepolsterten Sofas bequem zu machen und ein bisschen zu schlafen, aber die Zeit reicht nicht. Um mich wach zu halten, klappe ich meinen Laptop auf und verfasse eine lange Mail, in der ich Christian detailliert schildere, was in mir vorgeht.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Machst du mir gern Angst?
Datum: 31. Mai 2011, 06:52 Uhr EST
An: Christian Grey
Du weißt genau, wie sehr es mir gegen den Strich geht, dass du so viel Geld für mich ausgibst. Okay, du bist reich, trotzdem ist mir nicht wohl dabei. Ich komme mir dabei vor, als würdest du mich für Sex bezahlen. Allerdings muss ich zugeben, dass es Spaß macht, erster Klasse zu fliegen. Es ist so viel stilvoller als in der Holzklasse. Deshalb danke ich dir dafür. Das ist mein voller Ernst – Jean-Pauls Massage war sehr angenehm. Und er war sehr schwul. Dieses Detail habe ich dir in meiner vorherigen Mail verschwiegen, um dich zu ärgern, weil ich wütend auf dich war. Ich entschuldige mich dafür.
Aber wie üblich reagierst du total über. Du kannst nicht einfach solche Dinge schreiben – gefesselt und geknebelt in einem Käfig. (Hast du das ernst gemeint, oder war das tatsächlich bloß ein Scherz?) Das
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